Do, 21. November 2024
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Jugend-EM: Kay Stumper ist neuer Jugend-Europameister

Kay Stumper heißt der neue Jugend-Europameister in der U19-Alterskonkurrenz. Im Finale ließ sich der Neu-Ulmer auch nicht vom TTBL-Youngster Samuel Kulczycki aufhalten, den er mit 4:2 bezwingen konnte. Das deutsche Abschneiden wird abgerundet von jeweils einer Silber- sowie Bronzemedaille im Doppel. 

Kay Stumper hat es geschafft. Der an Nr. 1 gesetzte Jugendnationalspieler ist der neue U19-Europameister – und das vollkommen verdient. Schon im Teamwettbewerb hatte sich angedeutet, dass der 18-Jährige nochmal einen Step nach vorne gemacht hatte, dies hat sich nun bewahrheitet. Gegen den Polen Samuel Kulczycki, der im Ligaalltag für die TTF Liebherr Ochsenhausen antritt, war Stumper im Finale gut gestartet und schnell mit 3:1 in Führung gegangen. In Anbetracht des Sieges kam der Pole aber wieder heran, führte im sechsten Durchgang mit 9:6 doch dann ließ sich der gebürtige Singer nicht mehr beirren und holte zum 11:9 Endstand auf. „Ich wusste, dass ich ihn schlagen kann, weil ich es schon bei den Europe Top 10 im Spiel um die Goldmedaille geschafft habe. Nun habe ich bewiesen, dass ich mental stark bin, denn ich lag im letzten Spiel zurück, habe es aber geschafft, mich zu erholen. Er hat gut gespielt und meinen Rhythmus zerstört, bevor ich zum Sieg zurückkommen konnte“, so Stumper zur ETTU.

„Ein außergewöhnliches Ballgefühl“ bescheinigt ihm sein Vater, der TT-Trainer Rudi Stumper, und dies bekamen auch die (Online-) Zuschauer im kroatischen Varazdin durch unzählige spektakuläre Halbdistanzrallyes zu sehen. Für Kay hat sich damit auch der Wechsel nach Düsseldorf ins DTTZ voll ausgezahlt. Seit Anfang des Jahres lebt er dort in einer eigenen Wohnung und ist Teil der ständigen Trainingsgruppe. Nun tritt er durch den Erfolg in die Fußstapfen von großen Namen des deutschen TT-Sports: Timo Boll, Patrick Franziska oder auch Christian Süß konnten sich zu ihren Jugendzeiten ebenfalls in die Siegerliste eintragen. 

Weitere Medaillen in den Doppeln

Die Goldmedaille ist allerdings nicht das einzige Edelmetall, welches Stumper nach Hause bringen wird. Im Doppel mit seinem Partner Daniel Rinderer erwiesen sich die Polen Kulczycki/Kubik zwar als zu stark, allerdings erst in der Vorschlussrunde. So nehmen die beiden jungen Deutschen eine weitere Bronzemedaille mit nach Hause. Bei Rinderer überwog danach die Freude: „Wir haben super gespielt und wahrscheinlich gegen das beste Doppel des Turniers verloren. Ich bin über Bronze unglaublich stolz und glücklich. Ich kann mit keinem besseren Gefühl nach Hause fahren“, so der Bayer gegenüber tischtennis.de.

Das Medaillenportfolio der deutschen U19-Auswahl wird komplettiert durch eine Silbermedaille im Mädchen-Doppel. Anastasia Bondareva und Sophia Klee hatten sich bis ins Finale vorgespielt, dort entpuppten sich die Russinnen Abraamian und Malinina als etwas besser. Kein Wunder, denn die beiden Osteuropäerinnen spielten wenige Minuten später auch das Mädchen-Einzelfinale unter sich aus. Mit 10:12, 11:9, 7:11 und 9:11 verlor die deutsche Paarung das Endspiel, Sophia Klee hatte danach eine Erklärung für die Niederlage: „Wir waren in den entscheidenden Momenten zu passiv und haben unsere Gegnerinnen zu wenig auf ihren Schwachstellen angespielt.“ Besonders bitter: Der erste Satz wurde nach 10:7 Führung noch verloren. Klee: „Dass wir den Satz noch verschenkt haben, war ein Schlüsselmoment für das ganze Spiel. Ein gewonnener erster Durchgang hätte den Matchverlauf beeinflusst.“ Doch auch mit der Silbermedaille kann das deutsche Mädchenduo zufrieden sein: „Hätte man mir vor dem Turnier den zweiten Platz angeboten, hätte ich ihn sofort genommen. Nach einem so engen Finale aber sieht es anders aus: Wir hätten gerne den Titel geholt. Jetzt ist erst einmal die Enttäuschung groß, aber im Laufe des Abends oder spätestens morgen kommt dann die Freude über das Erreichte, so Sophia Klee gegenüber tischtennis.de. Die weiteren Europameister sind Samuel Kulczycki und Maciej Kubik im Jungen-Doppel sowie Elizabet Abraamian im Mädchen-Einzel.

Text: Ludger Santel

Bild: ETTU

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