Am letzten Tag der Individual-WM in Houston gingen die Titel im Einzel-Wettbewerb an Wang Manyu und Fan Zhendong.
Wang Manyu bezwang ihre Doppelpartnerin Sun Yingsha mit 4:2. Letztere erinnerte mit ihrer Spielweise, besonders mit der Vorhand, an einen weiblichen Ma Long. Die Schlaghärte, der Spin und das Tempo ließen keinen Zweifel, dass es sich um Weltklasse-Tischtennis und ein Finale handelte. Wang Manyu, die im Halbfinale bereits Chen Meng und davor Chen Xintong (sogar ohne Satzverlust) bezwang, überzeugte jedoch mit klugen Plazierungen, Tempowechseln, viel Spielsicherheit und gefährlichen Hook-Aufschlägen. Beide Kontrahentinnen zusammen, ergaben auch eine beeindruckende Doppel-Mischung, die sich gegen die Japanerinnen Ito und Hayata den Titel mit 4:0 sicherten. Sun holte sich mit ihrem Partner Wang zudem den ersten Platz in der Mixed-Konkurrenz, ebenfalls gegen Japan und die starke Hayata, die mit Harimoto Silber gewann.
Im Herren-Einzel konnte Fan Zhendong seine Setzung als die Nummer 1 des Turniers bestätigen und endlich seinen ersten WM-Einzeltitel verbuchen. Fan beendete damit den Lauf einer beeindruckenden WM-Leistung des jungen Schweden Truls Moregardh, dessen unkonventionelles Spiel, etwa mit abgeklappten Sidespin-Topspins, Gegenschüssen sich zwar zuvor als extrem erfolgreiche Mittel erwiesen, jedoch gegen Fan nicht mehr auf den Tisch kam. Fan räumte im Verlauf des Turniers drei seiner chinesischen Mannschaftskameraden (Liang Jingkun, Lin Gaoyuan, Wang Chuqin) aus dem Weg und bestach vor allem immer wieder mit brachialer Power, kaum leichten Fehlern, Kraft und Beidseitigkeit.
Neben Moregardh und dessen Finaleinzug, kam die wohl größte Überraschung ebenfalls aus Schweden und bestand im Doppel-Sieg von Falck und Karlsson.
Damit konnte das Team Schweden und Europa insgesamt eine erfolgreiche WM abschließen. In der Bilanz: Einmal Silber, sowie Gold. Für Deutschland durfte sich Timo Boll über seine erste WM-Medaille und Bronze feiern lassen.
China schloss -wie erwartet – als die Nation mit den meisten Medaillen (4x Gold, 1x Silber) ab. Dahinter folgen Schweden (1x Gold, 1x Silber und Japan (2 Silbermedaillen).
Text: Simon Bauknecht
Foto: Johannes Gohlke