Drei der vier Teilnehmer am Liebherr Pokal-Finale 2020/21 stehen fest – Grünwettersbach, Ochsenhausen und Bergneustadt. Der vierte sollte im Normalfall Düsseldorf werden. Doch es steht noch in den Sternen, ob das spektakuläre Endrundenturnier in dieser außergewöhnlichen Saison überhaupt gespielt wird. Und ob es am bewährten Standort ausgetragen werden kann.
Es wäre die sechste Auflage des zuschauerträchtigen Events in der Neu-UImer Ratiopharm-Arena. Im Januar waren 4.500 Besucher gekommen, auch um Timo Boll zu sehen, der mit seiner Düsseldorfer Borussia dann freilich in der Vorschlussrunde gegen Ochsenhausen das Nachsehen hatte. Am Ende durfte der ASV Grünwettersbach einen zuvor nicht für möglich gehaltenen Pokalsieg bejubeln.
4.500 Zuschauer werden diesmal gewiss nicht dabei sein dürfen, eher wäre ein Geisterspiel wie das Finale um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft im Juni in der Frankfurter Fraport-Arena denkbar. Und selbst das ist nicht gewiss, das Turnier selbst steht in Frage, solange man nicht weiß, was im Januar seitens Politik und Verwaltung zugelassen wird.
Die TTBL Sport GmbH würde gerne am bewährten Standort bleiben und das halbe Dutzend in der Ratiopharm-Arena voll machen: „Ulm und Neu-Ulm sind ja zur Heimat des Pokalwettbewerbs geworden“, gibt TTBL-Pressesprecher Patrick Wichmann zu Protokoll. Doch im Augenblick überwiegen angesichts von Corona die Fragezeichen. Von Planungssicherheit kann nicht annähernd die Rede sein. „Wir rechnen mit dem Schlimmsten, hoffen jedoch auf das Beste“, so Wichmann, der alle Möglichkeiten offen lässt und nichts ausschließen kann. Die Bandbreite der Möglichkeiten reicht von einer Komplett-Absage bis zur Austragung des Turniers mit reduzierten Besucherzahlen. Und dass diesmal vielleicht sogar ein anderer Standort gewählt werden muss, kann auch noch nicht ausgeschlossen werden.
Der Liga-Pressesprecher verweist auf das gut gemeisterte TTBL-Finale im Sommer, das „wir im Sommer in Frankfurt trotz großer Einschränkungen hinbekommen haben.“ Wichmann räumt ein, dass „insbesondere eine große Halle ohne Besucher nach wie vor gewöhnungsbedürftig“ sei, hofft aber weiter auf den bewährten Standort: „Aber die in Neu-Ulm vorhandene Infrastruktur bietet eben auch viele Pluspunkte.“
Unerfreulich ist die Situation aber schon, da bei dem zu erwartenden Teilnehmerfeld – der Düsseldorfer Viertelfinalsieg in Bad Hamm dürfte Formsache sein – unter normalen Bedingungen ein neuer Besucherrekord nicht unwahrscheinlich gewesen wäre und vermutlich die 5.000 ins Visier genommen worden wären. Aber das ist alles nun sehr weit weg.
Bislang gibt es weder einen konkreten Termin noch einen Vertrag mit dem Hallenbetreiber, da die weitere Entwicklung in Sachen Corona und die damit verbundenen Einschränkungen derzeit nicht kalkulierbar sind. Man darf gespannt sein, ob man eine Lösung findet und wie diese gegebenenfalls aussehen wird.
Beitragsbild: Noch ist ungeklärt, ob ein Klub in dieser Saison den Pokalsieg bejubeln darf, so wie hier der ASV Grünwettersbach, der im Januar in der Ratiopharm-Arena triumphierte.
Text & Foto: Dr. Stephan Roscher