Nachdem im Dezember der ranghöchste Vereinswettbewerb der ETTU ausgetragen wurde, die Champions League, trafen im kroatischen Varazdin nun Mannschaften aus ganz Europa zum Ausspielen des Europe Cups aufeinander. Obwohl der Wettbewerb üblicherweise schwächer besetzt ist, ließen sich im Teilnehmerfeld auch einige hochkarätigere Teams finden. Unter anderem dabei: Der Post SV Mühlhausen aus Deutschland. Die Thüringer hatten sich bis zum Halbfinale schadlos präsentiert, bevor sie am Samstagmorgen gegen AS Pontoise-Cergy aus Frankreich ausschieden. Der überragende Akteur in dem Spiel war Patrick Baum auf Seite der Franzosen, welcher jedoch ab der kommenden Saison für den TTC Zugbrücke Grenzau antreten wird. Er gewann beide seiner Einzel – gegen Steffen Mengel und Daniel Habesohn.
Enge Finalpartie gegen Walter Wels
Damit war der deutsche Linkshänder bis zum Finale verlustpunktfrei geblieben. Doch im Finale dann die erste Niederlage: Gegen Andreas Levenko vom österreichischen Team Walter Wels verlor Baum mit 5:6 im Entscheidungssatz. Zuvor hatte Quentin Robinot (siehe Bild) seine Mannschaft mit einem Sieg über Frane Kojic in Führung gebracht. Nachdem die ersten beiden Sätze erst in der Verlängerung entschieden wurden, setzte sich der Franzose in der Folge ab und gewann mit 3:1.
Im dritten Einzel beim Stand von 1:1 kam dann die Vorentscheidung: Adrien Mattenet lag bereits mit 2:5 im fünften Satz gegen Adam Szudi hinten. Doch mit teils furiosen Rückhand-Gegentopspins drehte er den Satz und damit die Partie. Interessant: Adam Szudi war davor selbst ein Comeback geglückt, denn Mattenet lag bereits mit 2:0 vorne, ehe der Ungar sich noch in den Entscheidungssatz rettete. Der Rest ist bekannt. Mit der 2:1 Führung im Rücken war es nun Patrick Baum vergönnt, für den Siegpunkt zu sorgen. Gegen Frane Kojic ließ der Neu-Grenzauer nichts anbrennen und konnte nach drei schnellen Sätzen den Titel für Pontoise-Cergy sichern.
Baum zurück in Topform
Garant des Erfolges im ganzen Turnier waren vor allem Baum und Robinot. Gerade der Deutsche wirkt schon seit Wochen in sehr guter Form, in der französischen Liga konnte er jüngst bspw. auch Cedric Nuytinck bezwingen. Was ihn jetzt wieder besser macht: Die Bewegung und Schnelligkeit am Tisch. In Varazdin umlief Baum auffällig häufig seine Rückhand, um mit der Vorhand Druck zu machen. Grenzau wird sich auf einen starken Neuzugang freuen können – mit Qualitäten fürs Doppel. So konstatierte auch Quentin Robinot: „Patrick hat eine überragende Leistung gezeigt.“
Ergebnisse:
Finale:
SPG Walter Wels – AS Pontoise Cergy 1:3
Frane Kojic – Quentin Robinot 1:3 (10:12, 12:10, 9:11, 7:11)
Andreas Levenko – Patrick Baum 3:2 (10:12, 11:5, 5:11, 11:9, 6:5)
Adam Szudi – Adrien Mattenet (12:14, 10:12, 11:3, 12:10, 5:6)
Frane Kojic – Patrick Baum 0:3 (7:11, 7:11, 9:11)
Text: Ludger Santel
Bild: Dr. Stephan Roscher
