Beide Duelle in der Damen-Bundesliga am Sonntag endeten mit 3:6 Auswärtssiegen. Meisterschaftsmitfavorit SV DJK Kolbermoor siegte bei der TTG Bingen/Münster-Sarmsheim und konnte nach zuletzt eher durchwachsenen Leistungen wieder einmal voll überzeugen, während es für die Bingenerinnen innerhalb einer Woche nun die 2. Niederlage in Folge gab. Und der ESV Weil siegte mit dem gleichen Ergebnis bei Neuling TTC 1946 Weinheim und schaffte so den wichtigen Sprung ins gesicherte Mittelfeld, während die Weinheimerinnen nun dem Abstiegsduell gegen den SV Böblingen entgegenschauen.
Überzeugende Leistung des SV DJK Kolbermoor in Bingen
Einen ganz wichtigen Sieg landeten die Spielerinnen des SV Kolbermoor mit einem 3:6 in Bingen, wodurch sie nun mit 5:3 Punkten mit Langstadt und Schwabhausen in der Tabelle gleichzogen und dabei ihre Gegnerinnen aus Bingen, die nun 4:4 Punkte aufweisen, überholten. Allerdings mussten die Bingerinnen wie schon in der Vorwoche mit einem personellen Handicap antreten, denn sie mussten auf die so wichtige Archana Kamath verzichten, die zum gleichen Zeitpunkt beim WTT Turnier in Lasko gemeinsam mit ihrer indischen Partnerin Manika Batra den Doppel-Wettbewerb gewann. Wieder dabei war dafür Katerina Tomanovska.
Nach den beiden Doppeln stand es zunächst 1:1, was der Kolbermoorer Trainer Michael Fuchs schon als richtungsweisend für den Sieg seines Teams ansah, da man zuletzt fast immer mit zwei Niederlagen in die Spiele gestartet war. Für den Punkt des oberbayrischen Teams sorgten hierbei Yuan Wan und Kristin Lang mit einem sehr überzeugenden 3:0 Sieg gegen das etwas stärker eingeschätzte Doppel Giorgia Piccolin und Anastasija Bondareva, während Mie Skov und Katerina Tomanovska mit einem 3:1 gegen Svetlana Ganina und Laura Tiefenbrunner für den Bingener Punkt sorgten.
Die Tendenz des Tages zeigte dann bereits in den beiden Einzeln des oberen Paarkreuzes eindeutig in Richtung Kolbermoor, denn Yuan Wan und Kristin Lang konnten ihre beiden Spiele überraschend klar gewinnen. Vor allem Kristin Lang überzeugte hierbei mit einem sehr souveränen 3:0 Sieg gegen Giorgia Piccolin und Yuan Wan setzte sich mit einem 11:7, 11:8, 7:11 und 11:7 gegen Mie Skov ebenfalls relativ sicher durch. Somit stand es nun 1:3 für das Team aus Kolbermoor.
Hochdramatisch wurde es dann in den beiden Einzeln des unteren Paarkreuzes, die beide erst in der Verlängerung des Entscheidungssatzes entschieden wurden und den etwa 80 Zuschauern großen Sport boten. Laura Tiefenbrunner lieferte dabei Katerina Tomanovska einen großen Kampf und konnte zweimal einen Satzrückstand wieder ausgleichen, wobei es besonders beim 13:15 im 2.Satz hochspannend war. Sie verlor aber dann den entscheidenden 5. Satz mit 12:10. Gleichzeitig aber sorgte Svetlana Ganina in einem ebenso mitreißenden Match für den 4. Kolbermoorer Punkt mit einem 3:2 Sieg gegen Anastasija Bondareva. Svetlana Ganina lag schon mit zwei Sätzen in Führung, bevor sich Anastasija Bondareva in das Match zurück kämpfte. Letztendlich setzte sich dann aber doch die routinierte Svetlana Ganina mit 13:11, 11:8, 5:11, 4:11 und 12:10 durch. Auch diesen Sieg bezeichnete Michael Fuchs als richtungsweisend.
Mit einer 2:4 Führung Kolbermoors ging es nun in die weiteren beiden Spitzeneinzeln. Hier sorgte Kristin Lang mit einer weiteren hervorragenden Leistung für das 2:5, indem sie Mie Skov mit 11:9, 8:11, 11:9 und 11:9 schlug, aber Bingen gab sich noch nicht geschlagen und Giorgia Piccolin konnte nochmal mit einer sehr starken Leistung gegen Yuan Wan auf 3:5 verkürzen. Giorgia Piccolin hatte dabei die beiden ersten Sätze gewonnen, bevor Yuan Wan das weitere Spiel mit 11:7 und 11:3 dominierte, doch im 5.Satz kämpfte sich Giorgia Piccolin schließlich doch noch mit 11:8 durch.
Svetlana Ganina war es dann, die im folgenden Einzel für die endgültige Entscheidung sorgte. Mit einem 3:1 setzte sie sich gegen Katerina Tomanovska durch, was den 3:6 Sieg für den SV DJK Kolbermoor bedeutete. Jubel bei den Spielerinnen des oberbayrischen Teams, während das Team aus Rheinhessen die 2. Niederlage in Folge anerkennen musste. Ein verdienter Sieg für das Team aus Kolbermoor, was auch der Bingener Coach Frank Liesenfeld anerkannte.
