So, 22. Dezember 2024
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2. Bundesliga: Devos-Brüder beim TTC indeland Jülich vereint

Kommende Saison gibt es einen belgischen Doppelpack, nachdem der zweifache Paralympics-Sieger Laurens Devos verpflichtet wurde und auch sein älterer Bruder Robin ein weiteres Jahr für Jülich spielen wird.

Der Traditionsclub aus dem Dreiländereck Deutschland – Niederlande – Belgien hat Erfahrung mit Brüderpaaren. So schlugen in den 90-er Jahren die tschechischen Zwillinge Vladislav und Miroslav Broda zusammen in Jülich auf. Es gab aber auch bereits zwei berühmte belgische Brüder, die von Arnold Beginn in den 80-er und 90-er Jahren nacheinander verpflichtet wurden: Tischtennis-Legende Jean-Michel Saive und sein Bruder Philippe.

Nun gibt es also wieder zwei belgische Brüder, die das Jülicher Trikot tragen werden und zwar gleichzeitig. Beide sind übrigens Linkshänder.

Von seinem älteren Bruder bekam Laurens Devos sicherlich eine Empfehlung aus erster Hand, denn der 27-jährige Robin spielte bereits von 2018 bis 2020 in Jülich, ehe er eine Saison beim TTC Zugbrücke Grenzau in der TTBL sein Glück versuchte. Seit dieser Saison ist Robin Devos zurück in Jülich und auch für den Kader der Saison 2022/2023 gesetzt.

International steht Robin aktuell auf Platz 121 der Weltrangliste, während sein sechs Jahre jüngerer Bruder derzeit auf Position 220 notiert ist. International erfolgreicher ist trotzdem Laurens Devos, denn dieser steht nicht zu Unrecht seit Juli 2017 ohne Unterbrechung auf Platz 1 der IPTTF-Weltrangliste (Para-TT, Klasse TT9). Diese Spitzenposition dokumentierte der junge Belgier mit zahlreichen Goldmedaillen bei Europa- und Weltmeisterschaften.

Die größten Erfolge von Laurens Devos sind aber seine Titelgewinne bei den Paralympics 2016 in Rio de Janeiro und bei den Paralympics 2020 in Tokio im Herren-Einzel. Bei seiner Titelverteidigung in Tokio gewann er gegen den Paralympics-Sieger von 2012, den Chinesen Ma Lin, der mittlerweile für Australien antritt (geboren 1989, Linkshänder, Shakehandspieler – nicht zu verwechseln mit dem chinesischen Olympiasieger von 2008, seinem Namensvetter Ma Lin, geboren 1980, Rechtshänder, Penholderspieler).

NACH DER ZWEITEN GOLDMEDAILLE RIEF DER KÖNIG AN

Der zweifache Paralympics-Sieger war dabei nach dem Spiel fast nervöser, als nach dem verlorenen ersten Satz im Finale, denn nach einem letztendlich ungefährdeten 3:1 Sieg und der Siegerehrung bekam er einen Anruf des belgischen Königs Philippe, der ihm zur erneuten olympischen/paralympischen Goldmedaille gratulierte.

Bei seinem ersten Titelgewinn in Rio de Janeiro war der junge Belgier gerade mal 16 Jahre alt, so dass natürlich die Titelverteidigung in Tokio das klare Ziel war, insbesondere nachdem er in Brasilien nicht einmal einen Satz verloren hatte.
Dies passierte nun aber in Japan, denn im Halbfinale musste Laurens Devos über die volle Distanz gehen, um den Russen Iurii Nozdrunov im Entscheidungssatz am Ende sicher mit 11:4 zu besiegen, jedoch hatte Devos hier mehr mit den eigenen Nerven zu kämpfen und verkrampfte dabei etwas. Nach dieser Bewährungsprobe spielte er im Finale wesentlich befreiter und sicherte sich mit seiner besten Turnierleistung verdient und überlegen die Goldmedaille.

Laurens Devos gegen den Topchinesen Liang Jingkun

Aufgrund eines Sauerstoffmangels bei seiner Geburt, leidet Laurens Devos an einer leichten Hemiplegie, die zum Verlust der Mobilität auf der rechten Körperseite führte. Laurens konnte es trotz dieser körperlichen Einschränkung schaffen, als Linkshänder auf Bundesliganiveau Tischtennis zu spielen, eine fantastische Leistung.

Mit gerade einmal 21 Jahren ist seine Entwicklung und sein Weg noch lange nicht abgeschlossen. Das sieht auch Laurens Devos so, der sich mit 3-4 anderen Spielern um die Plätze hinter Belgiens Nummer 1 Cedric Nuytinck duelliert und zum festen Kader der Herren-Nationalmannschaft gehören will.

Text: TT-NEWS Redaktion
Foto: ETTU

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