Das Liebherr TTBL-Finale am Sonntag in Frankfurt hat die Beteiligten bewegt, ja zum Teil richtig aufgewühlt. Wir haben eine Auswahl an Stimmen zum Endspiel um die Deutsche Meisterschaft zusammengestellt, bei dem zum ersten Mal überhaupt der 1. FC Saarbrücken TT nationaler Champion wurde. Die Saarländer hatten Titelverteidiger Ochsenhausen mit 3:1 auf Distanz gehalten.
Patrick Franziska (1. FC Saarbrücken TT):
„Es war unser Plan, dass ich im ersten Spiel auf Hugo treffe – schon gegen Bremen im Halbfinale hat es gegen Mattias Falck schließlich mit dem Sieg gegen die Nummer eins geklappt. Da es das erste Spiel des Tages war, war klar, dass es ein Kampfspiel wird, zum Glück mit dem besseren Ende für mich. Ich glaube, der dritte Satz war der entscheidende, auch wenn Hugo im vierten noch einmal ausgeglichen hat.
Der Zusammenhalt in unserer Mannschaft war vom ersten Tag an sehr gut, auch Shang Kun hat sich sofort super integriert – und sportlich ist er ohnehin eine echte Bank. Dazu hat uns der Siegeswille ausgezeichnet. Nach der Niederlage im vergangenen Jahr hatte die Mannschaft eine Weile zu kämpfen. Aber nach wenigen Tagen haben wir beschlossen, in der nächsten Saison voll anzugreifen. Diesen unbedingten Siegeswillen haben wir in der gesamten Saison gezeigt, auch heute im Finale.“
Slobodan Grujic (Trainer 1. FC Saarbrücken TT):
„Shang Kun hat heute bewiesen, dass er ein Topspieler ist. Er war unheimlich nervenstark in den entscheidenden Momenten. Eine tolle Leistung! Der Titel war schon zum Saisonstart unser Ziel. Aber es ist ein langer Weg, und im Sport kann immer alles passieren. Das hat Ochsenhausen erst im Halbfinale bewiesen, als sie aus einem 0:2 in Düsseldorf noch ein 3:2 gemacht haben. Daher wussten wir, dass es nach dem 2:1 noch einmal eng werden kann. Auch wenn es oft gesagt wird: Wir haben einfach eine geschlossene Mannschaft. Der Teamspirit ist sehr, sehr gut, die Truppe sehr harmonisch. Das hat man auch in der Vorbereitung auf das Halbfinale und das Finale gemerkt, in der wir ernst trainiert haben, aber eben auch eine gewisse Lockerheit hatten.“
Erwin Berg (Sportlicher Leiter 1. FC Saarbrücken TT):
„Es ist unglaublich, wir sind Deutscher Meister. Aber ich glaube, wenn man auf die gesamte Saison blickt, dann ist dieser Erfolg auch verdient.“
Hugo Calderano (TTF Liebherr Ochsenhausen):
„Saarbrücken hat heute einfach besser gespielt. Ich gratuliere ihnen und bin glücklich, dass wir es bis ins Finale geschafft haben. Natürlich ist es immer schöner, wenn Zuschauer in der Halle sind. Wir trainieren schließlich jeden Tag, um vor 5.000 Fans zu spielen. Aber die Situation ist derzeit nun mal so. Letztlich bin ich glücklich, dass das Finale überhaupt stattfinden konnte.“
Dmitrij Mazunov (Trainer TTF Liebherr Ochsenhausen):
„Saarbrücken war heute einfach besser. Im vergangenen Jahr hat alles geklappt, und auch heute hatten wir unsere Chancen, aber dieses Mal nicht das letzte Fünkchen Glück. Ausschlaggebend war die Top-Form von Shang Kun – er war sehr stabil, sehr aggressiv, sehr sicher. Gratulation an Saarbrücken!“
Durch die Abgänge von Jakub Dyjas und Stefan Fegerl sowie Vladimir Sidorenko erlebt der Verein einen kleinen Umbruch. Dafür stoßen wieder junge Talente zum Team, die in den kommenden Jahren aufgebaut werden sollen. So ist die Philosophie des Klubs, auch wenn es dadurch in der nächsten Saison schwerer wird, um Titel mitzuspielen.“
Kristijan Pejinovic (Präsident TTF Liebherr Ochsenhausen):
„Glückwunsch an Saarbrücken, die die ganze Saison über dominiert und dann heute nach einer herausragenden Leistung verdient gewonnen haben. Vor allem gegen Shang Kun haben wir diesmal kein taktisches Rezept gefunden. Wir haben dennoch etwas vorzuweisen, worauf wir stolz sein können. Fünftes Finale in Folge, dabei zwei Titel geholt im letzten Jahr. Zudem gab es Highlights, bei denen wir unsere Klasse unter Beweis stellen konnten, wie etwa den Sieg in Düsseldorf nach 0:2-Rückstand oder auch den Halbfinalsieg gegen die Borussia beim Liebherr Pokal-Finale. Wir gehen erhobenen Hauptes aus der Saison und freuen uns auf die nächste Spielzeit, in der wir mit unserer stark verjüngten Mannschaft um Hugo Calderano und Simon Gauzy hoffen, vielleicht schon wieder Akzente setzen zu können.“
Nico Stehle (TTBL-Geschäftsführer):
„Live verfolgen konnten die Fans das Liebherr TTBL-Finale im Free-TV auf Eurosport und im Stream von Sportdeutschland.TV. Mit einem knapp achtminütigen Beitrag über das Endspiel eröffnete zudem die ARD-Sportschau am Sonntag ihre Sendung und maß der TTBL somit einen großen Stellenwert bei. Insgesamt war die mediale Berichterstattung über das Liebherr TTBL-Finale 2020 einzigartig. Neben Eurosport und der ARD berichteten unter anderem das ZDF, Sky Sport News HD und der Saarländische Rundfunk (SR). Wir sind stolz, noch vor Fußball und Basketball den ersten Deutschen Meister in Corona-Zeiten ermittelt zu haben, und wir freuen uns, medial mit dem Liebherr TTBL-Finale ein Millionenpublikum erreicht zu haben.“
Teasertext & Redaktion: Dr. Stephan Roscher
Bild: BeLa Sportfoto