Der Post SV Mühlhausen ist derzeit nicht zu stoppen, am 13. Spieltag der Tischtennis Bundesliga (TTBL) holte der Tabellendritte ein 3:0 gegen den TTC Zugbrücke Grenzau und damit den neunten Sieg in Folge. Weiterhin auf Platz zwei steht der 1. FC Saarbrücken TT, der am Sonntag mit 3:1 gegen den SV Werder Bremen gewann. Siege feierten außerdem der TTC Schwalbe Bergneustadt und der TTC Neu-Ulm.
Seit mehr als vier Monaten ist der Post SV Mühlhausen ungeschlagen in der Tischtennis Bundesliga (TTBL) und hat sich damit aus dem Tabellenkeller in das Spitzenfeld vorgearbeitet. Das 3:0 beim TTC Zugbrücke Grenzau am Sonntag war der bereits neunte Erfolg in Serie, durch den die Thüringer am 13. Spieltag den in der Vorwoche eroberten dritten Tabellenplatz festigten. „Ich bin unglaublich happy, jeder weitere Sieg lässt unser Selbstvertrauen steigen“, sagte Mühlhausen-Trainer Erik Schreyer nach der Partie. „Ich bin extrem stolz auf meine Mannschaft, wir gehen die kommenden Aufgaben jetzt mit breiter Brust an.“
Im Hinspiel hatte Patrick Baum den Mühlhäusern zwei Niederlagen beigebracht, dieses Mal holte Irvin Bertrand den richtungweisenden Sieg gegen den 34-Jährigen. Das 3:1 (5:11, 11:5, 14:12, 11:6) war der zweite Einzelsieg für den Franzosen in der TTBL, durch den die Tür weit offen stand für den Tabellendritten. „Ich kann nur den Hut vor Irvin ziehen, sein Sieg war der Knackpunkt“, lobte Trainer Schreyer. Zuvor hatte Ovidiu Ionescu das Auftakteinzel gegen Cristian Pletea mit 3:1 (11:3, 5:11, 11:5, 11:9) zugunsten des Post SV gewonnen, nach der Pause machte Daniel Habesohn mit dem 3:0 (13:11, 11:8, 11:5) gegen Wu Jiaji alles klar. „Knackpunkt war der dritte Satz von Patrick Baum gegen Irvin Bertrand“, analysierte TTC-Trainer Slobodan Grujic, dessen Team die elfte Niederlage in Folge hatte hinnehmen müssen und vorerst auf Platz zwölf zurückfiel. „Wenn er den gewonnen hätte, hätte er vielleicht auch das Spiel gewonnen. Dann hätten wir eine kleine Chance gehabt. Ansonsten war nicht viel drin für uns. Wir müssen nach vorne schauen und die anstehenden Heimspiele nutzen.“
Saarbrücken holt gegen Bremen den nächsten Erfolg
Neben Mühlhausen reitet auch der 1. FC Saarbrücken TT auf der Erfolgswelle. Erst am Freitag hatte der Deutsche Pokalsieger das Halbfinale der Champions League erreicht, am Sonntag ließ das Team um Patrick Franziska ein 3:1 gegen den SV Werder Bremen folgen. Mit 20:6 Punkten festigte der FCS den zweiten Tabellenplatz und liegt nun bereits sechs Punkte vor Rang fünf. Bremen dagegen bleibt mit 8:18 Punkten im Tabellenkeller, hat allerdings vier Zähler Vorsprung auf die Abstiegszone. „Glückwunsch an Saarbrücken, sie haben eine richtig starke Mannschaft“, gratulierte Werder-Trainer Cristian Tamas. „Trotzdem hatten wir heute unsere Chance, mit ein bisschen Glück hätte das Match auch anders laufen können.“
Highlight des Nachmittags war das Duell zwischen Darko Jorgic und Mattias Falck, das an Spannung und Qualität kaum zu überbieten war. Falck biss sich nach 0:2-Satzrückstand in die Partie, wehrte im vierten Satz zwei Matchbälle seines Kontrahenten ab und lag schließlich im fünften vorne. Jorgic trotzte dieser Wende jedoch und setzte seinerseits mit brillanten Schlägen neue Akzente. Am Ende sicherte sich Jorgic vier weitere Matchbälle gegen den Doppel-Weltmeister, die schließlich im 3:2 (11:9, 11:8, 8:11, 10:12, 11:8) mündeten. „Es war ein großer Fight“, stellte Jorgic fest, „ich freue mich sehr über diesen Sieg.“ Die weiteren beiden Saarbrücker Punkte gingen auf das Konto von Patrick Franziska, der Marcelo Aguirre mit 3:0 (11:4, 11:9, 11:6) und Falck mit 3:0 (11:7, 11:7, 11:5) schlug. Bremen punktete einzig durch das 3:1 (11:7, 11:5, 8:11, 11:8) von Kirill Gerassimenko gegen Tomas Polansky.
