Der TTC Zugbrücke Grenzau hat die Verpflichtung seines neuen Spitzenspielers bekannt gegeben, der die Kaderplanung für die Saison 2020/21 komplettiert: Mit dem 44-jährigen Linkshänder Aleksandar Karakasevic kommt ein Routinier ins Brexbachtal, der das junge Team anführen soll.
Mit „King Kara“, wie ihn seine Fans nennen, kehrt eine der schillerndsten Figuren der internationalen Tischtennisszene am Abend ihrer Karriere in die Tischtennis Bundesliga zurück. Das Ballgefühl des Linkshänders ist sensationell, während man seine Athletik eher als ausbaufähig bezeichnen könnte.
„Wir haben einen vierten Spieler für unser Team gesucht und hatten dabei klare Vorstellungen“, sagt der kommissarische Vorsitzende des Traditionsklubs aus dem Westerwald, Olaf Gstettner. „Wir haben keine klare Nummer eins gesucht, die für uns sicherlich auch nicht finanzierbar gewesen wäre. Vielmehr wollten wir einen routinierten Spieler nach Grenzau holen, der die jungen Spieler in gewissen Situationen führen kann und ihnen Rückhalt gibt. Und der selbst auch noch ein klares Ziel hat und sich deshalb für uns ins Zeug legen wird. Den haben wir mit Aleksandar Karakasevic gefunden. Ein Gegenpol zu den jungen Wilden im Team und für uns auch als Verein eine Bereicherung. Die Zuschauer können sich auf einen echten Tischtennis-Typen freuen.“
„Für mich ist es eine riesige Freude, in die TTBL zurückzukehren“, so Karakasevic zu seinem Wechsel ins Brexbachtal. „Ich freue mich so sehr auf die Spiele in der Bundesliga. Und auf die vielen Freunde, die ich treffen werde, die auch alle noch spielen.“ Auch wenn die Westerwälder neben Aufsteiger TTC OE Bad Homburg als Abstiegskandidat gehandelt werden, glaubt „Kara“ an die Chance seiner neuen Mannschaft: „Ich bin mir sicher, dass wir mit Herz und Kampf den einen oder anderen Gegner überraschen können. Ich hasse es, zu verlieren und werde alles dafür geben, mit dem TTC erfolgreich zu sein.“
Der Grieche Ioannis Sgouropoulos (20), der Rumäne Cristian Pletea (19) und der Belgier Robin Devos (26) werden neben Karakasevic das Grenzauer Team bilden, das von Colin Heow (31) trainiert werden. Alle jung und der launische „King Kara“ sogar 13 Jahre älter als der Chefcoach – eine überaus spannende Konstellation.
Karakasevic hat Bundesliga-Geschichte geschrieben. Fast zehn Jahre war er das Aushängeschild das SV Plüderhausen und führte die Schwaben unter anderem zu drei Titeln im ETTU-Cup. Anschließend spielte „King Kara“ in Tschechien und Spanien sowie zuletzt in der 3. Bundesliga für den TTC Champions Düsseldorf, wo er in der abgelaufenen Saison jedoch nur auf fünf Einsätze kam (Einzelbilanz: 7:3). In der Weltrangliste ist der Serbe aktuell noch auf Platz 114 notiert. In Grenzau erhielt er zunächst einen Einjahresvertrag.
Text & Foto: Dr. Stephan Roscher