Zeit wurde es. Für Dang Qiu, der in jedem bisherigen Masters mindestens bis ins Halbfinale vorgestoßen war, aber noch keinen Turniersieg verbucht hatte. Bis Sonntag. Nun hat ihn das Penholder-Ass des ASV Grünwettersbach, das im Finale den Düsseldorfer Anton Källberg beim 11:8, 11:6, 11:6 und 11:5 in Grund und Boden spielte. Damit baute Qiu seinen Vorsprung in der Punktwertung aus und darf fest damit rechnen, beim Finalturnier Ende August dabei zu sein.
Nach sechs Herren-Events führt der 23-jährige deutsche Nationalspieler die Gesamtwertung mit 170 Punkten vor Dimitrij Ovtcharov (110) und Omar Assar (90) an. Mit dem Erfolg des Schwaben gab es beim siebten Turnier den siebten Erfolg eines deutschen Nationalspielers.
„Ich bin glücklich, jetzt beim Masters meinen ersten Titel gewonnen zu haben. Somit werde ich auf jeden Fall in der nächsten Woche mal eine Pause machen“, so Qiu. „Anton hat heute nicht so gut gespielt, und deshalb habe ich verdient gewonnen.“ Der Unterlegene erkannte die starke Leistung seines Gegners an: „Leider habe ich heute keine Chance gehabt. Er war zu sicher, und ich habe viele einfache Fehler macht. Er hat den Sieg wirklich verdient und war einfach zu gut heute.“
Mit Tobias Hippler (1. FC Köln) und Geritt Engemann (TTC GW Hamm) erreichten außerdem zwei Spieler des DTTB-U23-Förderkaders das Halbfinale. Doch nach den großartigen Auftritten der beiden jungen Zweitligaspieler am Samstag – namentlich der Erfolg Hipplers gegen den topgesetzten Omar Assar hatte für Aufsehen gesorgt –, war am Sonntagmorgen in den Halbfinals bei beiden die Luft raus. Wobei ihre Gegner natürlich auch gewarnt waren und hoch konzentriert zur Sache gingen. Engemann war beim 0:4 gegen den späteren Turniersieger nur im ersten Satz (12:14) auf Augenhöhe und wurde anschließend förmlich zerlegt, Hippler konnte gegen Källberg zwar zwischenzeitlich zum 1:1 ausgleichen, hatte aber in den übrigen vier Durchgängen deutlich das Nachsehen.
Es zeigte sich einmal mehr, dass der DTTB im männlichen Bereich derzeit nicht über Talente verfügt, die sich für den ganz großen Sprung nach oben empfehlen, wie er etwa einem Timo Boll oder Dimitrij Ovtcharov gelang. Hippler, Engemann, Hohmeier und Kollegen können zwar an guten Tagen auch mal einem „Großen“ gefährlich werden und in drei, vier Jahren solide Bundesligaspieler sein, doch mehr dürfte kaum im Rahmen des Möglichen liegen.
Die Masters-Turnierserie im Düsseldorfer ARAG CenterCourt wird in der kommenden Woche von Donnerstag bis Samstag (23.-25. Juli) mit dem achten Turnier, dem siebten Herrenturnier also, fortgesetzt. Den Abschluss der Serie bildet das Finalturnier Ende August mit acht Profis, für das sich fünf Athleten über die Punktewertung qualifizieren, während drei eine Wildcard erhalten. Alle Matches werden auf Sportdeutschland.TV, Borussia-TV und auf tischtennis.de live übertragen.
Düsseldorf Masters, 7. Turnier (17.-19. Juli)
Finale, 19. Juli
Dang Qiu GER – Anton Källberg SWE 4:0 (8,6,6,5)
Halbfinale, 19. Juli
Tobias Hippler GER – Anton Källberg SWE 1:4 (-6,15,-5,-4,-8)
Dang Qiu GER – Gerrit Engemann GER 4:0 (12,5,2,7)
Viertelfinale, 18. Juli
Omar Assar EGY – Tobias Hippler GER 2:4 (11,-7,-6,6,-2,-9)
Anton Källberg SWE – Kilian Ort GER 4:1 (-7,4,7,6,9)
Alberto Mino ECU – Gerrit Engemann GER 0:4 (-7,-8,-8,-11)
Dang Qiu GER – Cedric Meisser GER 4:2 (6,10,-8,3,-11,3)
Achtelfinale, 17. Juli
Omar Assar EGY, Freilos
Tobias Hippler GER – Dennis Klein GER 4:1 (-7,6,8,6,8)
Kilian Ort GER – Kirill Fadeev GER 4:2 (-7,5,-6,9,5,9)
Anton Källberg SWE – Felix Köhler GER 4:0 (5,7,8,5)
Alberto Mino ECU – André Bertelsmeier GER 4:1 (-4,3,3,5,10)
Gerrit Engemann GER – An Duy Dang GER 4:0 (5,6,7,6)
Cedric Meisser GER – Tobias Sältzer GER 4:0 (2,7,6,6)
Dang Qiu GER, Freilos
Beitragsbild: Sieger des 7. Düsseldorf Masters: Dang Qiu.
Text: & Foto: Dr. Stephan Roscher