So, 6. Oktober 2024
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International: Machtkampf an der ITTF-Spitze

In der Tischtennis-Szene rumort es. Denn ein heftiger Machtkampf durchzieht die Führungsetagen des Tischtennis-Weltverbandes. Die Protagonisten: ITTF-Präsident Thomas Weikert und der Katari Khalil Al-Mohannadi.
Anlass der Streitigkeiten ist die Absetzung des bis dato Vizepräsidenten der ITTF Al-Mohannadi durch den ehemaligen DTTB-Chef Weikert. Dieser hatte den Katari dubioser Geschäfte beschuldigt und sich dabei auf Beweismaterialen des Schweizerischen Tischtennis-Verbandes berufen, die ihm zugespielt wurden. Gegenüber dem Deutschlandfunk sagte Weikert, dass er „aufgrund der letzten Wochen und Monate das Vertrauen vollkommen verloren hatte“.

Doch dann kam die Wende: Das Exekutivkomitee setzte Al-Mohannadi als Vize-Präsidenten wieder ein und habe darüber hinaus „das Vertrauen in Weikert verloren“. Künftig werde es alle Entscheidungen selbst treffen – ohne Weikert. Dem wollte er sich nicht fügen: Der studierte Rechtsanwalt legte vor dem ITTF-Tribunal Beschwerde gegen die Entscheidung ein.
Eine Entscheidung ist noch nicht bekannt.

Der Disput ist besonders brisant, da am 18. September diesen Jahres die Wahl zum ITTF-Präsidenten ansteht. Weikert sagt, er möchte wieder antreten, doch mittlerweile gibt es auch eine Gegenkandidatin: Petra Sörling. Ihre Kandidatur scheint wenig überraschend:
Die Schwedin und Al-Mohannadi hatten Weikert im vergangenen Mai einen Brief zukommen lassen, indem sie seine Eignung als ITTF-Präsident anzweifelten.

Die Lager sind nun gespalten: Der DTTB monierte in einem Brief von November die parallele Tätigkeit von Al-Mohannadi und Steve Dainton in der ITTF und ihrer Tochtergesellschaft WTT. Das Exekutiv-Komitee um Vizepräsidentin Sörling sah sich daraufhin genötigt, dem DTTB ein formelles Schreiben mit unterschiedlichen Forderungen zukommen zu lassen, um das „Image und die Reputation“ des Weltverbandes nicht zu gefährden.

Vor dem Hintergrund Sörlings Kandidatur-Versprechen, den Weltverband einen zu wollen, lässt die Härte der Antwort eher auf Gegenteiliges schließen. Der Ton ist rau und die Fronten scheinen verhärtet. Der Blick in die Zukunft scheint nun ungewiss. Eines ist klar: In unruhigen Zeiten wäre eine rasche Beilegung für den Tischtennis-Sport das Beste.

Text: Ludger Santel
Titelbild: courtesy by the ITTF

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