Als letztjähriger Aufsteiger startete das Team der NSU Neckarsulm ursprünglich mit dem Ziel des Klassenerhaltes in die Saison. Auch viele TT-Fans sahen das Quartett aus Baden-Württemberg als klaren Anwärter auf die Abstiegsplätze. Falsch gedacht: In den ersten fünf Saisonspielen verkaufte sich das Team um Spitzenspieler Florian Bluhm überraschend stark und stand schlussendlich mit 5:5 Punkten auf Platz drei der Tabelle.
Der Blick auf die Einzelbilanzen zeigt: Insbesondere Abwehrspieler Bluhm wusste mit 8:2 Spielen im oberen Paarkreuz vollends zu überzeugen. Daneben wird auch Julian Mohr mit 3:7 Spielen an Position zwei mit seiner Leistung nicht unzufrieden gewesen sein. Im unteren Paarkreuz dagegen konnte vor allem Altmeister Josef Braun mit einer ausgeglichenen Bilanz punkten, während Jens Schabacker lediglich zwei seiner zehn Einzel gewann.
Nun wird es in der neuen Saison Veränderungen auf zwei Positionen geben: Während Trainersohn Mohr und Vereinsurgestein Braun – er geht bereit in seine 26. Saison für die Württemberger – dem NSU erhalten bleiben, verlassen Abwehrspezialist Bluhm sowie Schabacker, der in seinen fünf Jahren in Neckarsulm zwei Aufstiege in und einen Abstieg aus der 2. Liga erlebt hat, den Verein.
Dieser wird den Oberligisten Eintracht Frankfurt verstärken und sich dort hinter Dennis Dickhardt, der vom Zweitligisten TV Hilpotstein in seine Heimat wechselt, an Position zwei einreihen.
Für Bluhm geht es dagegen nach NRW: Mit dem TTC GW Bad Hamm möchte der Abwehrspieler sein großes Ziel des TTBL-Aufstiegs wahr werden lassen.
Für Neckarsulm geht es weiterhin nur um den Klassenerhalt. Um dieses Ziel zu erreichen, haben sie mit Liang Qiu und Andrey Semenov zwei Neuzugänge verpflichtet, die ihnen weiterhelfen werden. Zwar konnte Qiu in dieser Saison nur von acht Einzeln im vorderen Paarkreuz zwei für sich entscheiden, doch über das Potenzial für eine ausgeglichene Bilanz im oberen Paarkreuz verfügt der ältere Bruder von TTBL Spieler Dang Qiu in jedem Falle. Das sieht auch Cheftrainer Alexander Mohr so: „Spielerisch hat er das Potenzial, vorne zu punkten.“
Für das untere Paarkreuz ist dagegen Andrey Semenov vom DJK Sportbund Stuttgart eingeplant.
Die Nummer zwei der Schwaben erspielte in dieser Saison eine 5:3 Bilanz im oberen Paarkreuz – jedoch nur in der 3. Bundesliga. Doch dass der Russe auch in der 2. Bundesliga bestehen kann, zeigte er von 2015 bis 2019 in der zweiten Mannschaft des 1. FC Saarbrücken.
Shetty bleibt auf Abruf
Weiterhin gemeldet bleiben wird auch der starke Inder Sanil Shetty: Er sei eine Option, wenn er mal in Europa sei, sagt Alexander Mohr zu ihm. Daher ist sich der bisherige Spitzenspieler Florian Bluhm sicher: „Die NSU ist eine gute Truppe, die in einer ausgeglichenen Liga den Klassenerhalt schaffen kann.“ Gerade der so stark gewordene Abwehrspieler wird dem Verein im Abstiegskampf aber sehr fehlen.
Um den Klassenerhalt zu schaffen, müsste der „Joker“ Sanil Shetty wohl das ein oder andere Mal gezogen werden, ist sich der Autor dieses Beitrages sicher.
Text & Beitragsfoto: Johannes Gohlke
Titelfoto: Dr. Stephan Roscher
