Nachdem im März das globale Qualifikationsturnier stattfand, bei dem sich unter anderem Ex-TTBL-Star Kirill Skachkov und Neu-Homburger Lubomir Jancarik durchsetzen konnten, werden nun vom 21. – 25. April die letzten Olympia-Tickets im portugiesischen Guimaraes vergeben. Neun Stück werden insgesamt ausgeteilt, 4 bei den Damen und 5 bei den Herren. Das Teilnehmerfeld des europäischen Qualifikationsturniers hat es in sich: Daniel Habesohn, Panagiotis Gionis, Alvaro Robles (siehe Bild) und viele weitere gehen auf die Jagd nach dem Olympia-Ticket.
Auch bei den Damen geht reichlich TT-Prominenz an den Start: Neben Yana Noskova oder Barbora Balazova möchte auch Ruta Paskauskiene aus Litauen, die schon 1996 in Atlanta das erste Mal olympische Luft schnuppern durfte, es nochmal packen.
Englands besonderes Problem
Spannend: Da Liam Pitchford aufgrund seines 15. Weltranglistenrang das Olympiaticket schon sicher hat, bleibt für die beiden Engländer Samuel Walker und Paul Drinkhall nur ein weiterer Platz. Sollten beide ihre KO-Runden gewinnen, dürfte nur Paul Drinkhall aufgrund seiner besseren Weltranglistenposition nach Tokio. Walker: „Das wäre in Ordnung, er hätte es sich verdient.“ Deutsche Vertreter sind dagegen bei dem Turnier nicht zu finden, denn sowohl die Herren und Damen des DTTB haben sich ihre Tickets bereits im Rahmen der Euoprean Games 2019 gesichert.
Das Spielsystem ist dabei ausgesprochen kompliziert: Nach einer Gruppenphase, die nur die ersten Beiden überstehen, folgt eine 32er KO-Runde, in der sich die Endspielgegner (Finale wird nicht ausgespielt) ihr Ticket sichern. Die vier am besten gesetzten Spieler stoßen dabei erst zur zweiten Phase hinzu. Die Übriggebliebenen treffen dann noch einmal in einer weiteren KO-Phase aufeinander, in der sich ebenfalls die Finalisten ihr Ticket sichern.
Turnier der besseren Nerven?
Die Teilnahme an Olympia ist für jeden jetzigen und kommenden Tischtennisprofi ein riesiger Traum. Der Weg dorthin ist in der Regel jedoch keine leichte Aufgabe: Denn wenn es um Olympia ging, fing schon so manches Nervenkostüm an zu straucheln. Hinzu kommt: Viele unbekanntere Profis trainieren ganz gezielt auf dieses Event hin und werden sich in absoluter Topform präsentieren. Daher kann man sich in Portugal auf fünf Tage Hochspannung einstellen. Ein Turnier, bei dem viele Überraschungen nicht ausgeschlossen sind.
Text: Ludger Santel
Bilder: Dr. Stephan Roscher