Sieg gegen Grünwettersbach: Neu-Ulm erobert Platz vier
Zurück auf dem vierten Platz ist der TTC Neu-Ulm, der damit erstmals seit dem zehnten Spieltag in den Play-off-Rängen steht. Gegen den ASV Grünwettersbach mussten die Schwaben bis zuletzt bangen, behielten letztlich aber mit 3:2 die Oberhand. Damit stehen sie bei nun 16:10 Punkten und überholten Fulda (14:10). Den entscheidenden Punkt steuerten Vladimir Sidorenko und Lev Katsman im Doppel bei, die mit 3:1 (11:7, 11:13, 11:7, 11:7) gegen Ricardo Walther und Tobias Rasmussen gewannen. „Wir feiern jetzt erst mal und erholen uns dann möglichst schnell, um auch in den weiteren Spielen um die Play-offs zu kämpfen“, sagte Sidorenko nach der Partie. ASV-Trainer Achim Krämer meinte: „Für uns war es leider wieder ein gebrauchter Tag.“
Lediglich an Wang Xi bissen sich die Neu-Ulmer am Sonntag die Zähne aus. Der 38-Jährige war zweimal für den Grünwettersbacher Ausgleich verantwortlich: Zunächst wehrte er die Comeback-Versuche von Sidorenko ab und siegte mit 3:1 (11:6, 12:14, 11:8, 15:13) zum 1:1, wenig später gewann er dann auch das Spitzeneinzel gegen Tiago Apolonia mit 3:1 (5:11, 12:10, 11:5, 12:10) zum 2:2. Die weiteren beiden Einzel gingen dagegen an Neu-Ulm. Apolonia schlug Dillon Chambers in dessen zweitem TTBL-Einsatz mit 3:2 (11:8, 11:5, 5:11, 10:12, 11:3), außerdem setzte sich Kay Stumper mit 3:2 (11:13, 11:6, 11:5, 8:11, 11:8) gegen Rasmussen durch und schraubte seine Saisonbilanz damit auf 6:1 in die Höhe.
Bergneustadt feiert in Bad Königshofen den vierten Sieg in Serie
Endgültig erledigt dürften sich die Abstiegssorgen des TTC Schwalbe Bergneustadt haben, die das Team noch im Dezember geplagt hatten. Das 3:2 beim TSV Bad Königshofen war der bereits vierte Sieg in Serie, durch den sich Benedikt Duda und Co. mit nun 14:12 Punkten in die obere Tabellenhälfte vorgearbeitet haben. Dabei profitierte Bergneustadt auch von den Personalsorgen Bad Königshofens: Bastian Steger fiel aufgrund einer Corona-Infektion aus, Maksim Grebnev wegen einer Sprunggelenksverletzung. „Jedes Match in der Bundesliga ist unheimlich schwer. Obwohl Bad Königshofen nicht komplett war, musst du jeden Spieler erst einmal schlagen“, sagte Bergneustadts Alvaro Robles. „Wir sind froh, den nächsten Sieg geholt zu haben, und werden in den nächsten Spielen weiter kämpfen.“
Zuvor hatte Robles in Einzel und Doppel für sein Team gesiegt. Auf Position drei schlug er Filip Zeljko mit 3:1 (11:7, 8:11, 11:8, 11:7), im Doppel behielt er schließlich mit Alberto Mino die Oberhand gegen Zeljko und Akito Itagaki. Das 3:0 (11:5, 12:10, 11:8) war der vierte Sieg des TTC-Doppels im fünften gemeinsamen Auftritt. Ebenfalls im Einzel hatte Duda für Bergneustadt gewonnen, der Deutsche Einzelmeister schlug den erst 16 Jahre alten TTBL-Debütanten Itagaki mit 3:0 (11:4, 11:2, 11:5). Nicht zu bezwingen war dagegen Kilian Ort, der Steger auf Position eins glänzend vertrat. Im Auftakteinzel gegen Alberto Mino trotzte das TSV-Eigengewächs, angefeuert von den Corona-bedingt wenigen, aber umso frenetischeren Fans, einem 1:2-Satzrückstand und setzte sich schließlich mit 3:2 (11:7, 7:11, 3:11, 11:5, 11:7) durch. Im Spitzeneinzel lag Ort dann sogar mit 0:2 Sätzen gegen Duda hinten, rang den TTC-Spitzenspieler aber noch mit 3:2 (5:11, 7:11, 11:5, 14:12, 11:2) nieder.
