Fr., 24. Januar 2025
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DÜSSELDORF MASTERS VIII: Sensation durch Meissner

Nachdem in den ersten fünf Herren-Masters-Turnieren fast immer nur die Favoriten ihre Matches gewonnen hatten und es erst am letzten Wochenende mit dem Sieg Tobias Hipplers über Omar Assar die erste faustdicke Überraschung gab, startete das neue Turnier am Freitag bereits mit einem Hammer: Cedric Meissner konnte im Duell der Vornamensvettern den Weltranglisten-71. Cedric Nuytinck vom Champions-Ligisten Hennebont ausschalten.

11:6, 11:9, 11:3, 10:12 und 11:6 hieß es am Ende für den gerade 20 gewordenen Zweitligaspieler vom FSV Mainz 05, der dem deutschen U23-Perspektivkader angehört und somit sogar relativ deutlich die Oberhand behielt. 

Der unerwartete Fünfsatz-Sieg des jungen Deutschen über den an Position vier gesetzten Belgier bei dessen Masters-Debüt zeigte auch eines recht deutlich auf, nämlich den signifikanten Unterschied zwischen Wettkampfpraxis und ausschließlich Training. Meissner ist mittendrin im „Geschäft“ und hat fast jedes Turnier der Serie gespielt, während Nuytinck frisch aus der Trainingshalle kam und keinerlei Wettkämpfe in den letzten Monaten bestritten hatte. Wenn beide die gleichen Voraussetzungen mitbringen, dürfte der junge Deutsche – ohne dessen tolle Leistung im ARAG CenterCourt schmälern zu wollen – eben noch nicht so weit sein, einen Gegner wie den Linkshänder aus Belgien zu schlagen. Und somit beweist Meissners Erfolg auch, wie sinnvoll und wichtig das Masters für die deutschen Nachwuchs-Asse ist, die nach der Corona-Pause nun eben nicht mehr bei Null anfangen, während mancher hochkarätige Spieler sich erst einmal vollkommen neu sortieren muss.

„Wir hatten einen harten Lehrgang in dieser Woche. Aber es war trotzdem ein gutes Match von mir, obwohl ich sonst nicht gerne gegen Linkshänder spiele“, so Cedric Meissner. „Er hatte heute sicher nicht seinen besten Tag, aber ich habe mich mental gut gefühlt und war im Aufschlag-Rückschlag-Bereich oft überlegen.“ Cedric Nuytinck brachte seine Probleme auf folgenden Nenner: „Das war schon sehr ungewohnt. Ich konnte mich nicht darauf einstellen, von der Trainingshalle in den Wettkampf gewechselt zu haben.“ Der 27-jährige Belgier, der auch schon in den 40-ern der Weltrangliste stand, präzisierte dies: „Alles hat sich heute komisch angefühlt. Deshalb habe ich viele leichte Fehler gemacht, die mir sonst nicht unterlaufen. Wenn man so viele einfache Fehler macht, muss der Gegner nicht mehr viel tun und es geht alles sehr schnell.“ Das ist sicher richtig, wobei man aber auch anerkennen sollte, dass Meissner eine super Leistung gezeigt hat.

Die übrigen fünf Achtelfinal-Matches brachten die erwarteten Resultate. Steffen Mengel, Anton Källberg, Tobias Hippler, Kirill Fadeev und Nils Hohmeier – letzterer gewann mit 12:10, 11:3, 11:6 und 11:5 das Bad Homburger Klubduell gegen das 15-jährige TTC OE-Nesthäkchen Tayler Fox ungefährdet – hatten wenig Mühe, das Viertelfinale zu erreichen.

Dort könnte es am Freitag einige richtig gute, spannende Matches geben, etwa wenn Steffen Mengel auf Anton Källberg trifft oder wenn Cedric Meissner die Chance erhält, seine tolle Vorstellung gegen Nuytinck im Duell mit Tobias Hippler zu krönen. Benedikt Duda ist dagegen gegen Nils Hohmeier ebenso klarer Favorit wie Omar Assar gegen den jungen Kirill Fadeev.

Alle Matches werden live auf Sportdeutschland.TVBorussia-TV und tischtennis.de übertragen.

 

Düsseldorf Masters, 8. Turnier (23.-25. Juli)

Achtelfinale, 23. Juli
Omar Asssar EGY (Setzungsposition 1), Freilos
Kirill Fadeev GER – André Bertelsmeier GER 4:1 (6,7,6,-7,4)
Steffen Mengel GER (6) – Tobias Slanina GER 4:1 (-6,5,1,4,3)
Anton Källberg SWE (3) – Felix Köhler GER 4:0 (10,3,7,4)
Cedric Nuytinck BEL (4) – Cedric Meissner GER 1:4 (-9,-6,-3,10,-6)
Tobias Hippler GER (7) – Tobias Sältzer GER 4:0 (5,7,5,9)
Nils Hohmeier GER (8) – Tayler Fox GER 4:0 (10,3,6,5)
Benedikt Duda GER (2), Freilos

Viertelfinale, 24. Juli (in chronologischer Reihenfolge)
Steffen Mengel GER – Anton Källberg SWE, 10 Uhr
Omar Assar EGY – Kirill Fadeev GER, direkt im Anschluss, aber nicht vor 10.45 Uhr
Tobias Hippler GER – Cedric Meissner GER, 11.30 Uhr
Benedikt Duda GER – Nils Hohmeier GER, direkt im Anschluss, aber nicht vor 12.15 Uhr

Halbfinale, 25. Juli
Steffen Mengel GER oder Anton Källberg SWE – Omar Assar EGY oder Kirill Fadeev GER, 10 Uhr
Benedikt Duda GER oder Nils Hohmeier GER – Steffen Mengel GER oder Anton Källberg SWE, direkt im Anschluss, aber nicht vor 11 Uhr
Finale, 25. Juli
13 Uhr

 

Beitragsbild: Sensationssieger Cedric Meissner (Archivfoto).

 

Text & Foto: Dr. Stephan Roscher

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