Es tut sich derzeit eine Menge beim TTC Zugbrücke Grenzau: Drei Spieler und der Trainer verlassen den Verein, die einzige personelle Konstante im Team ist der 19-jährige Grieche Ioannis Sgouropoulos, der im Westerwald bleibt. Mit dem vormaligen Saarbrücker Cristian Pletea konnte nun auch der erste Neuzugang präsentiert werden.
Am Samstag erst war der Abschied des 19-jährigen Rumänen vom 1. FC Saarbrücken TT verkündet worden, nun weiß man also, wohin es ihn zieht. Zwei 19-jährige Toptalente, der Traditionsklub aus dem Brexbachtal scheint trotz des personellen Umbruchs – Kanak Jha, Anders Lind und „Oldie“ Mihai Bobocica verlassen Grenzau – seinem Konzept mit überwiegend sehr jungen Spielern treu zu bleiben. Somit kommt man natürlich auch wieder zu einer recht kostengünstigen Mannschaft, wenn man diese Linie auch in Bezug auf die weiteren Verpflichtungen beibehält. Selbst wenn man den Jungen wieder eine erfahrenen „Leitwolf“ zur Seite stellt – Bobocica konnte diese Aufgabe nur bedingt erfüllen –, muss man nicht zwingend tief in die Schatulle greifen.
„Es ist eine große Ehre für mich, ab sofort für Grenzau zu spielen. Ich möchte mein Spiel weiter verbessern und freue mich auf diese Chance“, sagt Cristian Pletea zu seinem Wechsel in den Westerwald. „Um mein Spiel weiterzuentwickeln und noch mehr zu spielen, habe ich meinen bisherigen Verein darum gebeten, mir einen Wechsel zu ermöglichen. Ich möchte Saarbrücken für diese Chance danken.“ Pletea fügt hinzu: „An Grenzau haben mir Atmosphäre und Umfeld bei meinen zwei Spielen dort sehr gut gefallen. Und ich kenne Ioannis Sgouropoulos sehr gut.“
Pletea kam in seiner Premierensaison in der TTBL im Dress der Saarländer nicht allzu oft zum Einsatz und verbuchte eine 2:4-Bilanz. Das Resultat seines künftigen Teamkollegen Ioannis Sgouropoulos sieht mit 3:11 noch deutlich weniger erfreulich aus. Doch in Grenzau sowie im Ochsenhausener Liebherr Masters College, wo der Ex-U21-Europameister ausgebildet wird, hat man das Potenzial des etwas bullig wirkenden Griechen erkannt und sieht eine gute Chance, dass er in seiner zweiten Bundesligasaison den Durchbruch schaffen könnte.
„Ich habe in Grenzau die Chance bekommen, in der Bundesliga zu spielen“, so Sgouropoulos. „Dafür bin ich dem Verein sehr dankbar. Ich habe vom ersten Tag an ein sehr großes Vertrauen gespürt. Das möchte ich in der kommenden Saison noch stärker mit Leistungen zurückgeben.“ Der aggressive Angriffsspieler mit der guten Hand ist selbst davon überzeugt, dass es im zweiten Jahr auch ergebnistechnisch besser läuft: „Ich habe unheimlich viel lernen dürfen und gegen viele erfahrene und gestandene Profis gespielt. Jetzt möchte ich mein Spiel weiter verbessern und dem TTC dazu verhelfen, eine erfolgreiche Saison zu spielen.“
Verstärkung im Management gibt es durch Markus Ströher, ein bekanntes Gesicht im Brexbachtal. Ströher, der auch schon als Manager des TTC fungierte, war in den 80er-Jahren sogar als Spieler für Grenzau aktiv. Gemeinsam mit dem kommissarischen Vorsitzenden Olaf Gstettner und Geschäftsführerin Annette Hartmann möchte er den Verein voranbringen. „Hierzu haben wir viele Ideen, die wir nun Schritt für Schritt angehen werden. Der TTC ist noch immer eine der besten Adressen im deutschen Tischtennis und ein ganz besonderer Verein für die Region“, so Ströher. „Ich freue mich sehr, wieder an Bord zu sein, und ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe.“
Text: Dr. Stephan Roscher
Foto: Wolfgang Heil