Aufgrund des Pokal-Achtelfinales am Sonntag wurde am Freitagabend der dritte TTBL-Spieltag ausgetragen – nicht ganz komplett, da Neu-Ulm infolge von Corona keine Halle zur Verfügung hatte und folglich das Derby gegen Vizemeister Ochsenhausen nicht stattfinden konnte. Im Spitzenspiel zweier bis dahin unbesiegter Teams kam die Düsseldorfer Borussia auch ohne den angeschlagenen Timo Boll zu einem zumindest in der Höhe nicht erwarteten 3:0-Erfolg über die Bergneustädter Schwalben.
Es ging im ARAG CenterCourt allerdings enger zu, als es das Ergebnis vermuten lässt. Die Siege von Kristian Karlsson (gegen Benedikt Duda) und Ricardo Walther (gegen Alvaro Robles) kamen erst in der Verlängerung des Entscheidungssatzes zustande. Im ersten Match hatte Anton Källberg den Österreicher Stefan Fegerl in die Schranken gewiesen. „Ich war super zufrieden mit meinem Spiel. Aber auch mit unseren gesamten Team“, so Karlsson. „Alle haben gut gekämpft und dass wir beide engen Spiele gewinnen, war spielentscheidend. Unsere Mannschaft hat einen perfekten Start in die Saison erwischt.“ „Selbst wenn Timo heute gespielt hätte, hätten wir uns Chancen ausgerechnet“, meinte Duda. „Auch ohne Timo hat die Borussia auf sehr hohem Niveau gespielt. Ich hatte heute meine Chancen gegen Kristian und Alvaro gegen Ricardo. So ist aber leider der Sport.“
Erwartungsgemäß hatte Aufsteiger Bad Homburg beim amtierenden Deutschen Meister Saarbrücken, der Patrick Franziska für den Pokal schonte, keine echte Chance. Es ging aber nicht so einseitig zu, wie von vielen erwartet. Die jungen TTC OE-Asse ließen ihr Potenzial phasenweise schon aufblitzen. So etwa der Rumäne Rares Sipos, der gegen Ausnahmespieler Shang Kun gut mithielt und sogar einen Satz gewann. Oder Nils Hohmeier, der es gegen Tomas Polansky in den Entscheidungsdurchgang schaffte. Nun wird es allmählich Zeit für Erfolgserlebnisse der Hessen: „Das Spiel am Sonntag in Hilpoltstein und auch die folgende Aufgabe gegen Grenzau werden nun sehr wichtig für uns“, sagte Sipos.
Der schwach in die Runde gestartete SV Werder Bremen kam gegen Bad Königshofen zum ersten Saisonsieg dank eines überragenden Mattias Falck, der Abdel-Kader Salifou und am Ende sogar den Ex-Werderaner Bastian Steger in Grund und Boden spielte. Steger sorgte mit einem 3:0 über Marcelo Aguirre für den Ehrenpunkt der Unterfranken, bei denen Kilian Ort das enge Match gegen Kirill Gerassimenko verlor. „Wir haben heute aus vielerlei Gründen nicht unsere bestmögliche Performance gezeigt. Das wollen wir am Sonntag im Pokal gegen Düsseldorf nun natürlich wieder anders machen“, sagte Ort.
Auch der Post SV Mühlhausen kam zu seinem ersten Saisonsieg. In einer spannenden Partie hielt man Fulda-Maberzell mit 3:1 in Schach. Steffen Mengel (Foto) war der überragende Mann bei den Thüringern. Zunächst ließ der dem gegen Werder so starken Fan Bo Meng keine Chance, um später sogar Quadri Aruna mit 13:11 im fünften Satz zu bezwingen. Aruna hatte zuvor sein erstes Match gegen Ovidiu Ionescu hauchdünn mit 15:13 im Entscheidungssatz gewonnen. Ruwen Filus, noch ohne Sieg in der Runde, konnte gegen Daniel Habesohn keinen Satz gewinnen. „Es war ein Riesenspiel gegen Aruna“, sagte Mengel im Anschluss. „Ich bin froh, dass ich das bessere Ende für mich hatte. Wir sind sehr glücklich, heute gewonnen zu haben.“ Anerkennung für die Leistung des 32-Jährigen gab es vom Gegner: „Steffen war heute sehr stark, er war überragend drauf. Wir gratulieren Mühlhausen, sie haben verdient gewonnen“, räumte der junge Fan Bo Meng ein.
