Spannende Play-Off Finalspiele gab es am Freitag in der japanischen T-League zu sehen. Sowohl bei den Damen, als auch bei den Herren setzten sich am Ende nicht die Erstplatzierten der Endtabelle durch.
Das Play-Off Finale der Damen konnte das Team Nissay Redelf mit 3:2 gegen Kinoshita Abyell Kanagawa für sich entscheiden.
Dabei ist das Team aus der 9 Millionen Einwohnermetropole Kanagawa als Erster der Platzierungsrunde ins Play-Off Finale gegangen. Im Finale selbst lagen sie bereits mit 2:1 in Führung, ehe Miu Hirano, die schon zusammen mit Miyu Maeda im Doppel gepunktet hatte, ihr wichtiges Einzel mit 3:2 Sätzen gegen Miyu Nagasaki gewann. Das entscheidende Match, welches wie in der japanischen Liga üblich, lediglich über einen Gewinnsatz ging, konnte Hina Hayata gegen Kasumi Kimura mit 12:10 für sich entscheiden.
Nicht ganz so dramatisch verlief das Finale der Herren.
Hier ging Kinoshita Meister Tokio, als Erster der Platzierungsrunde favorisiert ins Endspiel. In ihren Reihen hatten sie mit Tomokazu Harimoto und Jun Mizutani zwei Spieler, die das Land im Sommer bei den Olympischen Spielen vertreten werden, sowie mit Mizuki Oikawa den aktuellen japanischen Meister im Einzel.
Gegner im Finale war das Team Ryukyu Asteeda, welches die Platzierungsrunde punktgleich mit Tokio auf Platz zwei beendete.
Im Auftaktdoppel waren Yuto Kizukuri und Kazuhiro Yoshimura mit 2:1 gegen Mizuki Oikawa und Kenta Tazoe erfolgreich. Anschließend konnte Togami Shunsuke mit einem 3:2 Sieg gegen Yuya Oshima auf 2:0 für Ryukyu erhöhen.
Maharu Yoshimura war es anschließend vorbehalten im Entscheidungssatz gegen Mizuki Oikawa den umjubelten Entscheidungspunkt beizusteuern.
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Wer sich noch nicht näher mit der T-League beschäftigt hat, bekommt in den folgenden Zeilen die wichtigsten Informationen:
Die Liga überzeugt nicht nur durch eine professionelle Darstellung der Spiele, sondern auch mit einem interessanten Spielsystem.
Jeweils vier Mannschaften spielten in einer Damen- und Herrenliga in dieser Saison. Im Zeitraum von Mitte November bis Ende Februar spielten alle Teams sieben Mal gegeneinander.
In jedem Mannschaftskampf werden mindestens vier Spiele ausgetragen. Gestartet wird mit einem Doppel, in dem nur zwei Gewinnsätze gespielt werden, anschließend gibt es drei Einzel im bekannten Modus best of five.
Sollte es nach den vier Spielen 3:1 oder 4:0 für eine der Mannschaften stehen, ist das Spiel beendet. Bei einem Spielstand von 2:2 gibt es noch ein weiteres entscheidendes Einzel, welches allerdings lediglich über einen einzigen Gewinnsatz geht.
Für ein 4:0 gibt es drei Punkte für die Tabelle, für ein 3:1 oder 3:2 zwei Punkte. Bei einer 2:3 Niederlage, bekommt die unterlegene Mannschaft einen Punkt.
Nach den insgesamt 21 Spieltagen, qualifizieren sich Platz 1 und 2 der Tabelle für das Play-Off Finale.
Jede Mannschaftskampf besteht aus mindestens vier Spielern.
Vor dem Match müssen die Spieler für die ersten vier Spiele nominiert werden. Ein Spieler darf nur für das Doppel aufgestellt werden, ein Spieler darf das Doppel und ein Einzel spielen, zwei weitere Spieler werden für jeweils ein Einzel aufgestellt.
Bei einem Stand von 2:2 nach diesen vier Spielen, darf jedes Team einen Spieler für das entscheidende Spiel wählen. Jedoch darf der Spieler, der bereits im Doppel und im Einzel aktiv war, nicht für das Entscheidungsspiel nominiert werden.
Alle Sätze, außer die Entscheidungssätze, werden ohne Verlängerung gespielt und enden somit beim 11. Punkt.
Im Entscheidungssatz beginnen die Spieler beim Spielstand von 6:6.
Neben den stärksten japanischen Spielern, spielen in der T-League auch ausländische Spieler. Diese wurden jedoch in dieser Saison aufgrund der schwierigen Einreisebestimmungen meist gar nicht eingesetzt.
Ausnahmen waren der 41-jährige Panagiotis Gionis, der eine 2:6 Bilanz erzielte, sowie Elizabeta Samara (6:7 Bilanz) und Han Ying (11:6 Bilanz).
Text: Johannes Gohlke
Foto: courtesy by the ITTF