Alles beim Alten: So bleibt es in der 1. Mannschaft des BV Borussia Dortmund 09. Daher werden sich die Fans zumindest an keine neuen Namen gewöhnen müssen.
Apropos Fans: Davon hätte der BVB durchaus einige mehr verdient. Während zur 1. Mannschaft der Fußballer regelmäßig über 80.000 Menschen ins Stadion pilgern, verirren sich in die Dortmunder Brügmann-Sporthalle meist nur 50 bis 100 Zuschauer.
Dabei ist der Verein doch eines der Urgesteine der 2. Bundesliga! Außerdem hat das Team mit Erik Bottroff seit 8 Jahren einen absoluten Publikumsliebling in seinen Reihen, der nicht nur aufgrund seiner Präsenz und mit seinen markanten Sprüchen, sondern auch durch großen Kampfgeist und mit enorm starken Ergebnissen gegen die Vollprofis der zweiten Bundesliga auffällt.
Vor der mittlerweile annullierten Saison verstärkte Dennis Klein, der in Jülich bereits TTBL-Erfahrung sammeln durfte, das Team. Der 23-Jährige ist seit diesem Jahr kein Teil mehr des DTTB U23-Kaders und wird somit genauso wie Bottroff mit dem Trainingsumfang der Vollprofis im oberen Paarkreuz vieler anderer Vereine nicht mithalten können.
Dennoch werden beide Angriffsspieler sicherlich weiterhin gefürchtete Gegner in der Liga bleiben.
Im unteren Paarkreuz geht der Ungar Krisztian Nagy in seine vierte Saison für den Ruhrpottclub.
Aber auch eine jugendliche Kraft ist vertreten: An Nummer vier wird das Dortmunder Eigengewächs Kirill Fadeev auflaufen.
Der 20-jährige DTTB U23-Kaderspieler wird in den nächsten zwei Jahren noch einen großen Sprung nach vorne machen müssen, wenn er sich den Traum des Tischtennisprofis erfüllen möchte. „Kirill konnte genauso wie die anderen nun fast ein Jahr keine richtigen Wettkämpfe mehr spielen. Er hat viel trainiert und wird hoffentlich mit einer positiven Bilanz in der neuen Saison überzeugen können“, meint sein Vater und Mannschaftsführer Evgeni Fadeev. Eine positive Bilanz traut er auch den anderen zu und meint außerdem: „Ich denke die Liga wird von Platz 2 – 10 extrem ausgeglichen sein. Nur Köln sehe ich stärker als den Rest der Liga. Unser Ziel ist es, den Klassenerhalt zu schaffen und wenn alles passt eine Platzierung in der oberen Tabellenhälfte zu erreichen.“
Gerne hätten die Borussen auch die Saison 2020/21, in die sie mit einem Sieg und einem Unentschieden gestartet sind, zu Ende gespielt: „Die Entscheidung die Saison komplett abzubrechen hat uns ein bisschen überrascht, denn in anderen zweiten Ligen, wie Volleyball oder Basketball wird auch weitergespielt. Und Tischtennis ist nun gerade kein Kontaktsport“, sagte Abteilungsleiter Bernd Möllmann etwas wehmütig. Gemeinsam mit dem 1. FC Köln hatten sie sich für eine Fortsetzung der Saison eingesetzt, doch die mehrheitliche Entscheidung gegen die Fortführung akzeptiert er natürlich. Doch „das Sportlerherz denkt anders, dem tut das weh“.
Der Autor dieser Zeilen ist sicher, dass der BVB trotz der ausgeglichenen Liga eine gute Chance auf den Klassenerhalt haben wird. Viel wird davon abhängen wie gut sich die beiden Deutschen im oberen Paarkreuz gegen die meist internationalen Profis durchsetzen können.
Besonders zu wünschen wären dem Team aber vor allem mehr Fans bei den Heimspielen, damit der spektakuläre Sport auch die Aufmerksamkeit bekommt, die er verdient hat.
Text und Bilder: Johannes Gohlke
