Sa, 21. Dezember 2024
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EM 2020: Deutsche Starter überzeugen am vorletzten Tag [Tag 5]

Der vorletzte Tag bei der Europameisterschaft in Warschau bot Spitzensport in allen Partien. Hervorstechen tut dabei die Performance von Petrissa Solja, die nicht nur ins Einzel-Halbfinale einziehen konnte, sondern sich auch zusammen mit Shan Xiaona ihren Platz im Doppelfinale sicherte. Ebenfalls überzeugen konnte Timo Boll, der sowohl Benedikt Duda als auch Anton Källberg bezwang. 

Überragender Boll spielt beeindruckend

Boll hatte sich am Morgen in einer engen Achtelfinalpartie gegen seinen Teamkollegen Duda durchsetzen können, der bis dato bei dieser EM überzeugt hatte. Am Abend folgte dann einer der stärksten Auftritte des Düsseldorfers der letzten Jahre: Gegen den überragenden Anton Källberg war der Rekordeuropameister bewegungsfreudig, aggressiv und klug. Mit 4:1 setzte sich Boll durch und trifft somit morgen im Halbfinale auf Mattias Falck. Der Bremer konnte wie die gesamte schwedische Auswahl überzeugen: Alle Starter hatten sich für das Achtelfinale qualifiziert, drei schafften sogar den Sprung ins Viertelfinale. Für das Halbfinale qualifiziert hat sich jedoch nur Falck: Gegen seinen Teamkollegen Jon Persson blieb er beim 4:0 Erfolg schadlos. Zuvor hatten sich Truls Moregardh gegen Marcos Freitas und Kristian Karlsson gegen den Deutschen Dimitrij Ovtcharov verabschieden müssen. Der Orenburger wird morgen im Halbfinale auf seinen Teamkameraden Marcos Freitas treffen.

Enttäuschend verlief das Achtelfinalspiel von Patrick Franziska: Gegen den Rumänen Ovidiu Ionescu verlor er ohne Chance mit 0:4. In vier Wochen steht Olympia bevor, Franziska muss nach einer durchwachsenen Saison jetzt seine Form wiederfinden – der Saarländer wird sich in Tokio keine Blamagen wie gegen Ionescu oder Calderano im Play-Off Halbfinale leisten können.

Petrissa Solja besiegt Angstgegnerin

Bei den Damen war es der Tag der Petrissa Solja: Am Abend hatte sie mit Fu Yu eine gefährliche Gegnerin vor der Brust. Sogar ihre Angstgegnerin: Vor dem Spiel hatte sie zugegeben, dass sie noch nie gegen die Portugiesin gewonnen habe und vor allem häufig im 7. Satz unterlegen war. Und das Spiel verlief spektakulär: Nach 3:0 Führung für Solja glich Fu Yu auf 3:3 aus. Solja war geknickt und wirkte verzweifelt, doch unter den Anfeuerungsrufen der deutschen Delegation zeigte sie im berüchtigten Entscheidungssatz all ihre (mentale) Stärke und konnte schlussendlich mit 11:4 gewinnen. Ein toller Erfolg für die deutsche Ausnahmespielerin, die damit morgen auf Elizabeta Samara treffen wird. Die Rumänin hatte Sabine Winter im Viertelfinale geschlagen, nachdem Winter eine Runde zuvor überraschend gegen Teamkollegin Han Ying gewonnen hatte. Han Yings EM-Trauma geht damit weiter, nur bei ihrer ersten Teilnahme 2013 konnte sie eine Einzel-Medaille gewinnen. Im weiteren Halbfinale werden sich am Sonntag die deutsche Shan Xiaona und Margaryta Pesotska aus der Ukraine duellieren. Die Berlinerin Shan hatte sich zuvor in einem denkwürdigen Match gegen Linda Bergström aus Schweden durchgesetzt. 

Gold im Damen-Doppel nach Deutschland

Für Petrissa Solja wird das morgige Einzel-Halbfinale nicht das einzige Highlight bleiben: Mit den Paarungen Mittelham/Winter und Shan/Solja stehen am Sonntag zwei deutsche Duos im Finale des Damen-Doppels und werden ihren Sieger ausspielen. Nach dem Erfolg von Dang Qiu und Nina Mittelham im Mixed steht somit schon die zweite Goldmedaille für Deutschland fest. Im Finale des Männer-Doppel werden die Russen Katsman/Grebnev auf die polnisch-belgische Paarung Dyjas/Nuytinck treffen. 

Text: Ludger Santel

Bild: ETTU

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