Während die meisten anderen EU-Staaten ihre nationalen Meisterschaften in den Sommer hinein verlegt haben, trafen sich die besten Tischtennisspieler aus Polen an diesem Wochenende um die polnischen Meister im Einzel, Doppel und Mixed auszuspielen.
Die Allerbesten waren – wie wir es auch gut aus Deutschland kennen – allerdings nicht mit dabei.
So fehlten bei den Herren die Top3 der Weltrangliste, Jakub Dyjas, Marek Badowksi und Patryk Zatowka und bei den Damen, mit Li Qian und Natalia Partyka, die besten zwei Spielerinnen.
In Arlamow, das im Südosten Polens direkt an der Grenze zu der Ukraine liegt, spielten dennoch jeweils 48 spielstarke Damen und Herren um den Titel.
Legionäre aus Deutschland waren zumindest bei den Herren einige dabei.
Am bekanntesten sind sicher Samuel Kulczycki, der lediglich an Position 17 gesetzt war, und Maciej Kubik von den TTF Liebherr Ochsenhausen. Aber auch Antoni Witkowski und Adrian Wiecek vom Zweitligisten 1. FSV Mainz 05 werden viele Leser kennen. Die absoluten Experten sollten auch mit Nestor Wasylkowski vom Regionalligisten TSV Zella-Mehlis, etwas anfangen können.
Im Herren Einzel ging Tomasz Lewandowski als Topgesetzter ins Turnier. Doch bereits im Achtelfinale wurde er vom jungen Ochsenhausener Kulczycki deutlich mit 4:0 bezwungen. Der 18-jährige Shootingstar, der sicherlich bei einigen als Geheimfavorit auf dem Zettel stand, gewann anschließend auch mit 4:1 gegen den Mainzer Wiecek und mit 4:3 gegen Patryk Chojnowski. Im Finale war der polnische Nationalspieler gegen den an Position zwei gesetzten Robert Floras, deutlich der bessere Spieler. Lediglich zwei knappe Satzverluste nach eigenen Satzbällen, musste Kulczycki hinnehmen. Durch den 4:2 Sieg durfte sich LMC-Student erstmals über den polnischen Meistertitel freuen.
Beachtlich war auch die Leistung des erst 14-jährigen Milosz Redzimski. Das wohl größte polnische Talent hat bereits in der Champions League Bubble mit starken Leistungen auf sich aufmerksam gemacht und hat nun durch sein Halbfinaleinzug erneut gezeigt, dass er bereits bei den Herren in Polen zu den Besten gehört.
Bei den Damen war die topgesetzte Natalia Bajor erfolgreich. Im Finale konnte sie die EM-Halbfinalistin aus dem Jahr 2018, Katarzyna Grzybowska-Franc, sicher mit 4:2 bezwingen.
Der Herren-Doppel Wettbewerb wurde von Robert Floras und Daniel Bak gewonnen, während im Damen-Doppel die beiden Finalistinnen im Einzel, Bajor/Grzybowska-Franc, zusammen gewannen.
Im Mixedfinale setzten sich Katarzyna Wegrzyn und Samuel Kulczycki gegen Paulina Krzysiek und Tomasz Lewandowski durch.
Nach dem Gewinn zweier Meistertitel wird Kulczycki sicherlich voller Selbstvertrauen in die Play-Off Halbfinalspiele gegen den 1. FC Saarbrücken, die am 08. und 10.04.2021 stattfinden, gehen können.
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Bericht & Fotos: Johannes Gohlke