Wir haben ein Gespräch mit Ochsenhausens Neuzugang Maciej Kubik geführt. Der 17-jährige Pole wird sich bei den Topstars im TTF-Team wie Hugo Calderano, Simon Gauzy und Kanak Jha zunächst erst einmal hinten anstellen müssen, ist aber zuversichtlich, den Sprung ins Oberhaus gut zu meistern. Zudem hat er noch einen großen Traum.
Hättest Du damit gerechnet, nach nicht einmal einem Jahr im Liebherr Masters College bereits die Chance zu erhalten, für Ochsenhausen in der Bundesliga zu spielen, mit Weltklassespielern wie Hugo Calderano oder Simon Gauzy in einem Team?
„Seit ich in Deutschland lebe und dem LMC angehöre, war es mein großes Ziel, dem Bundesligateam aus Ochsenhausen anzugehören. Ich bin sehr froh, dass es jetzt schon geklappt hat und dass ich nun mit solch exzellenten Spielern wie Hugo und Simon in einer Mannschaft spielen darf. Ich habe hart dafür gearbeitet und werde zukünftig noch intensiver und fokussierter trainieren, um diese einzigartige Chance auch zu nutzen.”
Du hast eine Saison in Deutschlands 2. Liga hinter Dir, wie waren Deine Eindrücke? Wie groß ist der Unterschied zur TTBL Deiner Meinung nach?
„Ich hatte eine wirklich gute Saison in Mainz in der 2. Liga mit vielen wichtigen Matches und schönen Erlebnissen. Die Atmosphäre war gut, ich habe mich an den deutschen Ligabetrieb gewöhnt und mein Niveau ständig verbessert. Aber der Unterschied ist schon klar: In der TTBL spielt man gegen die Besten der Welt und es geht zu 100 Prozent professionell zu. Für mich eine tolle Chance, Erfahrung zu sammeln und mich weiter zu verbessern.”
Gehst Du davon aus, dass Du Dich durch das intensive Training in Ochsenhausen rasch weiter verbessern kannst?
„Unbedingt. Das Trainingsniveau in Ochsenhausen ist absolut top. Es sind exzellente Trainer hier, die jedem Spieler individuell helfen, seine Technik, Taktik und Physis zu verbessern. Außerdem hat man im Verein und im College sehr gute Trainingspartner. Ich glaube, dass ich, seitdem ich hier bin, schon einiges dazu gelernt und mich deutlich verbessert habe.“
Was sind gegenwärtig Deine Hauptstärken, wo liegen noch Schwächen?
„Ich bin sehr schnell und verfüge über einen guten Kampfgeist. Außerdem habe ich feste Ziele. Was mir fehlt, ist die Erfahrung, die ich künftig ja sammeln werde, wenn ich gegen Topleute in der Bundesliga spielen werde. Mit der Zeit und mit dem guten Training hier werde ich meine Schwächen sicher bald überwinden.”
Wie gehst Du in schwierige Wettkämpfe hinein, eher lässig und entspannt oder aufgeregt?
„Ich habe meine persönliche Strategie, wie ich konzentriert und fokussiert in die Wettkämpfe gehe, deshalb bin ich nicht nervös, auch vor sehr wichtigen Matches nicht. Ich mag aber Spannung und einen gewissen Nervenkitzel, sie bringen mich dazu, meine volle Konzentration abzurufen und um jeden Punkt zu fighten, um als Sieger vom Tisch zu gehen.“
Was willst Du mit den TTF Liebherr Ochsenhausen in der kommenden Saison erreichen?
„Mein Ziel ist einfach und klar: Ich will mein bestes Tischtennis zeigen, um jeden Punkt kämpfen und die Mannschaft unterstützen, indem ich so viele Matches wie möglich gewinne.“
Welche Ziele strebst Du generell im Tischtennissport an? Wie weit nach oben willst Du kommen?
„Von dem Tag an, als ich mit Tischtennis angefangen habe, habe ich davon geträumt, eines Tages Weltmeister zu werden. Natürlich weiß ich, wie schwer das ist und wie viel Können und harte Arbeit hinter einem solchen Titel stecken. Doch davon lasse ich mich nicht abschrecken. Ich bleibe geduldig und fokussiert und versuche jeden Tag, dem großen Erfolg einen kleinen Schritt näher zu kommen.”
Interview: Dr. Stephan Roscher
Foto: ITTF