Am dritten Turniertag mussten erstmals die europäischen Topstars ins Geschehen eingreifen. Nachdem an den ersten zwei Tagen die Qualifikationsrunden ausgetragen wurden, ging es am Donnerstag auch mit den Hauptrunden los. Für die deutsche Delegation war es ein gebrauchter Arbeitstag.
Szöcs schlägt Lebesson zum Auftakt
Mattias Falck ist als an Position Eins Gesetzter einer der heißen Kandidaten auf den Titel, doch dieser Rolle kam der Schwede in seinem Auftaktmatch gegen Pavel Platonov aus Belarus nur bedingt nach. Mit dem engst möglichen Ergebnis von 11:9 im Entscheidungssatz gewann der Rechtshänder seine Partie, überzeugen konnte er damit allerdings nicht. Besser taten es seine schwedischen Teamkollegen: Sowohl Anton Källberg als auch Truls Moregardh sicherten sich ihr Zweitrundenticket, Letztgenannter fiel während seines Matchs gegen Wang Yang allerdings mit zweifelhaftem Verhalten auf. Die Überraschung im Herren-Einzel gelang allerdings einem TTBL-Spieler: Hunor Szöcs von Werder Bremen setzte sich unerwartet gegen Emmanuel Lebesson durch. Damit wird er ebenfalls wie sein Landsmann Ovidiu Ionescu weiterhin im Turnier vertreten sein. Leider schon draußen: Der Däne Jonathan Groth. Gegen Niagol Stoyanov aus Italien unterlag der Jekaterinburger am späten Abend mit 3:4. Die Deutschen Timo Boll, Dimitrij Ovtcharov, Benedikt Duda, Ruwen Filus und Patrick Franziska konnten ebenfalls ihre Auftakthürden meistern. Morgen geht es für Filus gegen Bojan Tokic, Duda trifft auf Andreas Levenko, Ovtcharov wird sich mit Andrej Gacina messen, Boll mit Paul Drinkhall und zuletzt Franziska mit Vladislav Ursu aus Moldawien.
Boll/Franziska enttäuschen mit Erstrundenaus
Für Franziska war heute allerdings ein Tag zum Vergessen. Am Morgen hatte er zusammen mit Timo Boll das Doppel Pucar/Jorgic nicht bezwingen können – trotz mehrerer Matchbälle gewannen die Rückhand-Spezialisten mit 13:11 im „Decider“. Besser machten es die Teamkollegen: Die Topgesetzten Benedikt Duda und Qiu Dang ließen Putuntica und Levajac zum Auftakt keine Chance. Kurz danach dann die nächste Enttäuschung für Patrick Franziska: Im Duo mit Petrissa Solja lief kaum etwas zusammen, sodass sich Prithika Pavade und Simon Gauzy aus Frankreich als zu stark erwiesen.
Nina Mittelham verliert gegen die Türkin Altinkaya
Das Toptalent Pavade hatte nach ihrer Niederlage in der Quali-Gruppe einen besseren tag erwischt: In ihrem Erstrundenmatch im Damen-Einzel ließ sie Debora Vivarelli aus Italien keinerlei Chance und ist weiterhin als „Dark Horse“ im Turnier vertreten. Nicht so gut lief es für die Deutsche Nina Mittelham: Gegen Sibel Altinkaya aus der Türkei verlor die Berlinerin mit 3:4 und konnte dabei eigene Matchbälle nicht verwerten. Besser machten es ihre Teamkolleginnen: Han Ying, Shan Xiaona, Petrissa Solja sowie Sabine WInter hatten kaum Probleme in ihren Auftaktmatches. Am morgigen Freitag haben die DTTB-Starterinnen machbare Hürden: Han und Shan treffen jeweils auf die Französinnen Loeuilette und Chasselin, Winter auf Mateja Jeger sowie Solja auf Tin-Tin Ho. Überraschend ausgeschieden ist bereits die Linkshänderin Shao Jieni, die der Schwedin Stina Källberg unterlag. Die weiteren Favoriten um Sofia Polcanova und Fu Yu hatten bei ihrem Einstieg ins Turnier aber keine Unwägbarkeiten und können weiterhin um den Titel kämpfen.
Qiu/Mittelham kämpfen morgen um den Finaleinzug
Die beiden Doppel im Damen Wettbewerb, Shan Xiaona und Petrissa Solja sowie Nina Mittelham und Sabine Winter, sind ebenfalls weiterhin dabei, nachdem sie ihren Gegnerinnen aus Portugal bzw. England keine Chance ließen. Für Mittelham/Winter steht morgen allerdings ein echter Kracher bevor: Sie müssen gegen die Rumäninnen Samara/Monteiro-Dodean antreten, die seit Jahren eins der europäischen Spitzendoppel bilden. Qiu Dang und Nina Mittelham spielen im Mixed-Doppel morgen um den Einzug ins Finale: Mit der Paarung Lebesson/Yuan Jianan aus Frankreich haben sie allerdings einen schweren Gegner erwischt, der sich jedoch im bisherigen Turnierverlauf nicht in Topform präsentierte. Nach dem Ausschieden von Patrick Franziska und Petrissa Solja sind die beiden die verbliebene Goldhoffnung des deutschen Teams.
Text: Ludger Santel
Bild: ETTU