Neben der überraschenden Saarbrücker Niederlage in Bad Königshofen gab es in den Sonntagsspielen der TTBL nicht allzu spektakuläre Ergebnisse. Die Kellerkinder Grenzau und Bad Homburg blieben in Bergneustadt beziehungsweise Grünwettersbach ohne Chance, während sich Neu-Ulm von der Derbyniederlage gegen Ochsenhausen gut erholt zeigte und durch den 3:1-Sieg bei weiterhin ziemlich enttäuschenden Maberzellern wieder auf einen Play-off-Platz vorrückte. Richtig Spannend war es dagegen in Bremen, wo der SV Werder im Entscheidungssatz des Doppels die Punkte gegen Mühlhausen einbüßte. Bei den Thüringern nährt das Ergebnis weiter die Hoffnung, noch entscheidend in den Play-off-Kampf eingreifen zu können, während es bei den Norddeutschen, für die in Bezug auf den bisherigen Saisonverlauf dasselbe wie für Fulda gilt, mit nun 12 Minuspunkten in dieser Hinsicht eher düster ausschaut.
Die beiden Siege des Vizeweltmeisters Mattias Falck (jeweils 3:1 gegen Ovidiu Ionescu und Daniel Habesohn) waren zu wenig für die Norddeutschen, da Hunor Szöcs (2:3 gegen Habesohn) und Kirill Gerassimenko (2:3 gegen Steffen Mengel) nichts beisteuern konnten. Im Doppel trugen sich Ovidiu Ionescu und Lubomir Jancarik in die Siegerliste ein, die Marcelo Aguirre/Hunor Szöcs trotz eines zwischenzeitlichen 1:2-Satzrückstands knapp auf Distanz halten konnten.
Nach einer kleinen Positivserie musste Fuldas Ruwen Filus am Sonntag wieder zwei Niederlagen quittieren. Gegen Neu-Ulms Ex-Europameister Emmanuel Lebesson sprang kein Satzgewinn für den Defensivspieler heraus, gegen Tiago Apolonia hatte Filus im Entscheidungssatz das Nachsehen. Den Ehrenpunkt der Gastgeber verbuchte der Nigerianer Quadri Aruna (3:2 gegen Apolonia), während das glatte 0:3 von Fan Bo Meng im Linkshänder-Duell gegen den zwei Jahre jüngeren Russen Vladimir Sidorenko sinnbildlich für das aktuelle Maberzeller Problem steht. Der 20-jährige Trainersohn besiegte anfangs der Runde Mattias Falck und kassierte danach nur noch Niederlagen, zehn an der Zahl, darunter viele deutliche. Dabei hatten viele, darunter auch der Verfasser, für diese Saison den großen Durchbruch Mengs erwartet.
In Bestbesetzung hätten zuletzt im Aufwind befindende Bad Homburger in Grünwettersbach – bei den Karlsruhern läuft es selbst nicht optimal in dieser Runde (10:12 Punkte, Platz 8) – nicht unbedingt mit 0:3 die Segel streichen müssen, doch weder der zuletzt recht erfolgreiche Gustavo Tsuboi (Bilanz 6:3) noch der bisher in der Kurstadt offenbar noch leicht unterschätzte Maksim Grebnev waren an Bord. Dafür spielte der gegen Wang Xi letztlich doch überforderte Nils Hohmeier, Lev Katsman (1:3 gegen Dang Qiu) und Rares Sipos, der zwar zwei Matches bisher gewonnen hat, aber – wie auch Kollege Katsman – in fünften Sätzen allzu oft das Nachsehen hat. Dabei hätte man ihm durchaus einen Sieg gegen den im Einzel für TTBL-Verhältnisse nicht gerade berauschenden Tobias Rasmussen zugetraut, am Ende hieß es aber einmal mehr 2:3 aus Sicht des jungen Rumänen.
