Di, 3. Dezember 2024
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2. Bundesliga: Saarbrücken am Tiefpunkt angelangt – „Gibt nichts schön zu reden“

Der 1. FC Saarbrücken-TT II wartet noch immer auf den ersten Saisonsieg. Am ersten November-Wochenende verloren die Saarländer auch gegen Passau mit 2:6 und verbleiben damit am Tabellenende. Die erste Saisonniederlage musste auch der 1. FSV Mainz 05 einstecken, während sich die Kölner Nachbarn schon am letzten Spieltag von ihrem traumatischen Bayern-Ausflug erholten. 

In Saarbrücken geht wenige Tage nach Halloween das Abstiegsgespenst umher: Gegen Passau verloren die Schlusslichter am Samstag mit 2:6 und hatten dabei den nächsten Nackenschlag zu verkraften. Wieder einmal schafften es die Saarländer nicht, Spiele im Entscheidungssatz für sich zu entscheiden. Gleich fünf Mal ging es in den „decider“, fünf Mal hieß der Sieger Passau. „Es gibt nichts schön zu reden“, stellte Orga-Leiter Nicolas Barrois nach der Partie klar. „Momentan ist der Wurm drin – und zwar ein ganz großer Wurm.“ Für Saarbrücken geht es auch um die Zukunft des Projektes der Nachwuchsförderung im Leistungszentrum: „Wir wollen auf gar keinen Fall absteigen, wir müssen die Klasse halten.“ Barrois weiter: „Es ist einfach, das jetzt immer auf die Leistung zu schieben und zu sagen: Es war ja ein gutes Spiel. Wenn du nicht gewinnst, ist es egal, wie du gespielt hast. Dann holst du keine Punkte.“ Die Stimmung in Saarbrücken ist dementsprechend „nicht gut“ momentan und daher müssen die Saarländer ihre Planungen ändern. „Es sieht so aus, dass in der Rückrunde Tomas Polansky spielen muss“, so Barrois, der gerade auch noch versucht, den Japaner Uemura für die Rückrunde nach Deutschland zu bekommen. Die Gespräche laufen zum gegenwärtigen Zeitpunkt aber noch. Eines ist klar: Für Saarbrücken geht es um mehr als nur den Klassenerhalt, das gesamte Konstrukt aus Bundesligateam, Leistungszentrum und Nachwuchsmannschaft in der 2. Liga würde durch einen Abstieg gefährdet. In der verkorksten Hinrunde geht es für die Saarbrücker nur noch um Schadensbegrenzung. 

Köln erholt sich von „katastrophalem Bayernwochenende“

Ein erfolgreiches Wochenende absolvierte dagegen der TTC Fortuna Passau: Nicht nur gegen Saarbrücken punkteten die Bayern, auch gegen den unmittelbaren Rivalen Neckarsulm sicherte sich die Mannschaft um Kapitän Tomislav Kolarek ein Unentschieden. „Mit drei Punkten bei den beiden Mitabstiegskonkurrenten können wir gut leben. Spielerisch gibt es sicherlich noch Steigerungsbedarf, vor allem in den Doppeln“, merkte der 1. Vorsitzende Thomas Saller nach den beiden Partien an. Besonders imponiert hatte dem Passauer dabei die mentale Stärke seines Teams: „Der nervlichen Belastung hat das Team eindrucksvoll standgehalten, was uns sicherlich Selbstvertrauen für die nächsten schweren Aufgaben geben wird. Ein Sonderlob geht natürlich an Csaba Andras, der eindrucksvoll alle seine vier Einzel gewann.“ Bitter für die Bayern: Spitzenspieler Tom Jarvis führte bereits mit 2:0 gegen den bis dato noch sieglosen Liang Qiu, musste sich jedoch am Ende noch mit 2:3 geschlagen geben. 

Der 1. FC Köln hatte sich schon am letzten Spieltag von seiner Niederlage in Hilpoltstein erholt und ist in die Siegerstraße zurückgekehrt. „Es war ein ganz wichtiger Sieg nach dem katastrophalen Bayern-Wochenende“, resümierte Spielertrainer Lennart Wehking den 6:2 Erfolg gegen den Aufstiegskonkurrenten aus Hamm. Vor allem Tobias Hippler, der zuletzt nicht in Bestform spielte, war gegen die Westfalen wieder komplett in der Spur und konnte sowohl Florian Bluhm als auch Gerrit Engemann bezwingen. „Es war ein guter Start für uns, den Restart in die Saison zu schaffen“, so Wehking, der auf den Beginn einer Siegesserie hofft.

Für Hamm lief es dagegen nun besser: Gegen Hertha BSC Berlin zeigten sich die Westfalen unbeeindruckt und sicherten sich einen 6:3 Erfolg. Einmal mehr waren Jo Yokotani und Laurens Devos die Unterschiedsspieler auf Seiten der Hammer: Sowohl gegen Fedor Kuzmin und Torben Wosik blieb der Japaner Yokotani ohne Niederlage, Devos schlug gleich Philipp Floritz und Jakub Kosowski. Henk van Spanje hatte diesmal Gerrit Engemann lediglich im Doppel aufgeboten, den Deutschen plagten in letzter Zeit Verletzungsprobleme. Was den niederländischen Coach dagegen besonders freuen wird: Gegen Hertha gingen beide Einstiegsdoppel zugunsten der Westfalen aus, nach dem Match gegen Jülich hatte sich van Spanje noch über zwei verlorene Doppel geärgert. Am kommenden Spieltag duellieren sich die Hammer im Topspiel mit dem 1. FSV Mainz 05. Nachdem die Rheinländer noch bislang ohne Niederlage geblieben waren, hatten sie an diesem Wochenende gegen den TTC Jülich das Nachsehen. Vor allem Robin Devos bereite den Mainzern auf dem Weg zum fünften Saisonsieg Probleme: „Er war der beste Mann heute“, musste auch Tomasz Kasica, Manager des 1. FSV, anerkennen. Sein Unmut ging vielmehr in eine andere Richtung: „Es ist bitter, dass es Andrei Putuntica und Luka Mladenovic aufgrund des Zeitplans der WTT nicht geschafft haben, zum Spiel zu kommen.“ Den Ausfall kompensierte Ersatzspieler Dennis Müller, der jedoch sieglos blieb. „Die Auslosung der WTT war bis Sonntag nicht klar, sodass wir auch nicht wussten, ob einer der Spieler dabei sein kann. Für uns ist das sehr schade“, so Kasica. „Nächste Woche wollen wir es gegen Bad Hamm besser machen. Die Probleme mit der WTT werden auch noch andere Mannschaften treffen.“

Text: Ludger Santel

Bild: Ulrich Höfer

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