Ein Showdown um den vierten Play-Off Platz stand am letzten Spieltag der TTBL an.
Theoretische Chancen darauf hatte noch den ASV Grünwettersbach, der zu Hause gegen den Post SV Mühlhausen spielte, sowie der TTC Neu-Ulm und der TSV Bad Königshofen, die im direkten Duell aufeinandertrafen.
Die Geschichte des Spiels Neu-Ulm vs. Bad Königshofen ist schnell erzählt.
Im bayerischen Derby wagten die Kurstädter eine gewagte Aufstellung mit dem eigentlichen Spitzenspieler Bastian Steger an Position 2 und Eigengewächs Kilian Ort an Position 1. Abdel-Kader Salifou, der nach nur einem Jahr den Verein zum Saisonende wieder verlassen wird, blieb mal wieder nur der Platz auf der Bank übrig, denn auf drei spielte der Kroate Filip Zeljko.
Neu-Ulm hielt dagegen mit der erwarteten Aufstellung Emmanuel Lebesson, Tiago Apolonia und Youngster Vladimir Sidorenko.
Der Franzose Lebesson agierte gewohnt aggressiv und setzte somit Steger durchgehend unter Druck. Der am Freitag 40 Jahre jung gewordene Deutsche, schaffte es zu selten mit seiner starken Rückhand zu punkten und verlor am Ende nicht unverdient mit 1:3.
Anschließend agierte Apolonia ungewohnt kämpferisch gegen Ort.
Von Anfang an zeigte er seiner Mannschaft, dass er diesen Punkt unbedingt holen möchte und spielte seine spielerische Klasse gegen Ort, der oft leicht verkrampft wirkte, aus.
Am Ende gelang dem Portugiesen ein ungefährdeter 3:1 Sieg.
So war es dem 18-jährigen Vladimir Sidorenko vorbehalten den Schlusspunkt zu setzen.
Der junge Russe bestätigte seine starken Leistungen, die er zuletzt in Katar gezeigt hatte, und bezwang Zeljko deutlich mit 3:0.
Somit hatte der TTC Neu-Ulm seine Hausaufgaben gemacht und musste nun auf das Spiel des ASV Grünwettersbach schauen.
Denn der ASV hatte es in der eigenen Hand, bei einem Sieg würde ihnen der 4. Platz nicht mehr zu nehmen sein.
Zum Zeitpunkt des Sieges vom TTC Neu-Ulm stand es bei den Karlsruhern 1:1 gegen den Post SV Mühlhausen.
Wang Xi zeigte im ersten Einzel eine etwas zu verkrampfte Leistung gegen den großgewachsenen Steffen Mengel, der am Ende das Match mit 3:2 gewann.
Dafür konnte der deutsche Nationalspieler Dang Qiu in drei knappen Sätzen den Österreicher Daniel Habesohn bezwingen.
Beim Stand von 1:1 war das 3. Einzel natürlich enorm wichtig.
Hier traf Deni Kozul, der in dieser Saison einen großen Schritt nach vorn gemacht hat, auf Lubomir Jancarik. Der Tscheche konnte sich Anfang der Woche in Katar, durch eine unglaublich starke Leistung, einen Startplatz für die Olympischen Spiele erspielen.
Doch der Ligaalltag ist natürlich was ganz anderes.
Beide Spieler lieferten sich ein ausgeglichenes Match, mit einigen schönen Ballwechseln, doch auch leichte Fehler blieben nicht aus. Der Slowene Kozul hatte im 4. Satz bei einer 2:1 Führung bereits drei Matchbälle, konnte jedoch keinen nutzen. Jancarik kämpfte sich in den 5. Satz, führte dort bereits mit 5:2, doch Kozul gab natürlich nicht auf und gewann am Ende tatsächlich mit 11:9 im 5. Satz.
Der Weg zu den Play-Off´s war nun geebnet. Der erfahrene Allroundspieler Wang Xi hatte es gegen den eingewechselten Ovidiu Ionescu in der Hand und sollte die zahlreichen Fans an den Bildschirmen nicht enttäuschen. Der Auftaktsatz ging zwar noch an den Rumänen, doch anschließend zeigte Wang Xi seine Qualitäten sowohl in der Abwehr als auch im Angriff und gewann die enorm knappen Sätze zwei und drei jeweils mit 11:9.
