Sieben von insgesamt maximal neun in Doha zu vergebenden Olympiatickets haben ihre Abnehmer gefunden. Bei den Herren möchte man zwar nicht von sensationellen Ergebnissen sprechen, wohl aber von einer Reihe von Überraschungen. Dass es – nach dem gestrigen Coup von Britt Eerland, Linda Bergström, Polina Mikhailova und Yang Xiaoxin bei den Damen – Lubomir Jancarik, Bence Majoros und Wang Yang schaffen würden, hatten nicht allzu viele getippt. Wer auf diesen Zieleinlauf gewettet hätte, hätte sich sehr passabler Quoten erfreuen dürfen.
Überraschungen bei den Herren
Kam bei den Frauen lediglich Bergströms Erfolg unerwartet, die übrigen drei waren vielleicht nicht haushohe Favoritinnen, zählten aber eindeutig zum Favoritinnenkreis – Eerland und Yang waren Gruppenköpfe, Mikhailova stand auf Setzposition zwei –, gingen bei den Herren sämtliche Spieler auf der Spitzen-Setzposition leer aus. Mit Wang konnte wenigstens ein an zwei gesetzter Spieler triumphieren.
Erfreulich aus Sicht der Bundesligen, dass mit dem Noch-Mühlhausener und Bald-Bad Homburger Jancarik ein TTBL-Spieler sowie mit Eerland eine Akteurin aus der 1. Bundesliga Damen das Olympiaticket lösen konnte.
Lubomir Jancarik und Bence Majoros in Galaform
Siege über Gerassimenko, Robles, Pitchford und nun auch Kou Lei, der beim 0:4 (5:11, 12:14, 9:11, 6:11) im Finale gegen den 1,93-Meter-Mann aus der Tschechischen Republik chancenlos blieb – es war das bisher beste Turnier in der Karriere des 33-jährigen Lubomir Jancarik, für den es die zweite Olympiateilnahme nach Rio 2016 sein wird.
Gleiches gilt für den zehn Jahre jüngeren Ex-Bad Königshofener Bence Majoros, der sich erkennbar verbessert hat und nun eine echte Option für TTBL-Klubs auf der Suche nach Verstärkung wäre. Im Finale von Spot 2 triumphierte der Ungar gegen den Ex-Werderaner Florent Lambiet (Belgien) und hatte das Geschehen beim 4:1 (11:6, 11:7, 11:9, 8:11, 11:8) über weite Strecken gut im Griff.
Wang Yang schließlich setzte sich ein wenig überraschend im Defensivduell gegen Panagiotis Gionis am Ende nicht wirklich knapp mit 4:2 (3:11, 11:5, 11:9, 6:11, 11:6, 11:7) durch.
Stage 2 in vollem Gange – Xiao und Sawettabut bestreiten Damen-Finale
Derweil ist in Doha Stage 2 bei den Damen und Herren angelaufen, am Mittwoch bereits fallen die Entscheidungen. Ein Damen-Platz ist noch vakant und definitiv unter vier Bewerberinnen zu vergeben, während sich – ungerechte Welt! – neun Herren, die Verlierer der Finals und Halbfinals, um ein einziges eventuell noch zu vergebendes Olympiaticket balgen. Das Damen-Endspiel um Alles oder Nichts bestreiten heute um 13.30 Uhr deutscher Zeit die am Montag so knapp im Finale von Spot 4 an Yang Xiaoxin gescheiterte Spanierin Maria Xiao (WRL 72), die im Halbfinale mit 4:2 nach 0:2-Satzrückstand gegen ihre Landsfrau Galia Dvorak (WRL 77) siegte, und die Weltranglisten-40. Suthasini Sawettabut (Thailand), die 4:1 gegen Margaryta Pesotska (Ukraine, Linz AG Froschberg, WRL 33) gewann.
Ionescu, Sidorenko, Stoyanov und Kou endgültig draußen
Bei den Herren gab es ein einziges Achtelfinalmatch, das Vladimir Sidorenko mit 4:1 gegen den bis dahin im Turnier so starken Ungarn Adam Szudi gewann. Die anschließenden Viertelfinals brachten folgende Resultate: Panagiotis Gionis – Ovidiu Ionescu 4:2, Vladimir Sidorenko – Liam Pitchford 1:4, Florent Lambiet – Niagol Stoyanov 4:2 und Kirill Skachkov – Kou Lei 4:1. In den Halbfinals stehen sich heute Früh um 8 Uhr deutscher Zeit Lambiet und Skachkov sowie im Anschluss Gionis und Pitchford gegenüber. Das Endspiel steigt um 14.20 Uhr deutscher Zeit.
Ergebnisse Olympia Qualifikation
OLYMPIA QUALIFIKATION: Vier Damen-Olympiatickets vergeben – Jancarik in Galaform
OLYMPIA QUALIFIKATION: Drittes Turnier in Doha in vollem Gange
Beitragsbild oben: Es war das Turnier des Bence Majoros.
Text: Dr. Stephan Roscher
Fotos (2): ITTF