Wie wir in Erfahrung bringen konnten, wird die TTBL Sport GmbH in Zusammenwirken mit den betroffenen Vereinen bald eine Entscheidung fällen, ob und wie die Saison zu Ende gebracht wird. Diese Entscheidung könnte schon in der kommenden Woche erfolgen. Sollte gespielt werden, dürfte dies unter veränderten Modalitäten erfolgen. 

Werder Bremens Leitwolf Mattias Falck (Foto) hatte unlängst in einem Interview geäußert: „Es wäre schon seltsam, komplett ohne Zuschauer zu spielen. Es wäre auf jeden Fall eine neue Erfahrung. Aber es ist derzeit der einzige Weg, der richtig erscheint.”

Die Norddeutschen sind heiß auf die Play-offs und wittern eine Chance, den Coup von 2013 zu wiederholen, als sie am Ende ganz oben auf dem Treppchen standen, nachdem sie als Überraschungsfinalist in Frankfurt den favorisierten Ochsenhausern das Nachsehen gegeben hatten. Diesmal wäre zunächst die Hürde Saarbrücken zu meistern, kein leichtes Unterfangen aber Falck zufolge durchaus möglich.

Wie wir gehört haben, scheinen auch die anderen Halbfinalisten die Saison sportlich zu Ende bringen zu wollen. Nach den Lockerungen der Corona-Maßnahmen in fast allen Bundesländern ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Play-offs gespielt werden, tatsächlich gestiegen.

Allerdings dürfte die Meisterschafts-Endrunde kaum vor Publikum ausgetragen werden. Es ist also mit „Geisterspielen” im Juni zu rechnen. Die genauen Modalitäten werden auch interessant sein, sofern tatsächlich gespielt wird. Wird es zum Beispiel ein drittes Halbfinal-Match geben, wenn jeder der Kontrahenten eine Partie gewonnen hat und es 1:1 steht? Was ist mit den Doppeln, die ja im Normalfall beim Spielstand von 2:2 die Entscheidung bringen? Es erscheint kaum denkbar, dass mit Doppeln gespielt wird, die ja verhindern würden, dass die Events kontaktlos ausgetragen werden können.

Eine andere Frage stellt sich für die vier beteiligten Klubs – TTF Liebherr Ochsenhausen, Borussia Düsseldorf, 1. FC Saarbrücken-TT und SV Werder Bremen –, nämlich ob sie ihre nichtdeutschen Profis, die sich zum größten Teil derzeit in ihren Heimatländern aufhalten, angesichts diverser internationaler Reiseverbote und Grenzschließungen überhaupt rechtzeitig nach Deutschland holen können. Doch zunächst sollten wir die Entscheidung der TTBL abwarten.

Text: Dr. Stephan Roscher

Bild: BeLa Sportfoto