Nächste Spiele am Dienstag und Mittwoch
Bereits am Freitagabend hatte sich Borussia Düsseldorf mit 3:0 gegen die TTF Liebherr Ochsenhausen durchgesetzt und die Tabellenführung damit gefestigt. Die Partie zwischen dem TTC OE Bad Homburg und dem TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell musste dagegen verschoben werden, da bei Bad Homburg ein Spieler positiv auf das Coronavirus getestet worden war und sich ein weiterer als Kontaktperson in Quarantäne befindet. Der neue Termin des Hessenderbys wird zeitnah bekannt gegeben.
Der 14. Spieltag der Tischtennis Bundesliga findet bereits am kommenden Dienstag und Mittwoch, 25. und 26. Januar 2022, statt. Dann kommt es unter anderem zum Duell zwischen den TTF Liebherr Ochsenhausen und dem Post SV Mühlhausen, während Borussia Düsseldorf zum SV Werder Bremen reist. Alle Partien werden wie gewohnt im Livestream auf Sportdeutschland.TV übertragen.
Der 13. Spieltag in der Übersicht
Borussia Düsseldorf – TTF Liebherr Ochsenhausen 3:0
Dang Qiu – Can Akkuzu 3:0 (11:9, 11:3, 11:6)
Kristian Karlsson – Simon Gauzy 3:1 (12:10, 12:10, 3:11, 11:6)
Anton Källberg – Samuel Kulczycki 3:1 (11:6, 11:0, 6:11, 11:9)
1. FC Saarbrücken TT – SV Werder Bremen 3:1
Patrick Franziska – Marcelo Aguirre 3:0 (11:4, 11:9, 11:6)
Darko Jorgic – Mattias Falck 3:2 (11:9, 11:8, 8:11, 10:12, 11:8)
Tomas Polansky – Kirill Gerassimenko 1:3 (7:11, 5:11, 11:8, 8:11)
Patrick Franziska – Mattias Falck 3:0 (11:7, 11:7, 11:5)
TTC Neu-Ulm – ASV Grünwettersbach 3:2
Tiago Apolonia – Dillon Chambers 3:2 (11:8, 11:5, 5:11, 10:12, 11:3)
Vladimir Sidorenko – Wang Xi 1:3 (6:11, 14:12, 8:11, 13:15)
Kay Stumper – Tobias Rasmussen 3:2 (11:13, 11:6, 11:5, 8:11, 11:8)
Tiago Apolonia – Wang Xi 1:3 (11:5, 10:12, 5:11, 10:12)
Vladimir Sidorenko/Lev Katsman – Ricardo Walther/Tobias Rasmussen 3:1 (11:7, 11:13, 11:7, 11:7)
TSV Bad Königshofen – TTC Schwalbe Bergneustadt 2:3
Kilian Ort – Alberto Mino 3:2 (11:7, 7:11, 3:11, 11:5, 11:7)
Akito Itagaki – Benedikt Duda 0:3 (4:11, 2:11, 5:11)
Filip Zeljko – Alvaro Robles 1:3 (7:11, 11:8, 8:11, 7:11)
Kilian Ort – Benedikt Duda 3:2 (5:11, 7:11, 11:5, 14:12, 11:2)
Akito Itagaki/Filip Zeljko – Alvaro Robles/Alberto Mino 0:3 (5:11, 10:12, 8:11)
Post SV Mühlhausen – TTC Zugbrücke Grenzau 3:0
Ovidiu Ionescu – Cristian Pletea 3:1 (11:3, 5:11, 11:5, 11:9)
Irvin Bertrand – Patrick Baum 3:1 (5:11, 11:5, 14:12, 11:6)
Daniel Habesohn – Wu Jiaji 3:0 (13:11, 11:8, 11:5)
Terminierung ausstehend
TTC OE Bad Homburg – TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell
Text: Patrick Wichmann
Foto: BeLa-Sportfoto