Selbständige Trainer*innen fordern mehr Aufmerksamkeit ein!
Unter dieser Headline hat der Verband Deutscher Tischtennistrainer, kurz VDTT, eine Pressemitteilung zu einem offenen Brief an ganz Tischtennis-Deutschland verfasst.
„Die seit mittlerweile über einem Jahr andauernde Pandemie hat dafür gesorgt, dass wir unseren Sport so gut wie überhaupt nicht mehr ausüben können. Und die aktuellen Beschlüsse des Bundes, die bis zum 30.6. dieses Jahrs Bestand habe, sehen den organisierten Breitensport – trotz vorhandener gut ausgearbeiteter Hygienemaßnahmen – auch nur im Freien vor.
Diese für uns alle belastende Situation (Lockdown, Notbremse, Inzidenzen, Hallenschließungen, …) hat uns dazu bewogen, einen Offenen Brief an wichtige Stellen im Sport zu richten, um auf die Situation von uns Tischtennis-Trainern aufmerksam zu machen,“ schreibt der VDTT-Referent Ralf Hamrik.
Zum offenen Brief geht es hier:
Nachfolgend veröffentlichen wir die gesamte Pressemitteilung des VDTT:
In einem Online-Meeting mit selbstständigen Tischtennistrainern hat eine Gruppe von Profi-Trainern auf die prekäre Situation der Trainerschaft hingewiesen und mehr Aufmerksamkeit eingefordert. Die Situation der Trainer*innen, insbesondere derer die im Tischtennissport ihren Lebensunterhalt verdienen oder ihr Haupteinkommen mit Trainerstunden aufbessern, verschlechtert sich von Tag zu Tag. Seit über einem Jahr ist der Tischtennissport im Breiten- und Nachwuchssport nahezu zum Stillstand gekommen.
Das Gefühl allein gelassen zu werden nimmt täglich zu. Mit der jüngsten Corona- Notbremse, dem Vierten Gesetz zum Schutz der Bevölkerung bei einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite vom 22. April 2021, ist bei der derzeitigen Sieben-Tage-Inzidenz für die nächsten zwei Monate kein
Licht am Ende des Tunnels zu sehen.
Mit großen Sorgenfalten wird seitens der Trainer*innen beobachtet, dass Kinder und Jugendliche sich aufgrund der Corona- Pandemie und den damit einhergehenden jeweiligen Stufen der Lockdown sich vom Sport abwenden. Sinkende Mitgliederzahlen haben zwangsläufig geringere Beitragseinnahmen zur Folge. Es ist aber auch kein Geheimnis, dass bereits vor Corona die Mitgliederzahlen im organisierten Tischtennissport rückläufig waren. Damit werden die Vereine in der Finanzierung von Trainer*innen und Übungsleiterinnen immer mehr eingeschränkt. Die Verbände sind abhängig von der Abgabe der Vereinsbeiträge. Auch wenn in dem ein oder anderen Fall die finanziellen Auswirkungen noch nicht angekommen sind, ist die Entwicklung besorgniserregend.
„In einer von uns durchgeführten Umfrage Anfang des Jahres, an der immerhin ca. 430 Tischtennis Trainer*innen teilgenommen haben, gab jeder siebte der Befragten an, aufhören zu wollen. Wie schwer es ist Trainernachwuchs zu gewinnen, wissen wir alle“, so Gert Zender, Präsident des Verbands Deutscher Tischtennistrainer (VDTT).
Der VDTT richtet sich daher mit einem Offenen Brief an die organisierte Verbands- und Vereinsebene um auf die derzeitige Situation der Trainer*innen aufmerksam zu machen. In einem jüngst durchgeführten Online- Meeting mit selbstständigen Trainern wurde ebenso deutlich, dass die Profis unter den Trainer*innen einen intensiven Austausch und eine gemeinsame Plattform benötigen. Themen wie die staatliche Anerkennung der Berufstrainer*innen, bedarfsgerechte Inhalte des DTTB/VDTT Profitrainer- Workshops, Vergütungen, Netzwerke auf Trainer*innen- Ebene, Austausch über Geschäftsmodelle, bis hin zu steuerrechtlichen und rechtlichen Beratungen sollen dabei intensiv beleuchtet werden.
Selbstständige Trainer*innen stellen sich den Themen der Zukunft und trotzen der Corona- Krise!
Text: VDTT/Johannes Gohlke
Bild: VDTT