Im Düsseldorfer ARAG CenterCourt kommt es am Donnerstag zu rein deutschen Halbfinal-Paarungen. Besonders beeindruckend waren die Leistungen Steffen Mengels (Foto), der gleich zweimal als Sieger den Tisch verließ und überraschend gegen den an zwei gesetzten Ägypter Omar Assar klar dominierte.
Der für Grünwettersbach in der TTBL spielende Schwabe Dang Qiu konnte in der Runde der letzten Acht den 19 Jahre alten Maberzeller Fanbo Meng in fünf Durchgängen auf Distanz halten. „Das ist jetzt mein viertes Turnier. So langsam habe ich meinen Rhythmus gefunden und mich an die Bedingungen gewöhnt“, so Qiu. „Fanbo und ich haben auch schon letzte Woche gegeneinander gespielt. Wir haben nicht viel zu verstecken, wir sind in derselben Trainingsgruppe. Ich freue mich, dass ich das Spiel gewonnen habe.“
Einen starken Auftritt legte der Senior des Feldes Bastian Steger hin. Der 39-jährige Bad Königshofener ließ dem topgesetzten, 19 Jahre jüngeren US-Boy Kanak Jha nach verlorenem erstem Satz keine Chance mehr (5:11, 11:5, 13:11, 11:8, 11:4). 98 Plätze steht der künftige Ochsenhauser Jha in der Weltrangliste aktuell vor Steger. Um in der TTBL eine gute Rolle zu spielen, wird er sich steigern müssen. „Es war eigentlich ein bisschen überraschend für mich, dass ich 4:1 gewonnen habe, vor allem auch in der Höhe“, so Steger. „Ich hatte vorher durchaus gedacht, dass es ein sehr enges Match werden könnte, weil Kanak auf einem sehr hohen Level spielt. Ich bin recht zufrieden mit meiner Leistung heute.“
Steger trifft im Halbfinale auf Benedikt Duda, der nach seinem Freilos in der ersten Runde im Viertelfinale gegen einen starken Tobias Hippler Schwerstarbeit verrichten musste, um die Aufgabe gerade noch so zu meistern – der Neuzugang des Zweitligisten 1. FC Köln hatte einen 1:3-Satzrückstand egalisieren können, musste am Ende aber doch dem hohen Favoriten gratulieren, der mit 4:11, 11:9, 11:9, 11:9, 10:12, 8:11 und 11:8 die Oberhand behielt. „Tobi hat sehr gut gespielt, vor allem sehr aggressiv. Ich war überrascht. Er hat viele gute Bälle getroffen“, kommentierte Duda das Match. „Ich habe es mir aber auch selbst schwer gemacht, als ich im fünften Satz zwei Matchbälle unnötig vergeben habe. Tobi hat sich dann gut zurückgekämpft und ab da war es ein enges Spiel. Ich bin froh, dass ich gewonnen habe.“
Die beiden Halbfinals sowie das Endspiel werden – wie gewohnt – live auf Sportdeutschland.TV, Borussia-TV und auf tischtennis.de übertragen.
Toptischtennis bis in den August
Das neue Turnierformat – aus der Corona-Not geboren – scheint sich immer besser zu etablieren. Die Beteiligten sind mit viel Ehrgeiz aber auch Spaß bei der Sache und die Leistungen werden von Turnier zu Turnier besser. Das Masters, das von Juni bis August fast wöchentlich gespielt wird, soll den deutschen Nationalspielern, den Spielern von Borussia Düsseldorf und den Akteuren der Trainingsgruppe im Deutschen Tischtennis-Zentrum Spielpraxis verschaffen. Zum Teilnehmerkreis gehören mit Timo Boll (10.), Dimitrij Ovtcharov (11.) und Patrick Franziska (16.) gleich drei Spieler aus den Top 20 der Welt. Insgesamt sechs Akteure stehen unter den Top 60 der Welt, weitere Topleute und Nachwuchsasse machen das Düsseldorf Masters zur derzeit weltweit einzigen Turnierreihe auf diesem Niveau.
Für das Finalturnier im August qualifizieren sich die Top 5 der Punktewertung, drei weitere Spieler erhalten eine Wild Card. Momentan führt Dimitrij Ovtcharov die Gesamtwertung an, gefolgt von Dang Qiu und Timo Boll.
Die Spiele am Donnerstag, 25. Juni
Halbfinale
Dang Qiu GER – Steffen Mengel GER (direkt im Anschluss, aber nicht vor 11.00 Uhr)
Viertelfinale
Kanak Jha USA – Bastian Steger GER 1:4 (5,-5,-11,-8,-4)
Benedikt Duda GER – Tobias Hippler GER 4:3 (-4,9,9,9,-10,-8,8)
Dang Qiu GER – Fanbo Meng GER 4:1 (8,6,-7,8,9)
Omar Assar EGY – Steffen Mengel GER 0:4 (-7,-6,-10,-9)
Kanak Jha USA (Setzposition 1) – Felix Köhler GER 4:0 (8,7,6,6)
Bastian Steger GER (6) – Tobias Slanina GER 4:0 (6,4,4,8)
Tobias Hippler GER (8) – Cedric Meissner GER 4:2 (5,8,-10,6,-9,9)
Freilos: Benedikt Duda GER (3)
Dang Qiu GER (4) – Gerrit Engemann GER 4:0 (9,4,7,5)
Alberto Mino ECU (5) – Fanbo Meng GER 1:4 (-8,-9,8,-10,-9)
Steffen Mengel GER – Kirill Fadeev GER 4:0 (8,10,9,9)
Omar Assar EGY (2) – Nils Hohmeier GER 4:1 (7,-9,5,7,7)