Auch ohne den nach wie vor verletzten Wang Xi kam der amtierende Pokalsieger Grünwettersbach zu einem 3:1-Erfolg in Grenzau, das zweifelsfrei gegen den Abstieg kämpft. Überraschend konnte der Slowene Deni Kozul zum Auftakt „King Kara“ bezwingen. Dabei gelang Kozul das Kunstück, im zweiten Satz aus einem 3:10 noch ein 13:11 zu machen. Ein gut aufgelegter Dang Qiu, später auch gegen Karakasevic erfolgreich, legte gegen den Griechen Ioannis Sgouropoulos nach. Zwar gelang Cristian Pletea gegen Tobias Rasmussen der Anschluss, doch dann packte Qiu den ASV-Sieg in trockene Tücher. „Unser Matchwinner war heute Deni Kozul“, meinte Grünwettersbachs Penholder-Ass nach der Partie. „Das war sehr stark.“
TTBL, 3. SPIELTAG
Borussia Düsseldorf – TTC Schwalbe Bergneustadt 3:0
Anton Källberg – Stefan Fegerl 3:1 (8:11, 11:8, 12:10, 11:4)
Kristian Karlsson – Benedikt Duda 3:2 (11:8, 10:12, 5:11, 11:4, 12:10)
Ricardo Walther – Alvaro Robles 3:2 (11:6, 11:7, 7:11, 10:12, 13:11)
Zuschauer: 150
1. FC Saarbrücken TT – TTC OE Bad Homburg 3:0
Darko Jorgic – Lev Katsman 3:0 (11:8, 11:6, 11:5)
Shang Kun – Rares Sipos 3:1 (11:9, 11:7, 8:11, 11:9)
Tomas Polansky – Nils Hohmeier 3:2 (11:7, 9:11, 11:6, 10:12, 11:5)
Zuschauer: 110
SV Werder Bremen – TSV Bad Königshofen 3:1
Mattias Falck – Abdel-Kader Salifou 3:0 (11:8, 11:5, 11:4)
Marcelo Aguirre – Bastian Steger 0:3 (4:11, 6:11, 0:11)
Kirill Gerassimenko – Kilian Ort 3:1 (11:9, 12:10, 10:12, 11:9)
Mattias Falck – Bastian Steger 3:0 (11:5, 11:7, 11:6)
Zuschauer: 80
Post SV Mühlhausen – TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell 3:1
Steffen Mengel – Fan Bo Meng 3:1 (11:7, 11:3, 8:11, 11:3)
Ovidiu Ionescu – Quadri Aruna 2:3 (12:10, 7:11, 11:9, 8:11, 13:15)
Daniel Habesohn – Ruwen Filus 3:0 (11:9, 11:6, 11:9)
Steffen Mengel – Quadri Aruna 3:2 (3:11, 11:4, 11:6, 10:12, 13:11)
Zuschauer: ?
TTC Zugbrücke Grenzau – ASV Grünwettersbach 1:3
Aleksandar Karakasevic – Deni Kozul 1:3 (15:13, 11:13, 10:12, 4:11)
Ioannis Sgouropoulos – Dang Qiu 1:3 (11:8, 9:11, 7:11, 5:11)
Cristian Pletea – Tobias Rasmussen 3:1 (12:10, 5:11, 11:5, 12:10)
Aleksandar Karakasevic – Dang Qiu 1:3 (11:13, 11:8, 6:11, 4:11)
Zuschauer: 112
Terminverschiebung
TTC Neu-Ulm – TTF Liebherr Ochsenhausen (neuer Termin noch offen)
Text: Dr. Stephan Roscher
Foto Steffen Mengel: BeLa Sportfoto