Fr., 24. Januar 2025
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TTBL: Minha Hwang will in „Gnanas“ Fußstapfen treten

Hand aufs Herz: Wer von den Tischtennisfans, die regelmäßig das internationale Geschehen verfolgen, kennt den Namen Minha Hwang? Noch dürften es nur ganz wenige sein, doch das kann sich bald ändern. Der Neuzugang des ASV Grünwettersbach, der – auch wenn einstweilen nur an Position drei aufgestellt – als Nachfolger des Inders Sathiyan Gnanasekaran nach Baden geholt wurde, hat nämlich Potenzial und möchte in der TTBL für Furore sorgen.

Der 21-jährige Südkoreaner ist neben Deni Kozul einer von zwei Neuen beim Vorjahres-Achten der Tischtennis Bundesliga. Laut ITTF-Ranking ist der Linkshänder kein „Riese“, dort wird er nur auf Platz 180 geführt, weit hinter den meisten Spielern, mit denen er es im Lauf seiner Debüt-Saison in der TTBL zu tun bekommen wird. Aber über die Aussagekraft der Weltrangliste könnte man Romane schreiben, die Einstufung des Asiaten allein sagt wenig aus. 

Immerhin hat der neue Grünwettersbacher Hoffnungsträger auf der World Tour seit November 2019 prominente Gegner aus dem Weg geräumt. Bei den Austrian Open setzte er sich mit 4:0 gegen Samuel Walker durch, bei den Australian Open (4:3) und den China Open (4:1) gelang ihm Siege gegen Chen Chien-An, bei den Japan Open gab es ein 4:3 gegen den zuletzt so starken Ex-Ochsenhauser Jakub Dyjas, bei den Qatar Open das gleiche Ergebnis gegen Jonathan Groth. 

ASV-Manager Martin Werner erklärt: „Er muss sich erst einmal akklimatisieren. Dass das einen Moment dauern kann, haben wir ja bei An Jaehyun gesehen.“ Noch ist unklar, wann Minha Hwang das erste Mal bei den Badenern zu sehen sein wird. Das Coronavirus dürfte den Grünwettersbachern in dieser Hinsicht keinen Strich durch die Rechnung machen. Die Ein- und Ausreise zwischen Deutschland und Südkorea ist aktuell vergleichsweise problemfrei möglich. Zwar steht der TTBL-Spielplan für die Saison 2020/21 noch nicht fest, Werner rechnet aber mit der Anreise Hwangs im September. „Er soll blockweise bei uns sein. Minha wird hier wohnen und im Tischtennis-Zentrum trainieren. Die Rahmenbedingungen sind bereits geschaffen, nur seine genauen Aufenthaltszeiten stehen noch nicht fest.“ 

Ursprünglich hatte der ASV mit Cho Seungmin schon zur Saison 2019/20 einen prominenteren Landsmann Hwangs unter Vertrag nehmen wollen, was jedoch im letzten Moment am Veto des südkoreanischen Verbandes gescheitert war. Doch auch der nun verpflichtete Koreaner sei keine Notlösung, wie Manager Werner erklärt: „Wir hatten ihn seit mehr als anderthalb Jahren auf dem Schirm. Jetzt hat es zum Glück geklappt.“ Eine vertraglich festgeschrieben Anzahl an Spielen gebe es nicht – „möglichst viele“ sollen es werden. 

Man darf gespannt sein, was der neue ASV mit Wang Xi, Dang Qiu, Minha Hwang, Demi Kozul  und Tobias Rasmussen in der TTBL reißen kann. Eine interessante, zumindest auf den ersten drei Positionen ausgeglichene Truppe bietet man auf, die mancher sogar für einen Geheimtipp in Sachen Play-offs hält. Martin Werner jedenfalls hält die Mischung im Kader des amtierenden Pokalsiegers für vielversprechend: „Die beiden Neuen passen super in unsere Mannschaft und wir haben in der vergangenen Saison gesehen, wohin uns der Teamgeist tragen kann.“ 


Beitragsbild: Neues Gesicht in der TTBL: Minha Hwang.

 

Text: Dr. Stephan Roscher

Foto: ITTF

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