Am kommenden Sonntag startet die Damen Bundesliga mit dem Porta Pokalqualifier für das Final 4 in die neue Saison. Schauplatz ist wie in der zurückliegenden Spielzeit die ASP.5 Sporthalle am Anton-Saefkow-Platz in Berlin-Lichtenberg. Zwölf Mannschaften werden am Start sein, darunter natürlich alle sieben Erstligisten.
Gespielt wird in vier Dreier-Gruppen. Nur die Gruppensieger qualifizieren sich für das Final 4. Neben den Teams aus der 1. Bundesliga sind die Zweitligisten TTC Weinheim und Füchse Berlin sowie die Drittligisten TV Hofstetten, TuS Fürstenfeldbruck und Hannover 96 dabei, die versuchen werden, die Favoriten zu ärgern.
Gruppe A: Kolbermoor Topfavorit
In Gruppe A heißt der Favorit SV DJK Kolbermoor. Die Oberbayern haben ihr Team – trotz des Weggangs von Liu Jia – weiter verstärkt (Fu Yu und Yuan Wan stießen dazu) und sind, natürlich zusammen mit eastside, einer der beiden Topfavoriten auf Pokalsieg und Meistertitel. Mit der SV Böblingen haben sie aber einen hochkarätigen Gruppenkonkurrenten, dessen 51-jährige Defensiv-Ikone Qianhong Gotsch an einem guten Tag sogar Kolbermoors Asse schlagen kann. Hannover 96 dürfte dagegen – trotz der starken Spitzenspielerin Shiho Ono – auf diesem Niveau wenig ausrichten können. Die Niedersachsen hätten als Drittliga-Champion der Saison 2019/20 aufsteigen können, haben jedoch auf die zweithöchste deutsche Spielklasse verzichtet.
Gruppe B: Nur Langstadt könnte eastside gefährlich werden
In Gruppe B ist Titelverteidiger ttc berlin eastside zweifellos in der Favoritenrolle. Einzig der TSV Langstadt könnte ein unbequemer Gegner werden, der immerhin Spielerinnen wie Petrissa Solja, Cheng Hsien-Tzu, Dina Meshref, Tanja Krämer und Yunli Schreiner im Kader hat. eastside muss auf Fu Yu (nach Kolbermoor), Matilda Ekholm (Karriereende) und Georgina Pota verzichten, dafür sind Bad Driburgs vormalige Spitzenspielerin Britt Eerland sowie die erfahrene Jessica Göbel (vom TV Busenbach) dazu gestoßen. Hofstetten kann im Konzert der Topstars eigentlich nur Erfahrung sammeln. „Langstadt ist auf jeden Fall ein sehr ernst zu nehmender Gegner. Wir freuen uns auf das Turnier und werden alles daransetzen, um als Gruppensieger zum Final 4 im Januar 2021 nach Hannover zu fahren. Schließlich ist es unser Ziel, den Pokal zu verteidigen“, so ttc-Manager Andreas Hain.
Gruppe C: Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Weil und Bingen möglich
Der gut aufgestellte Aufsteiger ESV Weil sowie die TTG Bingen/Münster-Sarmsheim dürften in Gruppe C den „Platz an der Sonne“ untereinander ausmachen. Weil ist mit drei spielstarken Osteuropäerinnen – Ievgeniia Sozoniuk, Polina Trifonova und Izabela Lupulesku – und dem von Bad Driburg gekommenen Toptalent Sophia Klee sehr ausgeglichen besetzt. Ähnliches in Bezug auf die Ausgeglichenheit des Teams gilt aber auch für die Rheinhessinnen, die als Vierter des Bundesligaklassements eine sehr starke Saison 2019/20 gespielt haben. Zwar musste man den Weggang von DTTB-Nationalspielerin Yuan Wan hinnehmen, die künftig in Kolbermoor aufschlägt, doch ist man durch die Zugänge Nadezhda Bogdanova und Mallika Bhandarkar in der Breite noch besser aufgestellt als zuletzt. Mit Amy Wang, Chantal Mantz, Giorgia Piccolin und Katerina Tomanovska kann man auf bewährte Kräfte zurückgreifen. Die Füchse als Lokalmatador (neben dem ttc eastside) dürften da nur ganz schwer mithalten können. Sie sind froh, im schweren ersten Jahr den Klassenerhalt im Unterhaus geschafft zu haben.
Gruppe D: Schwabhausen Favorit, Weinheim nicht ungefährlich
In Gruppe D schließlich geht der TSV Schwabhausen als Favorit an den Start, auch wenn mit dem TTC Weinheim ein Topteam aus dem Unterhaus versuchen wird, der Truppe aus Oberbayern ein Bein zu stellen. In Schwabhausen sind die Leistungsträgerinnen um Führungsspielerin Sabine Winter an Bord geblieben – ein eingespieltes Team. Der amtierende Zweitligameister Weinheim ist schwer einzuschätzen, da sich personell einiges verändert hat. Mit dem 16-jährigen US-Teenager Rachel Sung und der Belgierin Lisa Lung, die zuletzt für den TV Busenbach aufgeschlagen hat, ist man aber für Zweitliga-Verhältnisse sehr gut aufgestellt. Läuft das Team in der Liga komplett auf, können so starke Spielerinnen wie Luisa Säger und Jennie Wolf sogar hinten spielen. Schwabhausen muss jedenfalls auf der Hut sein, das wird kein Selbstläufer. Drittligist Fürstenfeldbruck dürfte wohl nur der dritte Platz in der Gruppe bleiben.
Gruppenauslosung
Gruppe A:
SV Böblingen
SV DJK Kolbermoor
Hannover 96
Gruppe B:
ttc berlin eastside
TSV 1909 Langstadt
TV 1921 Hofstetten
Gruppe C:
ESV Weil
TTG Bingen/Münster-Sarmsheim
Füchse Berlin
Gruppe D:
TSV Schwabhausen
TuS Fürstenfeldbruck
TTC 1946 Weinheim
Beitragsbild: Titelverteidiger ttc berlin eastside ist eindeutiger Favorit in Gruppe B. Ligarivale TSV Langstadt will dem Hauptstadtklub jedoch alles abverlangen.
Text & Foto: Dr. Stephan Roscher