Hannover. Herzlichen Glückwunsch ins Voralpenland! Der SV DJK Kolbermoor gewinnt nach 2019 zum zweiten Mal die Damen-Pokalmeisterschaften. Im Finale setzten sie die Oberbayern mit 3:0 gegen den TSV Langstadt durch, der zuvor in einem wahren Krimi den Seriensieger ttc berlin eastside bezwungen hatte. Kolbermoor hatte im Halbfinale die SV Böblingen ausgeschaltet.
Den Grundstein für den Erfolg legte die auch gegen Böblingen schon in Galaform spielende Defensivkünstlerin Svetlana Ganina, die im Auftaktmatch die favorisierte Petrissa Solja in fünf Sätzen bezwang. Kurios: Im Entscheidungsdurchgang wechselte Solja, die zwischenzeitlich mit 2:1 Sätzen in Front gelegen hatte, mit einem 5:0-Vorsprung die Seiten, machte danach aber keinen einzigen Punkt mehr. Die erste und einzige Niederlage der Weltranglisten-19. im gesamten Turnier.
Kristin Lang brachte gegen Tanja Krämer mit 11:9, 11:6 und 11:9 recht souverän den zweiten Punkt aufs Konto der Oberbayern. Den vielumjubelten Schlusspunkt setzte schließlich Winterneuzugang Georgina Pota mit einem 3:2-Erfolg über Chantal Mantz, die sich nach einem 0:2-Satzrückstand nochmals ins Match zurückgekämpft hatte.
Pota, deren Verpflichtung sich schon jetzt ausgezahlt hat und die während des gesamten Turniers ungeschlagen blieb, durfte somit nach vielen Titeln mit Berlin den Pokal nun auch im Trikot von Kolbermoor in den Händen halten.
Kristin Lang und Kolleginnen spielten nochmals stark auf und agierten hoch konzentriert, während ihren Gegnerinnen aus Hessen schon anzumerken war, dass sie das Wahnsinnsmatch gegen Berlin nicht nur körperliche, sondern auch mentale Kräfte gekostet hat. Doch das soll den Pokalsieg des SV DJK Kolbermoor nicht schmälern, der über beide Turniertage die konstantesten Leistungen gezeigt und somit am Ende vollkommen verdient seinen Triumph feiern durfte.
„Ganz Langstadt hat mitgefiebert“
„Wir sind überglücklich, dass wir das Finale, in dem ich uns sogar eher als Außenseiter gesehen habe, mit einem 3:0 zu Ende gebracht haben, und wir freuen uns natürlich riesig über unseren Pokalsieg“, so Kolbermoors Trainer und Abteilungsleiter Michael Fuchs direkt nach dem Spiel. „Der Sieg von Svetlana, die heute richtig gut drauf war, gegen Peti Solja war natürlich ein frühes Break für uns. Hätte Georgina nicht das letzte Match gegen Chantal mit ihrer ganzen Erfahrung nach Hause gebracht, hätte es nochmal sehr eng werden können. Alle vier Mannschaften, die heute hier waren, hätten den Pokal gewinnen können. Wir haben zwar jedes unserer Spiele mit 3:0 gewonnen, gefühlt war es aber immer auf Messers Schneide gewesen. Umso mehr sind wir superglücklich, dass alles so gut geklappt hat.“ Auch Kristin Lang freute sich über den nicht ganz erwarteten Erfolg: „Wir sind sicher nicht als Titelfavorit ins Finale gegangen, aber dass Svetlana direkt das Break schaffte, war für uns natürlich super. Es war das gesamte Turnier über eine tolle Mannschaftsleistung.“
„Kolbermoor ist der verdiente Pokalsieger, Glückwunsch nochmal von unserer Seite“, bekundete Langstadts Trainer Thomas Hauke. „Ich bin aber schon sehr stolz auf mein Team, denn was es in diesen beiden Tagen hier geleistet hat, war für uns ein neues Level. Besonders grandios war natürlich unser Auftritt im Halbfinale gegen Berlin. Es war insgesamt ein wirklich tolles, super organisiertes Turnier und eine Werbung für das Damen-Tischtennis. Schade, dass keine Zuschauer dabei sein konnten.“ Trotz der Niederlage zieht auch Langstadts Nummer Eins ein positives Fazit: „Wir sind echt stolz auf unsere Leistung, vor allem im Halbfinale gegen Berlin. Wir bekommen viele Nachrichten aus Langstadt – die haben alle mitgefiebert. Wir mussten uns vor dem Finale schnell wieder sammeln, denn so ein Erfolg fühlt sich ja schon fast wie der Turniersieg an. Ich hätte mein Team gegen Kolbermoor gerne in Führung gebracht, aber auch dann wäre es noch ein harter Kampf geworden.“
Ergebnisse Finale
TSV Langstadt – SV DJK Kolbermoor 0:3
Solja, P. – Ganina, S. 2:3
Krämer, T. – Lang, K. 0:3
Mantz, Ch. – Pota, G. 2:3
Ergebnisse Halbfinale
TSV Langstadt – ttc berlin eastside 3:2
Krämer, T. – Mittelham, N. 2:3
Solja, P. – Shan, X 3:2
Mantz, Ch. – Surjan, S. 2:3
Solja, P. – Mittelham, N. 3:0
Krämer/Mantz – Surjan/Shan 3:2
SV DJK Kolbermoor – SV Böblingen 3:0
Ganina, S. – Gotsch, Q. 3:1
Pota, G. – Yoshida, M. 3:1
Lang, K. – Kaufmann, A. 3:0
Text: Dr. Stephan Roscher/DTTB
Bild: Johannes Gohlke