Fr., 24. Januar 2025
spot_img
StartNews-ArchivDÜSSELDORF MASTERS VIII: Anton Källberg gewinnt Turnier

DÜSSELDORF MASTERS VIII: Anton Källberg gewinnt Turnier

Das Finale des 8. Düsseldorf Masters konnte spannender kaum sein. Lange hatte es nach dem zweiten Turniersieg von Benedikt Duda und damit dem achten Erfolg eines Deutschen (inklusive Han Ying) ausgesehen – bei 3:1 Sätzen und 6:2 hielt der Bergneustädter alle Trumpfkarten in der Hand. Doch Anton Källberg spielte volles Risiko und drehte das Match noch. Der Borussia-Schwede ist damit das erste Nicht-DTTB-Ass, das sich in die Siegerliste eintragen konnte.

Mit 18:16, 7:11, 11:2 und 12:10 lag Duda in Front, als Källberg aus einem 2:6 ein 11:9 machte, anschließend auch den sechsten Durchgang mit demselben Ergebnis gewann und dann im Entscheidungssatz (11:4) über sich hinauswuchs.

Källberg kommentierte seinen Finalsieg: „Ich habe zwar das Gefühl, ich habe das Spiel ein bisschen gestohlen. Aber ich habe auch viele gute Bälle gespielt und bin mit meiner Leistung sehr zufrieden. Ich habe am Ende viel riskiert und fast alles getroffen.“ Duda gratulierte fair dem Gewinner: „Ich habe zwar noch deutlich geführt, aber das hatte nicht so viel zu bedeuten. Denn das Spielniveau war die ganze Zeit sehr hoch. Sobald einer von uns auch nur ein bisschen nachließ, hat der andere sofort gut nachgesetzt. Anton hat wirklich auf einem sehr hohen Level gespielt und deshalb auch verdient gewonnen.“

Zuvor hatten die wenigen Zuschauer in der Halle und die vielen Fans am Livestream zwei letztlich relativ eindeutig verlaufene Halbfinals erlebt, bei denen dennoch gutes Tischtennis geboten wurde. Anton Källberg hatte seinen Ex-Teamkollegen Omar Assar beim 11:9, 7:11, 11:9, 11:4, 11:9 über weite Strecken im Griff und wirkte auch taktisch variabler als der hochgewachsene Ägypter, der weiter auf seinen ersten Masters-Erfolg warten muss.

Benedikt Duda hatte den Siegeszug des 20-jährigen Mainzer Zweitligaspielers Cedric Meissner aus dem U23-Perspektivkader des DTTB gestoppt. Mit 11:5, 11:7, 11:7, 12:14 und 11:7 zeigte der TTBL-Spitzenspieler der „Schwalben“ den Unterschied auf. Meissner, der zuvor Cedric Nuytinck und Tobias Hippler ausgeschaltet hatte, kann sehr zufrieden sein mit seinen Leistungen beim achten Masters. Sein Turnierfazit: „Das Düsseldorf Masters war sehr gut für mich. Ich habe gegen Spieler gewonnen, die deutlich höher eingestuft sind. Auch gegen Hippler hatte ich seit 2015 keinen Sieg mehr. Heute gegen Bene war es dafür aber leider auch mein bisher schlechtestes Spiel beim Masters.“

Nach sieben Herrenturnieren in Düsseldorf führt Dang Qiu weiter klar die Gesamtwertung mit 170 Punkten an. Auf Platz zwei liegen nun gleich vier Akteure gleichauf: Dimitrij Ovtcharov und die in dieser Woche ebenfalls auf 110 Zähler vorgerückten Benedikt Duda, Anton Källberg und Omar Assar.

Die fünf Besten sind automatisch für das Finalturnier Ende August mit acht Teilnehmern qualifiziert, drei Spieler erhalten zudem eine Wildcard. Vor dem großen Showdown werden nach einer einwöchigen Turnierpause vom 7. bis 9. Juli sowie vom 14. bis 16. August noch zwei weitere Herrenturniere ausgetragen.

In diesem Zusammenhang eine kritische Anmerkung: Dass offenbar kein Damenturnier mehr vorgesehen ist, trübt den so positiven Gesamteindruck ein wenig. Hätte man das Masters von Anfang an als reine Herrenveranstaltung deklariert, wäre es in Ordnung gewesen. Doch ein einziges Damenturnier Anfang Juli zu spielen, das auch noch richtig gut und interessant war, und dann nichts mehr folgen zu lassen, erweckt den Eindruck, dass das Damen-Tischtennis von den Düsseldorfer „Machern“ als fünftes Rad am Wagen gesehen wird. Eine verpasste Chance, das oft allzu stiefmütterlich behandelte Damen-Tischtennis im Rahmen dieser ansonsten so gelungenen Turnierserie aufzuwerten!

 

Düsseldorf Masters, 8. Turnier (23.-25. Juli)

Finale, 25. Juli

Anton Källberg SWE – Benedikt Duda GER 4:3 (-16,7,-2,-10,9,9,4)

Halbfinale, 25. Juli

Anton Källberg SWE – Omar Assar EGY 4:1 (9,-7,9,4,9)
Benedikt Duda GER – Cedric Meissner GER 4:1 (5,7,7,-12,7) 

Viertelfinale, 24. Juli

Omar Assar EGY – Kirill Fadeev GER 4:1 (4,-9,9,4,8)
Steffen Mengel GER – Anton Källberg SWE 2:4 (-8,-9,7,-9,12,-7)
Tobias Hippler GER – Cedric Meissner GER 2:4 (-9,-9,6,-11,8,-2)
Benedikt Duda GER – Nils Hohmeier GER 4:0 (9,5,10,4)

Achtelfinale, 23. Juli

Omar Asssar EGY, Freilos
Kirill Fadeev GER – André Bertelsmeier GER 4:1 (6,7,6,-7,4)
Steffen Mengel GER – Tobias Slanina GER 4:1 (-6,5,1,4,3)
Anton Källberg SWE – Felix Köhler GER 4:0 (10,3,7,4)
Cedric Nuytinck BEL – Cedric Meissner GER 1:4 (-9,-6,-3,10,-6)
Tobias Hippler GER – Tobias Sältzer GER 4:0 (5,7,5,9)
Nils Hohmeier GER – Tayler Fox GER 4:0 (10,3,6,5)
Benedikt Duda GER, Freilos

 

Beitragsbild: Turniersieger Anton Källberg.

 

Text: Dr. Stephan Roscher

Foto: Fuhrmann

Verwandte Artikel

Meist gelesene

Must Read