Die Tischtennis-Bundesliga ist mit viel Spannung und Kampf in die neue Saison gestartet. Am Sonntag setzten sich Grenzau und Ochsenhausen gegen ihre Kontrahenten aus Bremen bzw. Bad Königshofen jeweils mit 3:2 durch. Im Besonderen konnte Patrick Baum auf Grenzauer Seite überzeugen, der seinem Team zwei Einzelerfolge bescherte und auch Vizeweltmeister Mattias Falck souverän bezwang.
Neu-Trainer Slobodan Grujic setzte beim Heimauftakt zunächst auf die erwartete Aufstellung mit den beiden Neuzugängen Baum und Wu Jiaji. Bremens Coach Cristian Tamas musste dagegen quarantänebedingt auf den Kasachen Kirill Gerassimenko verzichten, der bei Olympia noch Timo Boll mächtig gefordert hatte. Doch der dafür ins Team gerutschte Marcelo Aguirre machte seine Sache richtig gut: Gegen Grenzaus Youngster Cristian Pletea zeigte der Südamerikaner eine gewohnt kämpferische und konzentrierte Leistung und sicherte sich und seinem Team beim Zwischenstand von 1:1 einen 3:1 Erfolg. Zuvor hatten die Spitzenspieler jeweils ihre Einzel gewonnen: Patrick Baum ließ Hunur Szöcs nach kurzer Aufwärmphase keine Chance, ebenso wie Mattias Falck dem gebürtigen Chinesen Wu. Danach folgte das Topeinzel der Partie, in dem Baum zu überzeugen wusste: Gegen den Vize-Weltmeister von 2019 spielte der Linkshänder aggressiv auf der Vorhand und setzte den Schweden gleichzeitig mit seinen klugen und sicheren Blocks unter Druck. So sicherte sich der Deutsche einen 3:1 Sieg und feierte ein perfektes Comeback in die TTBL. „Am Anfang war ich noch etwas nervös, aber insgesamt war das ein super Auftakt“, befand Baum auch nach dem Match. In der fünften Partie des Abends drehten Wu und Pletea auf Grenzauer Seite dann einen 0:2 Satzrückstand zu einem 3:2 Erfolg und ließen die zahlreichen Zuschauer in der Zugbrückenhalle feiern.
Ebenfalls in das Schlussdoppel ging die zweite Partie des Sonntags: Beim Aufeinandertreffen von Bad Königshofen und Ochsenhausen hieß der Matchwinner Samuel Kulczycki. Der 19-Jährige, der vor kurzem noch im Finale der Jugend-Europameisterschaften stand, bestätigte seine gute Form zunächst im Einzel gegen Bastian Steger. Gegen den Führungsspieler der Königshofer setzte er sich souverän mit 3:1 durch. Nach einem weiteren 3:1 Erfolg durch Kanak Jha gegen Filip Zeljko schnupperten die „Oxen“ bereits am 3:0 Sieg, doch nach Niederlagen von Simon Gauzy und Jha mussten die Ochsenhauser plötzlich wieder bangen. So war es im Entscheidungsdoppel beim Stand von 2:2 wieder Kulczycki, der an der Seite von Gauzy den Unterschied machte und einen 1:2 Rückstand gegen Ort/Zeljko noch zum Sieg drehen konnte. Simon Gauzy wusste nach dem Spiel, bei wem er sich zu bedanken hatte: „Samuel hat unglaublich gespielt“, so der Führungsspieler der TTF. „Wir haben alles gegeben – und ich bin sehr glücklich, dass es am Ende mit dem Sieg im Doppel geklappt hat.“
Text: Ludger Santel
Bild: Dr. Stephan Roscher
