Sa., 25. Januar 2025
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TTBL: Ochsenhausen würdigt scheidendes Quartett

Drei Spieler und der bisherige Cheftrainer haben Ochsenhausen verlassen. Alle hatten eine gute, erfolgreiche Zeit bei den Oberschwaben, die sich von dem Quartett nochmals in Form einer journalistischen Würdigung verabschiedet haben. Wir machen den Anfang mit Trainer Dmitrij Mazunov und Youngster Vladimir Sidorenko, die beide ab heute, dem offiziellen Beginn der Saison 2020/21, beim TTC Neu-Ulm unter Vertrag stehen.

Tolle Zeit in Ochsenhausen als Spieler und Trainer: Dmitrij Mazunov  

Der Verein hat die Entscheidung „Dima“ Mazunovs zwar bedauert aber ohne Wenn und Aber respektiert, sie nach nur zwei Jahren als Cheftrainer in Ochsenhausen zu verlassen und künftig als erster Mann am Rande der Bande beim Ligakonkurrenten TTC Neu-Ulm zu fungieren. 

Der 49-jährige frühere russische Nationalspieler, seit vielen Jahren in Oberschwaben heimisch, war als Trainer mit dem TTF-Team ebenso erfolgreich wie als Spieler – er war zwischen 1997 und 2004 als Leistungsträger und Publikumsliebling an vier von insgesamt bisher zehn Titeln beteiligt. Zwei konnte er 2019 als Cheftrainer verbuchen und mit seinen Jungs die Deutsche Meisterschaft und den Pokalwettbewerb gewinnen. 

„Für die tolle geleistete Arbeit bedanke ich mich herzlich bei Dima im Namen des gesamten Vereins“, so TTF-Präsident Kristijan Pejinovic. „Es war für uns alle besonders schön, dass er wie damals als Spieler so auch als Trainer mit dem Team erfolgreich war, das er in vier Endspiele geführt hat und mit dem er zwei Titel erringen konnte.“ Pejinovic fügt hinzu: „Wir waren sehr zufrieden mit Dimas Arbeit, haben aber seine Entscheidung respektiert.“ 

Mazunov ist nicht nur ein befähigter Tischtennislehrer, sondern auch ein untadeliger Sportsmann und ausgesprochen angenehmer, sympathischer Mensch. „Dima war insgesamt sieben Jahre in Ochsenhausen, fünf Jahre als Trainer am Liebherr Masters College und zwei Jahre als Chefcoach im Verein“, unterstreicht Pejinovic. „Da kann man durchaus nachvollziehen, dass es Zeit für einen Tapetenwechsel wurde und er sich einer neuen Herausforderung stellen möchte.“ 

Die TTF sind optimistisch, dass Mazunovs Nachfolger Fu Yong, der ebenfalls aus dem Ochsenhauser Trainerteam kommt, die Symbiose zwischen Verein und College, die ein wichtiger Teil der Ochsenhauser Philosophie ist, weiter befördern und den viermaligen Deutschen Meister mit einer nochmals deutlich verjüngten Mannschaft zu weiteren Erfolgen führen wird. 

 

Vladimir Sidorenko: Toptalent schlägt anderen Weg ein 

Vladimir Sidorenkos Weggang wurde offiziell Ende März vermeldet. „Vova“ verlässt den Verein zusammen mit Trainer Dmitrij Mazunov in Richtung Neu-Ulm, bleibt also beinahe in der Region. Besonders Sidorenkos Eltern legen Wert darauf, dass ihr Sohn in der Fremde weiterhin von seinem Landsmann, Förderer und Mentor Mazunov betreut wird. 

Die TTF Liebherr Ochsenhausen wünschen dem talentierten 18-jährigen Linkshänder alles Gute und viel Erfolg in seiner weiteren Karriere – natürlich dann nicht, wenn beide Teams im Derby aufeinandertreffen. Dann muss die Freundschaft für einige Stunden ruhen, denn dann geht es um die Punkte – und die sollen in Ochsenhausen bleiben. 

Sidorenko, der auch als Typ in Ochsenhausen gut ankam und sympathisch herüberkam, machte dank der intensiven Trainingsarbeit im Liebherr Masters College in relativ kurzer Zeit große Fortschritte. In seiner ersten Profisaison im TTF-Dress – zuvor stand er eine Spielzeit beim TTC Schwalbe Bergneustadt unter Vertrag, wo er nur sehr wenige Einsätze erhielt – wusste der junge Russe zu gefallen. Im Einzel erspielte er eine 4:3-Bilanz, zudem erwies sich der Weltranglisten-186. als guter Doppel-Spieler und verließ bei seinen beiden Auftritten an der Seite von Stefan Fegerl die Box als Sieger. 

Der amtierende U21-Europameister, der in Neu-Ulm vermutlich mehr Einsätze bekommen wird als in Ochsenhausen, hat fraglos großes Potenzial und die TTF verlieren ihn als Spieler nur ungern. Doch die Argumente der Familie wurden natürlich ohne Wenn und Aber respektiert. 

„Wir hatten mehrere Gespräche mit Dmitrij Mazunov, der als sein Mentor und direkter Betreuer den Draht zu seinen Eltern hat“, erklärt TTF-Präsident Kristijan Pejinovic. „Dabei stellte sich heraus, dass die Bindung zum Trainer sehr groß ist, sodass „Vova“ und seine Eltern letztlich entschieden haben, dass es für ihn am sinnvollsten sei, die Arbeit mit „Dima“ fortsetzen zu können. Wir trennen uns schweren Herzens von Vladimir, können die Entscheidung jedoch absolut nachvollziehen und  wünschen ihm viel Erfolg für den nächsten Schritt in seiner Karriere.“  

Da man nun mit den beiden Polen Maciej Kubik und Samuel Kulczycki zwei noch jüngere Spieler aus dem College ins Team einbaut, die auch schon auf einem recht hohen Niveau spielen, ist die Hoffnung groß, dass sie Sidorenkos gegenwärtiges Level in ein, zwei Jahren erreichen können. 

 

 

Beitragsbild oben: Coachingszene mit Dmitrij Mazunov und Vladimir Sidorenko.

Text & Fotos (3): Dr. Stephan Roscher

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