Spätestens jetzt war Wang Xi im Flow und ließ dem Mühlhauser keine Chance mehr. Mit 11:3 gewann der mittlerweile eingebürgerte Deutsche Satz vier und damit auch das Match für sein Team. Die Grünwettersbach bildeten eine Jubeltraube, freuten sich ähnlich stark wie andere Teams über die Meisterschaft und verabschiedeten ihre Fans mit einer Laola-Welle in einen schönen und glücklichen Sonntagabend.
Bereits in der nächsten Woche geht es nun weiter.
Am Sonntag um 15 Uhr steht das erste Play-Off Halbfinale gegen Borussia Düsseldorf im Tischtenniszentrum Grünwettersbach an.
Die Grünwettersbacher gehen natürlich als klarer Underdog in die Play-Off Matches, doch die Düsseldorfer sind natürlich aus dem gefährlichen Mix zwischen spielerischer Klasse und großen Team- und Kampfgeist gewarnt.
Etwas länger warten müssen die Fans auf das 1. Match des 2. Play-Off Halbfinals zwischen dem 1. FC Saarbrücken und dem TTC Liebherr Ochsenhausen, das voraussichtlich erst im April gespielt wird.
Alle Ergebnisse des 22. Spieltages:
1. FC Saarbrücken TT – Borussia Düsseldorf 1:3
Patrick Franziska – Kristian Karlsson 1:3 (10:12, 11:8, 14:16, 5:11)
Dimitrije Levajac – Ricardo Walther 0:3 (9:11, 5:11, 12:14)
Darko Jorgic – Timo Boll 3:2 (5:11, 5:11, 11:5, 11:8, 11:2)
Patrick Franziska – Anton Källberg 2:3 (4:11, 9:11, 11:7, 15:13, 7:11)
TTC Neu-Ulm – TSV Bad Königshofen 3:0
Emmanuel Lebesson – Bastian Steger 3:1 (13:11, 11:7, 11:13, 11:5)
Tiago Apolonia – Kilian Ort 3:1 (11:8, 11:8, 8:11, 11:5)
Vladimir Sidorenko – Filip Zeljko 3:0 (11:9, 11:7, 11:6)
ASV Grünwettersbach – Post SV Mühlhausen 3:1
Wang Xi – Steffen Mengel 2:3 (8:11, 11:9, 16:14, 8:11, 5:11)
Dang Qiu – Daniel Habesohn 3:0 (11:8, 12:10, 11:9)
Deni Kozul – Lubomir Jancarik 3:2 (11:9, 9:11, 11:5, 11:13, 11:9)
Wang Xi – Ovidiu Ionescu 3:1 (8:11, 11:9, 11:9, 11:3)
TTC Schwalbe Bergneustadt – TTF Liebherr Ochsenhausen 3:2
Benedikt Duda – Maciej Kubik 3:1 (8:11, 11:8, 11:8, 11:3)
Alvaro Robles – Simon Gauzy 3:1 (11:7, 11:9, 4:11, 15:13)
Alberto Miño – Samuel Kulczycki 2:3 (8:11, 9:11, 11:2, 11:9, 7:11)
Benedikt Duda – Simon Gauzy 2:3 (12:14, 9:11, 12:10, 11:7, 4:11)
Alvaro Robles/Alberto Miño – Samuel Kulczycki/Maciej Kubik 3:0 (11:9, 11:7, 11:7)
TTC OE Bad Homburg – TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell 0:3
Lev Katsman – Quadri Aruna 2:3 (11:7, 8:11, 11:9, 6:11, 9:11)
Maksim Grebnev – Ruwen Filus 0:3 (5:11, 9:11, 11:13)
Nils Hohmeier – Fan Bo Meng 0:3 (8:11, 4:11, 9:11)
Bericht & Foto: Johannes Gohlke
Titelfoto: Stephan Roscher