Nach fünf erfolgreichen Jahren in Unterfranken wird Mizuki Oikawa nicht zum TSV Bad Königshofen zurückkehren und in der kommenden Saison in der japanischen T.LEAGUE aufschlagen. Eine überraschende Entscheidung des 22-jährigen Asiaten, auch für seinen bisherigen Verein.
Die Corona-Pandemie spielte dabei keine unwichtige Rolle. So hatte sich der Weltranglisten-64. nach seiner Rückkehr aus Deutschland in seiner japanischen Heimat zunächst einmal 14 Tage in Quarantäne begeben müssen. Dies behagte besonders den Eltern nicht, die offenbar noch großen Einfluss auf Oikawa haben. Sie machten sich dafür stark, dass ihr Sohn gerade im Zeichen des Corona-Virus und seiner Ausbreitung den Reisestress zumindest in naher Zukunft erheblich reduzieren solle.
Oikawa habe folglich um die Auflösung seines Vertrags beim TSV Bad Königshofen gebeten, wie dessen Manager Andy Albert erläutert. Der Verein sei dem Wunsch schweren Herzens nachgekommen. „Es ist ein Abschied, der schmerzt“, so Albert. „Menschlich und sportlich ist es ein großer Verlust.“
Fünf Jahre stand Oikawa für den TSV in der Box – zunächst in der 2. Liga, dann in der TTBL – und entwickelte sich in dieser Zeit zu einem der besten Spieler der Eliteliga. Die Saison 2019/20 beendete er mit einer 11:7-Bilanz, wobei er unter anderem „Riesen“ wie Simon Gauzy und Benedikt Duda schlagen konnte. In der Vorsaison hatte er sogar eine überragende 18:9-Bilanz verbuchen können und war damit in den Top 5 vertreten.
In der Spielzeit 2020/21 wird der 1,60 Meter kleine Japaner für Kinoshita Tokio, einen der Titelfavoriten, in der T.LEAGUE spielen. Dort wurde er nicht für das volle Programm, sondern für zehn Partien verpflichtet. Andy Albert sieht Chancen, dass Oikawa 2021/22 wieder den TSV-Dress tragen könnte.
Doch zunächst muss sich der Neunte der diesjährigen Punktrunde, der nicht zuletzt durch Verletzungspech eine bessere Platzierung verpasste, nach einem Neuzugang umschauen. Dabei hatte man die Personalplanungen für die kommende Saison bereits für abgeschlosen erklärt. Nun muss man jedoch handeln, da mit Bastian Steger, Kilian Ort und Filip Zejlko – letzterer eigentlich ein klassischer „Stammersatz“ – momentan nur drei Profis unter Vertrag stehen.
Text: Dr. Stephan Roscher
Foto: Friedrich Haubner