Eine harte Saison stand dem 1. FC Saarbrücken II im September 2020 bevor. Dies bewiesen die vier ausgetragenen Matches. Gegen Neckarsulm, Bad Hamm und dem 1. FSV Mainz 05 gab es jeweils eine 2:6 Niederlage. Großen Kampfgeist bewies das Team dafür beim Gastspiel in Jülich. Dort drehte man einen 1:3 Rückstand gegen den TTC indeland durch vier hart erkämpfte Siege zum 5:3. Nachdem die vergangene Saison abgebrochen und annulliert wurde, geht es nun in der neuen Saison 2021/22 wieder darum, als Einheit dazuzulernen und möglichst die Klasse zu halten.
Das TTBL-Reserve Team des 1. FC Saarbrücken spielt bereits seit 2010, mit einer einjährigen Unterbrechung, in der 2. Liga und setzte jeweils auf ein junges Team. Das Konzept junge Spieler in der 2. Mannschaft zu Leistungsträgern in den europäischen Topligen zu formen, hat bisher schon einige Früchte getragen. Deni Kozul, Dennis Klein, Robin Devos, Tamas Lakatos, Tobias Rasmussen, Cedric Nuytinck und Tomas Polansky wurden im modernen Saarbrücker Leistungszentrum und durch hochklassige Spielpraxis in der 2. Bundesliga zu Spielern geformt, die zumindest zeitweilig in der TTBL, ProA oder der polnischen Superliga gespielt haben. Die Entwicklung von jungen Spielern zu europäischen Topspielern, ist auch weiterhin das Ziel der Saarländer: „Unser Ziel ist es nicht primär, dass die jungen Spieler unserer Reserve mal beim FCS in der TTBL spielen, sondern allgemein in einer der starken ersten Ligen in Europa ankommen,“ sagt der Teammanager des 1. FC Saarbrücken, Nicolas Barrois.
In der abgelaufenen Saison bestand das Team im Kern aus den Tschechen Stanislav Kucera und Jiri Martinko, dem Slowenen Peter Hribar, dem Serben Dimitrije Levajac sowie dem deutschen Nachwuchstalent Mike Hollo.
Verabschiedet haben sich nach der Saison die beiden Tschechen. Stanislav Kucera kehrt in seine Heimat zurück und Jiri Martinko wird nach Österreich zur SPG Walter Wels wechseln.
Guten Ersatz für das obere Paarkreuz haben die Saarländer aber bei Ligakonkurrenten gefunden. Vom TTC GW Bad Hamm kommt der talentierte Belgier Olav Kosolosky und vom 150km entfernten Zweitligisten Mainz 05 konnten sie den Schweden Simon Berglund unter Vertrag nehmen. „Kosolosky und Berglund sind beide noch entwicklungsfähig. Besonders Spieler wie Kosolosky aber auch unser 3er Levajac können sich auch während der Saison noch enorm steigern,“ sagt Barrois.
Ergänzt wird das Team weiterhin von Peter Hribar und Mike Hollo. Doch zum Saisonstart wird das Team auf Hollo verzichten müssen, da er voraussichtlich aufgrund einer Verletzung bis in den Herbst hinein ausfallen wird.
Theoretisch auch zum Einsatz kommen, könnten Tomas Polansky und der neue Japaner Keiya Uemura.
„Der japanische Verband hat ihn für Einsätze in Deutschland freigegeben, doch wir wissen nicht, ob und wie oft er wirklich bei uns sein wird. Polansky, der endlich wieder fit ist, wird planmäßig in der 2. Mannschaft so gut wie gar nicht zum Einsatz kommen und viele Einsätze in der 1. Mannschaft bekommen,“ verrät Nicolas Barrios.
Zur Zielstellung in der kommenden Saison sagt Barrois, der hauptberuflich Promotion-Manager der TT-Marke Tibhar ist: „Eine Prognose ist bei der jungen Mannschaft und der ausgeglichenen Liga enorm schwer. Unser Ziel ist das gesicherte Mittelfeld, um weiterhin das junge Team in der Liga zu halten.“
Auch dem Autor dieses Artikels fällt eine Prognose schwer. Doch aktuell zählt das Team wohl eher zu den schwächeren Teams der Liga. Auf eine volle Halle, die das Team nach vorne pusht, braucht das Team auch nicht zu hoffen, so dass man enorm vom Teamgeist und von der individuellen Klasse jedes Einzelnen profitieren muss.
Text: Johannes Gohlke
Bild: Stephan Roscher