Erneut starker ESV Weil mit Sieg in Weinheim
Im 2. Sonntagsspiel war das Team des TTC 1946 Weinheim mit großen Hoffnungen ins Spiel gegangen, vielleicht den ersten Saisonsieg landen zu können, doch wie bereits schon eine Woche zuvor zeigte sich der ESV Weil in sehr starker Form und war im Endeffekt zu stark für den Neuling aus Nordbaden. Weil siegte mit 3:6, was ein vielleicht schon entscheidender Schritt in Richtung Klassenerhalt war, Mit 6:6 Punkten liegt Weil vorübergehend sogar auf dem 2. Tabellenplatz, wenngleich dies auch der Tatsache geschuldet ist, dass man mehr Spiele als die Konkurrenz ausgetragen hat. Die Weinheimerinnen liegen mit nun 2:10 Punkten weiter auf dem vorletzten Platz und hier wird das nächste Spiel gegen Schlusslicht Böblingen wegweisend sein.
Am Sonntag mussten die Weinheimerinnen wieder auf ihre Spitzenspielerin Bruna Takahashi verzichten, doch diese wurde an diesem Tage hervorragend von ihrer Landsfrau Carolina Kumahara vertreten, die ihre beiden Spiele gewann. Doch das sollte nicht reichen, weil die Nordbadenerinnen Schwächen in ihren Doppeln zeigten. Weinheims Teamcoach Christian Säger machte diese Tatsache und auch die fehlende Tagesform von Lisa Lung für die Niederlage verantwortlich.
Beide Doppel gingen an den ESV Weil. Polina Trifonova und Hana Arapovic besiegten Carolina Kumahara und Luisa Säger in vier Sätzen und in der anderen Paarung waren Izabela Lupulesku und Vivien Scholz sogar schon in 3 Sätzen erfolgreich gegen Sophia Klee und Daria Trigolos.
Nach dem 0:2 schlug Weinheim jedoch in den beiden Spielen des oberen Paarkreuzes zurück und konnte zum 2:2 ausgleichen. Überhaupt waren die Gastgeberinnen im oberen Paarkreuz an diesem Tag sehr stark, denn sie holten hier alle ihre drei Punkte. Eine ganz starke Leistung zeigte dabei Carolina Kumahara, die der starken Izabela Lupulesku im Endeffekt mit 3:0 keine Chance ließ, obwohl die Sätze in sich alle sehr umkämpft waren, Carolina Kumahara gewann mit 13:11, 11:9 und 12:10. Im anderen Spiel sorgte Daria Trigolos mit einem 11:8, 3:11, 11:7 und 11:6 gegen Polina Trifonova für den 2:2 Ausgleich.
Doch just, als die Weinheimerinnen nun glaubten, das Spiel drehen zu können, gerieten sie wieder mit 2:4 in Rückstand, weil an diesem Tage die Weilerinnen im unteren Paarkreuz einfach zu stark waren. Dabei hatten die Gastgeberinnen vor allem mit Punkten von Lisa Lung gerechnet, doch die Belgierin fand an diesem Tage überhaupt nicht zu ihrem Spiel und verlor ihr Match gegen eine stark aufspielende Vivien Scholz glatt in drei Sätzen. Ein tolles Duell lieferten sich derweil im andern Spiel die 18-jährige Sophia Klee mit der erst 16 Jahre alten Hana Arapovic, die sich für Weil schon als Glücksgriff erwiesen hat. Sophia Klee ging zweimal in Führung, Hana Arapovic glich zweimal aus und war dann im 5.Satz einfach die stärkere und sorgte dort mit einem 6:11 für die 2:4 Führung für Weil.
Und nachdem Izabela Lupulesku dann mit einem souveränen 3:0 Sieg gegen Daria Trigolos ihre Niederlage aus dem 1. Spiel wettgemacht hatte, stand es sogar 2:5 für die Gäste. Aber noch einmal kamen die Weinheimerinnen heran. Carolina Kumahara war es, die mit ihrem 2. Sieg des Tages auf 3:5 stellte, Allerdings musste sie dafür hart kämpfen, um Polina Trifonova mit 3:2 zu schlagen. Die Brasilianerin hatte dabei sogar die beiden ersten Sätze verloren, bevor sie das Spiel mit großem Kampfgeist dann doch noch zum 3:2 Sieg drehen konnte. Für Polina Trifonoiva bedeutete dies nun schon die 9. Niederlage in ihrem 10. Spiel in dieser Saison.
Doch der Sieg von Weil war nicht mehr aufzuhalten und es war der 16-jährigen Hana Arapovic vorbehalten, für die endgültige Entscheidung zu sorgen. Sie bezwang die erneut glücklose Lisa Lung mit 11:4, 12:10, 2.11 und 11:8, was den 3:6 Auswärtssieg des ESV Weil besiegelte, der von ihnen gebührend bejubelt wurde, während Weinheim nun auf das Abstiegsduell gegen Böblingen hofft.
Text: W.D.
Bild: Johannes Gohlke