Fr., 24. Januar 2025
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CHAMPIONS LEAGUE HERREN: Mühlhausen im Stage 1

Die Gruppenphase der neuen Saison in der Champions League (TTCLM) ist ausgelost worden: Der Post SV Mühlhausen muss sich zunächst im Oktober in Hin- und Rückspiel gegen den TTC Sokah Hoboken (Belgien) für die Gruppenphase qualifizieren, während Borussia Düsseldorf und der 1. FC Saarbrücken TT bereits qualifiziert sind. Ein in weiten Teilen neuartiger Modus zwingt zum Umdenken.

Auch Champions-League-Promis wie die SPG Walter Wels (Österreich) und AS Pontoise Cergy TT (Frankreich) müssen zunächst einmal die Vorrunde zu meistern versuchen. In der zweiten Novemberhälfte beginnt die Gruppenphase. Die Halbfinals sind für Februar 2021 vorgesehen, die Finals für den 17. bis 19. und den 24. bis 26. März 2021. 

Aufgrund ihrer Positionen in der Setzliste sind Düsseldorf und Saarbrücken direkt für die Gruppenphase qualifiziert. In Gruppe D trifft Düsseldorf neben einem Gewinner der ersten Runde auf GV Hennebont. Gegen die Franzosen, die zur neuen Saison Omar Assar von der Borussia verpflichtet haben, hatte der deutsche Rekordmeister bereits im vergangenen Jahr in der Gruppenphase gespielt und beide Vergleiche mit 3:1 gewonnen. 

Für den amtierenden Deutschen Meister Saarbrücken geht es in Gruppe C unter anderem gegen das dänische Team Roskilde Bordtennis BTK61, das in der Vorsaison im Viertelfinale gegen Düsseldorf ausgeschieden war. 

In Gruppe A sind Top-Titelfavorit Fakel Gazprom Orenburg (Russland) und KS Bogoria Grodzisk Mazowiecki (Polen) fix, in Gruppe B der TTSC UMMC (Russland) und der Sporting Clube de Portugal (Portugal).

Geänderter Modus 

Dass sich Mühlhausen, anders als in den Vorjahren, erst noch für die Gruppenphase qualifizieren muss, liegt an einer grundlegenden Reform der Königsklasse seitens der ETTU. Wurde bislang in vier Vierergruppen gespielt und anschließend im Viertelfinale im K.o.-Modus, bestreiten die Vereine der Setzlistenpositionen 9 bis 16 nun eine vorgeschaltete Runde (Stage 1) mit Hin- und Rückspiel. Während die vier Verlierer die Saison im ETTU-Cup, der nunmehr unter „Europe Cup“ firmiert, fortsetzen, rücken die vier Gewinner in die Gruppenphase vor. Die Vereine der Setzlistenplätze 1 bis 8 sind dagegen direkt für die Gruppenphase qualifiziert, die künftig aus vier Dreiergruppen besteht. Danach folgen bereits die Halbfinals, die nur die vier Gruppenersten erreichen, während die Gruppenzweiten in den Europe Cup einsteigen. 

Wer für die TTCLM qualifiziert ist, wird nicht mehr anhand der Weltranglistenpunkte der Spieler entschieden, sondern auf Grundlage der Leistungen der Klubs in den vergangenen drei Jahren: Die 16 bestbewerteten Teams spielen in der TTCLM, die Vereine der Positionen 17 bis 32 im Europe Cup, alle weiteren Bewerber in der neu eingeführten Europe Trophy. 

Das mag mancher für einen guten Ansatz halten, man kann aber an einem einzigen Beispiel auch verdeutlichen, dass es nicht den Stein der Weisen bedeutet: Da Vizemeister und Vizepokalsieger Ochsenhausen die letzten drei Jahre nicht international gespielt hat, müsste er, wenn er wieder einsteigen würde, um die Qualifikation bangen bzw. auf eine Wildcard hoffen, obwohl er sich – ginge es noch nach der Weltrangliste – mit Calderano, Gauzy und Jha mit Orenburg um Setzposition eins streiten würde und noch vor Düsseldorf gesetzt wäre. Sinnvoller und leistungsgerechter wäre es sicher gewesen, ein Verfahren zu schaffen, bei dem sowohl die internationalen und nationalen Erfolge der Vereine als auch die Weltranglistenpositionen der Spieler zum Tragen kommen.

 

STIMMEN ZUR AUSLOSUNG

Andreas Preuß (Manager Borussia Düsseldorf): „Hennebont ist das stärkste Team aus Lostopf zwei und ein alter Bekannter. Es waren schon viele heiße Duelle dabei, und da in diesem Jahr aufgrund des neuen Systems kein Ausrutscher mehr erlaubt ist, stellen wir uns auf zwei interessante und spannende Spiele ein, gerade auch mit Omar Assar. Ich bin auch schon neugierig, wer unser anderer Gruppengegner wird.“

Nicolas Barrois (Pressesprecher/Organisationsleiter 1. FC Saarbrücken TT): „Ich bin froh, dass wir Bogoria Grodzisk Mazowiecki aus dem Weg gehen. Roskilde mit Michael Maze ist eine Traditionsmannschaft und ein attraktiver Gegner. Jetzt müssen wir abwarten, wer das dritte Team in der Gruppe wird, wobei ich alle Mannschaften als sehr gefährlich einschätze. Das ändert aber nichts daran, dass unsere Zielsetzung der Gruppensieg ist und damit das Halbfinale.“

Thomas Stecher (Geschäftsführer Post SV Mühlhausen): „Ich muss gestehen, mir ist der Gegner nahezu unbekannt. Ich gehe aber fest davon aus, dass wir die Hürde meistern können und ausreichend Qualität haben, die nächste Runde zu erreichen. In Corona-Zeiten freut es mich zudem, dass wir das Ziel in rund fünfeinhalb Stunden mit dem Auto erreichen können und die Reisestrapazen damit relativ gering halten.“

 

Die Erstrundenspiele im Überblick:

07.10.-09.10.2020 / 21.10.-23.10.2020

 

Post SV Mühlhausen – TTC Sokah Hoboken (BEL)

Boer Taverzo (NED) – Leka Enea TDM (ESP)

TTC Enerfireex Ostrava (CZE) – K.S. Dekorglass Dzialdowo (POL)

SPG Walter Wels (AUT) – AS Pontoise-Cergy TT (FRA)

 

Die Gruppen im Überblick:

Ab 19.11.2020

 

Gruppe A

Fakel Gazprom Orenburg (RUS/Setzposition 1)

Bogoria Grodzisk Mazowiecki (POL/7)

 

Gruppe B

UMMC Jekaterinburg (RUS/3)

Sporting Clube de Portugal (POR/6)

 

Gruppe C

1. FC Saarbrücken TT (4)

Roskilde Bordtennis BTK 61 (DEN/8)

 

Gruppe D

Borussia Düsseldorf (2)

GV Hennebont TT (FRA/5)

 

 

Beitragsbild: Timo Boll will auch 2020/21 mit Borussia Düsseldorf in Europas Königsklasse hoch hinaus.

Text & Foto: Dr. Stephan Roscher

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