Di, 24. Dezember 2024
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DÜSSELDORF MASTERS: Nina Mittelham gewinnt Turnier

Mit dem Titelgewinn für die topgesetzte Nina Mittelham (Foto) vom Deutschen Meister ttc berlin eastside endete am Sonntag die zwölfteilige Turnierserie Düsseldorf Masters. Die Nummer 39 der Welt setzte sich beim zweiten Damen-Masters im Duell der Doppel-Europameisterinnen von 2018 gegen ihre Nationalmannschaftskollegin Kristin Lang (SV DJK Kolbermoor) durch. Ob es eine Fortsetzung des erfolgreichen, während der Corona-Krise eingeführten Turnierformats geben wird, ist derzeit noch offen.

In der Neuauflage des Endspiels der Deutschen Meisterschaften 2020 setzte sich auch diesmal Nina Mittelham durch. So spannend wie beim Aufeinandertreffen in Chemnitz Anfang März, als Mittelham einen 0:3-Rückstand mit vier Satzgewinnen in Folge noch in einen Sieg umwandelte, wurde es diesmal allerdings nicht. Beim 11:8, 11:9, 6:11, 11:5 und 11:8 hatte die topgesetzte 23-Jährige das Match bis auf den dritten Satz gut unter Kontrolle.

Mittelham gab nach Ihrem Erfolg zu Protokoll: „Beim Masters habe ich meine ersten Wettkämpfe seit langem gemacht. Dafür war das Niveau ganz okay. Gegen Kristin zu spielen ist sowieso immer ganz unangenehm für mich, da sie immer das gesamte Match über sehr stabil ist. Daher bin ich ein bisschen überrascht, dass es heute so deutlich war, aber ich bin sehr froh darüber!“ Die Unterlegene sagte: „Im Endspiel konnte ich meine Form nicht so abrufen wie im Halbfinale. Gegen Nina ist aber auch immer schwer, wenn sie gut drauf. Trotzdem bin ich nach sechs Monaten ohne Wettkämpfe zufrieden mit dem Turnier: Es war ein guter Saisonauftakt.“

Eine Woche vor dem Pokal-Qualifikationsturnier in Berlin zeigten einige Bundesligaspielerinnen in Düsseldorf bereits eine passable Frühform, auch wenn es allen natürlich noch an Wettkampfpraxis fehlte. Neben Mittelham und Lang gilt dies – mit gewissen Einschränkungen – auch für die in den vorhergehenden Runden ausgeschiedenen Franziska Schreiner (TSV Langstadt) und Sophia Klee (ESV Weil). Und natürlich erst recht für das erst 14-jährige Toptalent Annett Kaufmann von der SV Böblingen, das sensationell bis ins Halbfinale vorstieß und auf dem Weg dorthin unter anderem die französische Nationalspielerin Marie Migot (früher TTG Bingen/Münster-Sarmsheim) ausschaltete. In der Vorschlussrunde gelang Kaufmann gegen die spätere Turniersiegerin Mittelham allerdings kein Satzgewinn, wenngleich sie beim 8:11, 10:12, 8:11 und 6:11 zumindest drei Sätze lang recht gut mithielt. Im anderen Semifinale hatte mit der Tschechin Hana Matelova eine andere Ex-Bingenerin gegen Kristin Lang einen schweren Stand und musste sich mit 2:4 geschlagen geben.

Im ersten Damen-Masters Anfang Juli, das Han Ying gewann, hatte Sophia Klee restlos überzeugt und sogar Nina Mittelham ausgeschaltet. Erst gegen Defensivkünstlerin Han hatte Klee im Finale mit 1:3 den Kürzeren gezogen. Doch diesmal konnte die 17-Jährige Ex-Bad Driburgerin, die nun Bundesliga-Aufsteiger Weil verstärkt, nicht so auftrumpfen. Allerdings agierte sie beim 2:3 gegen Anröchtes Chinesin Shi Qi, eigentlich eine Spielerin für das vordere Paarkreuz der 1. Bundesliga, über weite Strecken auf Augenhöhe. Es war jedoch noch Luft nach oben bei der jungen Nordhessin, die bereits am kommenden Sonntag in Berlin die Gelegenheit erhält zu zeigen, wie stark sie wirklich bereits ist.

Düsseldorf Masters: Fortsetzung nicht ausgeschlossen

Ob das Düsseldorf Masters, organisiert von Borussia Düsseldorf mit Unterstützung des DTTB, eine Fortsetzung findet, wird nicht zuletzt vom weiteren Verlauf der Corona-Krise abhängig sein. Die Turnierserie war ins Leben gerufen worden, um den in Düsseldorf trainierenden Assen etwas Spielpraxis neben dem Trainingsbetrieb zu ermöglichen. Borussias Pressesprecher Alex Schilling sagte nach dem Finale: „Das Masters ins Leben zu rufen, war eine goldrichtige Entscheidung. Da es gut angekommen ist, diskutieren wir natürlich, ob und wie es eine Fortsetzung geben könnte. Ab September wird aber wieder Bundesliga gespielt und wir müssen sehen, was der Weltverband ITTF macht. Falls es wieder richtig losgehen sollte im Turnierkalender, wird es mit einem Zeitfenster schwierig sein. Wenn es aber international ruhig bleiben sollte, dann könnte ich mir vorstellen, dass wir vielleicht in diesem Jahr noch einmal ein Düsseldorf Masters im ARAG CenterCourt zu sehen bekommen.“

Düsseldorf Masters XII, 2. Damen-Turnier (29./30. August)

Finale, 30. August
Nina Mittelham GER – Kristin Lang GER 4:1 (8,9,-6,5,8)

Halbfinale, 30. August
Nina Mittelham GER – Annett Kaufmann GER 4:0 (8,10,8,6)
Hana Matelova CZE – Kristin Lang GER 2:4 (-6,-5,-7,7,6,-8)

Viertelfinale, 29. August
Nina Mittelham GER – Franziska Schreiner GER 3:0 (7,10,9)
Marie Migot FRA – Annett Kaufmann GER2:3 (-5,11,-8,9,-10)
Sarah de Nutte LUX – Kristin Lang GER 0:3 (-6,-11,-8)
Hana Matelova CZE – Shi Qi CHN 3:0 (5,10, 5)

Achtelfinale, 29. August
Nina Mittelham GER, Freilos
Franziska Schreiner GER- Laura Kaim GER 3:2 (5,-9,10,-6,9)
Yuki Tsutsui GER– Annett Kaufmann GER 1:3 (-6,5,-5,-4)
Marie Migot FRA, Freilos
Sarah de Nutte LUX, Freilos
Kristin Lang GER – Naomi Pranjkovic GER 3:0 (6,7,8)
Sophia Klee GER – Shi Qi CHN 2:3 (-6,9,-4,10,-8)
Hana Matelova CZE, Freilos

Teilnehmerinnen- und Setzungsliste
1 Nina Mittelham GER (WR 39)
3 Hana Matelova CZE (WR 51)
3 Sarah de Nutte LUX (WR 77)
4 Marie Migot FRA (WR 178)
5 Kristin Lang GER (WR 323)
6 Yuki Tsutsui GER (WR 369)
7 Franziska Schreiner GER (WR 445)
8 Sophia Klee GER (U18-WR 18)
9 Naomi Pranjkovic GER (U18-WR 119)
10 Annett Kaufmann GER (U15-WR 10)
11 Laura Kaim GER (U15-WR 66)
12 Shi Qi CHN

Text & Foto: Dr. Stephan Roscher

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