Sa, 30. November 2024
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TTBL: Düsseldorf trennt sich von Omar Assar

Eigentlich hatte man es bereits erwartet, nachdem der Verein in den letzten Wochen immer wieder betonte, über die Personalie Omar Assar sei noch nicht entschieden worden. Nun ist es spruchreif: Der Rekordmeister trennt sich nach zwei Spielzeiten von dem 28-jährigen Ägypter.

Borussia Düsseldorf teilte am Montag in einer Presseerklärung mit, dass der zum Saisonende auslaufende Vertrag des Hünen aus dem Nildelta nicht verlängert wird. Assar wird sich dem renommierten französischen Pro-A-Klub GV Hennebont TT anschließen. 

Der Weltranglisten-35. hatte immer wieder die gerade in einer Topmannschaft erforderliche Konstanz vermissen lassen – zeitweise hinderten ihn auch psychische Probleme, es ist allgemein von leichten Depressionen die Rede, sein volles Können zu entfalten. Seine gegenwärtige 3:7-Einzelbilanz in der TTBL machte den Verantwortlichen der Borussia die Entscheidung gewiss leichter. In der Saison 2018/19 hatte er wenigstens noch positiv gespielt (10:9), auch wenn er nach einem furiosen 7:2-Start später in ein tiefes Leistungsloch gefallen war. 

Assar war 2018 aus Bremen gekommen und schien anfänglich wie eine Bombe einzuschlagen: „Er feierte einen Einstand nach Maß. Sieben der ersten neun Partien gewann Assar und hatte damit großen Anteil daran, dass der Rekordmeister einen perfekten Saisonstart hingelegt hatte“, heißt es in der Pressemitteilung der Rheinländer. „Dann allerdings stoppten ihn psychische Probleme. Seine Leistungen wurden schwächer, eine zeitlang musste er sogar ganz mit dem Training aussetzen.“ 

Doch der 1,97 Meter große Nordafrikaner zeigte Charakter und kämpfte sich zurück.  Der zweifache Olympia-Teilnehmer, der sich auch bereits für Tokio qualifiziert hatte, musste sich dennoch immer wieder hinter seinen Teamkollegen Anton Källberg und – seit der aktuellen Saison – Ricardo Walther anstellen. 

Ein Titel mit der Borussia blieb Assar bislang verwehrt. Dreimal stand er mit den Rheinländern in Halbfinals, für den großen Wurf reichte es nicht. In der laufenden Saison hat er mit seinem Team bereits zwei weitere Halbfinals erreicht, nämlich in der Champions League und der Deutschen Meisterschaft, und könnte folglich doch noch einen Triumph im Borussia-Dress feiern. Ob es aufgrund der Corona-Krise allerdings zu einer Fortsetzung der Wettbewerbe kommt, ist völlig offen. 

Manager Andreas Preuß erklärt die Entscheidung der Düsseldorfer Verantwortlichen. „Omar ist ein großartiger Spieler, der mit seiner kämpferischen Persönlichkeit und seiner dynamischen Spielweise das Publikum fasziniert“, so Preuß. „Daher ist uns die Entscheidung schwer gefallen, ihn ziehen zu lassen, doch wir möchten das Potenzial von Ricardo und Anton weiter fördern, und dazu gehören auch regelmäßige Einsätze in den Spielen.“ 

„Ich hatte eine wundervolle Zeit bei der Borussia. Die Mitspieler, Danny [Heister] und der ganze Mitarbeiterstab sind unglaublich tolle Menschen, denen ich für alles danken möchte“, gibt Ägyptens Nummer eins zu Protokoll. „Alles ist sehr professionell und trotzdem wie eine Familie, das werde ich vermissen. Ich hoffe, dass wir diese Saison noch weiterspielen können und ich mich mit einem Titel verabschieden kann.“

 

Text & Foto: Dr. Stephan Roscher

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