Da Grenzau unten aber auch nichts reißt, ist aus Bad Homburger Sicht nichts passiert. Der vorletzte Platz würde ziemlich sicher den Klassenerhalt bedeuten und da besitzt man nach wie vor die besseren Karten. Bei den Bergneustädter Schwalben, die als Tabellendritter mit 16:6 Punkten immer eindeutiger auf Play-off-Kurs zu sein scheinen, gab es für die Crew aus dem Westerwald nichts zu erben. Robin Devos blieb gegen Benedikt Duda ohne jede Chance, während der untersetzte junge Grieche Ioannis Sgouropoulos, seit Wochen eindeutig bester Grenzauer, gegen Stefan Fegerl erst im Entscheidungssatz den Kürzeren zog. Auf einen Sprung von Cristian Pletea, bei seinem technischen Potenzial gewiss nicht ausgeschlossen, wartet man bisher vergebens – immerhin war er gegen Alvaro Robles wenigstens phasenweise auf Augenhöhe, konnte jedoch eine 1:3-Niederlage nicht verhindern.
Heute Abend beschließt das Topspiel zwischen Düsseldorf und Ochsenhausen – beide mit jeweils 16:2 Punkten ganz vorne in der Tabelle – den 11. Spieltag und damit das Tischtennisjahr 2020 in der TTBL.
DER 11. SPIELTAG IN DER ÜBERSICHT
SV Werder Bremen – Post SV Mühlhausen 2:3
Mattias Falck – Ovidiu Ionescu 3:1 (8:11, 11:3, 19:17, 13:11)
Hunor Szöcs – Daniel Habesohn 2:3 (11:7, 11:6, 8:11, 3:11, 7:11)
Kirill Gerassimenko – Steffen Mengel 2:3 (6:11, 11:9, 8:11, 11:9, 6:11)
Mattias Falck – Daniel Habesohn 3:1 (11:8, 12:10, 7:11, 11:6)
Marcelo Aguirre/Hunor Szöcs – Ovidiu Ionescu/Lubomir Jancarik 2:3 (11:9, 7:11, 11:5, 7:11, 8:11)
TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell – TTC Neu-Ulm 1:3
Ruwen Filus – Emmanuel Lebesson 0:3 (8:11, 10:12, 8:11)
Quadri Aruna – Tiago Apolonia 3:2 (11:8, 7:11, 11:2, 9:11, 11:8)
Fan Bo Meng – Vladimir Sidorenko 0:3 (8:11, 9:11, 4:11)
Ruwen Filus – Tiago Apolonia 2:3 (11:9, 9:11, 5:11, 11:9, 5:11)
TSV Bad Königshofen – 1. FC Saarbrücken TT 3:1
Bastian Steger – Shang Kun 3:1 (5:11, 11:1, 11:4, 11:9)
Filip Zeljko – Tomas Polansky 3:0 (11:7, 14:12, 11:4)
Kilian Ort – Patrick Franziska 1:3 (11:4, 6:11, 5:11, 11:13)
Bastian Steger – Tomas Polansky 3:0 (11:5, 11:3, 11:9)
ASV Grünwettersbach – TTC OE Bad Homburg 3:0
Wang Xi – Nils Hohmeier 3:0 (11:9, 11:9, 11:4)
Dang Qiu – Lev Katsman 3:1 (8:11, 11:8, 11:6, 11:4)
Tobias Rasmussen – Rares Sipos 3:2 (11:6, 14:16, 11:6, 5:11, 11:6)
TTC Schwalbe Bergneustadt – TTC Zugbrücke Grenzau 3:0
Benedikt Duda – Robin Devos 3:0 (11:2, 11:8, 11:2)
Stefan Fegerl – Ioannis Sgouropoulos 3:2 (11:6, 11:9, 10:12, 7:11, 11:8)
Alvaro Robles – Cristian Pletea 3:1 (11:7, 12:10, 9:11, 11:4)
Montag, 21. Dezember, 19 Uhr
Borussia Düsseldorf – TTF Liebherr Ochsenhausen
Beitragsbild: Dang Qiu konnte sich trotz des verlorenen ersten Satzes letztlich noch klar gegen Lev Katsman durchsetzen.
Text & Foto: Dr. Stephan Roscher