So, 22. Dezember 2024
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Dimitrij Ovtcharov sagt seine Teilnahme bei den Europe-Top-16 ab

Nachdem bereits die deutschen Olympia-Teilnehmer/-innen Timo Boll, Han Ying, Shan Xioana und Petrissa Solja ihre Teilnahme an den am nächsten Wochenende in Thessaloniki stattfindenden Europe-Top-16 abgesagt hatten, erklärte am vergangenen Donnerstag nun auch Dimitrij Ovtcharov sein Fernbleiben von dem europäischen Ranglistenturnier. Als Grund dafür gab Ovtcharov leichte Schmerzen am Handgelenk an, weswegen ihm seine Arzte zu einer Absage des Turniers geraten hätten. Dimitrij Ovtcharov erklärte dazu: „Ich soll für einige Tage hohe Belastungen vermeiden und will natürlich kein Risiko eingehen. Es ist nichts Schlimmes, aber das Europe Top 16 käme einen kleinen Ticken zu früh. Ich hoffe, aber dass ich schon sehr bald wieder die ersten Wettkämpfe spielen kann„. Zuvor hatten Timo Boll, Han Ying, Shan Xiaona und Petrissa Solja ihre Teilnahme bereits mit der zuletzt hohen Wettkampfbeanspruchung bzw. mit dem unterschiedlichen Trainingsaufbau für kommende Aufgaben, vor allem der Einzel-Weltmeisterschaft im November in den USA, begründet.

Die deutschen Farben werden nun von Nina Mittelham, Patrick Franziska und Ruwen Filus vertreten. Vor allem Nina Mittelham, die noch beflügelt vom erneuten Gewinn der deutschen Meisterschaft ist, ist dabei einiges zuzutrauen. Sie ist in Griechenland an Nummer 5 gesetzt und hat sich zuletzt in einer sehr starken Form gezeigt. Dies gilt ebenso für Patrick Franziska, der in Thessaloniki sogar an Nummer 3 gesetzt und sicher auch von seinem gestrigen Bundesligasieg gegen Timo Boll gestärkt ist. Dritter deutscher Teilnehmer ist schließlich Ruwen Filus, der nun durch die Absage von Ovtcharov ins Teilnehmerfeld nachgerückt ist und für den dies der Lohn für seine zuletzt gezeigten guten Leistungen ist. Auch ihm ist zweifellos eine positive Überraschung zuzutrauen.

Auch wenn also beide deutschen Titelverteidiger diesmal fehlen, kann man der diesjährigen Europe-Top-16 mit großer Spannung entgegensehen

Sofia Polcanova und Mattias Falck in Thessaloniki an Nummer 1 gesetzt.

In Abwesenheit der beiden Titelverteidiger ist das europäische Ranglistenturnier offener denn je. Bei den Damen ist die für Österreich startende Sofia Polcanova erneut, genau wie bei der vor einigen Monaten stattgefundenen Europameisterschaft, an Nummer 1 gesetzt und es wird spannend sein, zu beobachten, wie sie dieses Mal mit dieser Favoritenbürde umgehen kann. Ihre größten Rivalinnen sind die an Nummer 2-4 gesetzten Bernadette Szöcs, Britt Eerland und Elizabeta Samara. Viele haben dabei Bernadette Szöcs, die nach ihrem Sieg 2018 die Europe-Top-16 zum zweiten Mal gewinnen will, als Topfavoritin auf dem Zettel. Für ihre rumänische Landsfrau Elizabeta Samara, die Europameisterin 2015, spricht ihre enorme Erfahrung. Und auch mit der zuletzt starken Britt Eerland aus den Niederlanden ist zu rechnen.
Ein Phänomen stellt die hinter Nina Mittelham an Platz 6 gesetzte Ni Xialian dar, die für Luxemburg startet. Sie gewann den Wettbewerb schon 3 Mal in Folge, das letzte Mal vor 23 Jahren. Und es ist bereits unglaubliche 38 Jahre her, als sie mit China Team-Weltmeisterin wurde. Wie sie weiterhin mit den jungen Spielerinnen mithalten kann, die alle ihre Töchter und einige von ihnen auch ihre Enkelin sein könnten, verdient allen Respekt und dürfte in der Sportwelt nahezu einmalig sein.
Das zuletzt in seiner Breite stark aufgekommene russische Team wird durch die an Nummer 7 und 12 gesetzten Polina Mikhailova und Yana Noskova vertreten und ihnen ist auch einiges zuzutrauen. Die Europe-Top-16 ist aber auch willkommene Gelegenheit für einige Spielerinnen, ihr etwas enttäuschendes Auftreten bei Olympia, wo sie alle als Gesetzte gescheitert sind, wieder wettzumachen. So beispielsweise für die an Nummer 8 bis 10 gesetzten Hana Matelova (Tschechien), Georgina Pota (Ungarn) und Barbora Balazova (Slowakei). So etwas wie Geheimfavoritinnen sind dagegen die für Portugal antretenden Fu Yu und Shao Jieni, die an Nummer 11 und 13 gesetzt sind. Die beiden in China geborenen Spielerinnen zeigten sich zuletzt in guter Form und waren auch bei Olympia erst an den späteren Halbfinalistinnen Mima Ito und Yu Mengyu gescheitert. Eher Außenseiterchancen haben die an 14-16 gesetzten Dora Madarasz aus Ungarn, Hanna Gaponova aus der Ukraine und Aikaterini Toliou aus Griechenland.

Bei den Herren ist der Vizeweltmeister Mattias Falck an Nummer 1 gesetzt. Nachdem das Abschneiden des Schweden bei Olympia doch recht enttäuschend verlief und auch danach seine Form relativ unbeständig war, zeigte seine Formkurve zuletzt wieder leicht nach oben und es wird spannend zu beobachten sein, ob er diesen Trend nächste Woche fortsetzen kann, was sicherlich notwendig sein wird, wenn er seiner Favoritenrolle gerecht werden will. Dahinter sind der Brite Liam Pitchford und Patrick Franziska an Nummer 2 und 3 gesetzt und ihnen ist der Sieg sicherlich ebenso zuzutrauen. Auch für Pitchford verlief Olympia eher enttäuschend und die Europe-Top-16 sind für ihn eine willkommene Gelegenheit, dies wieder wettzumachen.
Auch einige Bundesligaspieler befinden sich im Feld der Mitfavoriten. So etwa der Franzose Simon Gauzy, gesetzt an Nummer 4, der Schwede Kristian Karlsson, der den Vorzug vor seinem Landsmann Anton Källberg erhielt, gesetzt an Nummer 7 und der Slowene Darko Jorgic, gesetzt an Nummer 8. Mitfavoriten sind auch der Portugiese Marcos Freitas, der zum 2. Mal nach 2014 triumphieren will, und der Österreicher Robert Gardos, an Nummer 5 und 6.
Im weiteren Feld der Außenseiter sind neben Ruwen Filus mit Matthias Habesohn ein weiterer Österreicher, mit Tomislav Pucar und Anderej Gacina zwei Kroaten, mit Jonathan Groth ein Däne und mit Yang Wang ein Slowake. Zu beachten ist sicherlich auch der Franzose Emmanuel Lebesson, der bei Olympia ganz knapp an einer Medaille im Mixed vorbeischrammte. Schließlich ist vom Veranstalterland noch Panagiotis Gionis am Start.

Man kann sich auf interessante Spiele freuen.

Text: W.D.
Bild: Johannes Gohlke

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