Di, 3. Dezember 2024
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StartInternationalKommentar: Keine Sensation, keine Enttäuschung - aber die Herzen gewonnen!

Kommentar: Keine Sensation, keine Enttäuschung – aber die Herzen gewonnen!

‌Mit dem zweiten Rang der deutschen Herren sind die Olympischen Spiele in Tokio zu Ende gegangen. Auch wenn Deutschland kleine Chancen im Finale liegen ließ, muss man anerkennen: China war besser. Und zwar vom ersten Ballwechsel an: Während Boll und Franziska noch den Rhythmus suchten, hatten Ma Long und Xu Xin schon das Spiel gewonnen. Die Chinesen haben es geschafft zum Finale, zum Höhepunkt nochmal eine Schippe draufzulegen. Nochmal wacher, nochmal besser zu sein. Das war am Ende der Unterschied. Mikhail Ovtcharov sagte vor dem Spiel gegen Ma Long im Einzel, sein Sohn müsse einen der ersten drei Sätze gewinnen, danach sei es 50:50. China schafft es aufgrund ihrer hochprofessionellen Vorbereitung und Trainingsarbeit, dass ihre Athleten keine Eingewöhnungszeit brauchen. Trotzdem können Patrick Franziska, Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov erhobenen Hauptes nach Hause fliegen. Gerade Ovtcharov hat etwas Herausragendes geschafft, was ihm 2012 noch nicht gelungen war: Er hat zeitweise Sport-Deutschland in seinen Bann gezogen, die Zuschauer leiden und feiern lassen. Damit konnte er die Grenzen der TT-Bubble aufbrechen. Tischtennis hat durch diese olympischen Spiele, durch diese großartige Mannschaft, viele neue Fans an Bord geholt und damit eigentlich eine weitere Medaille gewonnen. Danke Dima, Timo und Patrick!

Text: Ludger Santel

Bild: courtesy by the ITTF

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