So, 22. Dezember 2024
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StartNationalSaarbrücken gewinnt Spitzenspiel in Fulda, Werder siegt im Kellerduell

Saarbrücken gewinnt Spitzenspiel in Fulda, Werder siegt im Kellerduell

Der 1. FC Saarbrücken TT hat in einer dramatischen Partie den Hinspiel-Erfolg gegen den TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell wiederholt und steht nach dem 16. Spieltag bereits zehn Punkte vor dem fünften Platz der Tischtennis Bundesliga (TTBL). Den 15. Sieg im 16. Spiel feierte am Sonntag Borussia Düsseldorf beim 3:0 gegen den TTC Neu-Ulm. Wichtige Siege im Abstiegskampf fuhren der SV Werder Bremen und der TSV Bad Königshofen ein.

Ein „Wahnsinnsspiel“ war das Spitzenduell am 16. Spieltag zwischen dem TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell und dem 1. FC Saarbrücken TT, so urteilte Patrick Franziska kurz nach Spielende. Mit 3:2 hatte sein FCS wenige Minuten zuvor den Hinspiel-Erfolg gegen die Osthessen wiederholt und damit den Vorsprung auf den ersten Nicht-Play-off-Platz der Tischtennis Bundesliga (TTBL) ein weiteres Mal ausgebaut. Mit 26:6 Punkten stehen Franziska und Co. nun bereits zehn Punkte vor den fünftplatzierten Fuldaern (16:14). „Fulda hätte es genauso verdient gehabt wie wir“, stellte Franziska fest. „Wir sind glücklich, gegen einen Play-off-Mitanwärter gewonnen zu haben, waren heute aber ganz sicher auch das glücklichere Team.“ Zwiegespalten ob der unglücklichen Niederlage und der starken Leistung seines Teams zeigte sich Qing Yu Meng: „Schade, es hätte auch ein 3:0 werden können“, sagte der TTC-Trainer. „Wir haben gezeigt, dass wir eine sehr gute Mannschaft haben, und werden weiter um den Play-off-Platz kämpfen.“

Wie im Hinspiel lieferten sich beide Teams auch am Sonntag ein Duell auf Messers Schneide, das erst im Doppel entschieden wurde. Darko Jorgic und Tomas Polansky stellten schließlich mit einem 3:0 (11:7, 12:10, 11:9) gegen Quadri Aruna und Ruwen Filus den Auswärtssieg des FCS sicher. Dass es überhaupt bis in das Doppel ging, hatten die Saarbrücker Franziska zu verdanken. Der 29-Jährige musste zweimal Schwerstarbeit leisten, behielt aber jeweils die Oberhand. Zunächst wehrte er sechs Matchbälle von Aruna ab und gewann mit 3:2 (6:11, 11:5, 8:11, 11:6, 12:10), dann schlug er im Spitzeneinzel auch Alexandre Cassin. In einem extrem umkämpften Duell mit dem Franzosen konnte sich zunächst kein Spieler den entscheidenden Vorteil erarbeiten, im fünften Satz wechselten sich beide Spieler ab 6:6 mit den Punkten ab. Dann aber ging der erste Matchball an Franziska, der diesen prompt zum 3:2 (6:11, 11:9, 7:11, 11:7, 11:9) nutzte. „Ich bin immer noch ein bisschen sprachlos“, sagte Franziska angesichts seiner knappen Siege. Für Fulda punkteten Cassin mit 3:0 (11:9, 11:8, 11:8) gegen Jorgic und Filus mit 3:0 (12:10, 11:5, 11:3) gegen Polansky. „Vor allem Cassin hat heute eine Weltklasse-Leistung gezeigt“, lobte TTC-Trainer Meng.

Düsseldorf holt deutlichen Sieg in Neu-Ulm

Weiterhin mit vier Punkten Vorsprung auf Saarbrücken steht Borussia Düsseldorf auf Platz eins. Der Rekordmeister ließ dem TTC Neu-Ulm keine Chance und hat dank des 3:0-Erfolgs nun 30:2 Punkte auf dem Konto. „Das war ein guter Sieg gegen drei junge, wilde Spieler“, stellte Düsseldorf-Trainer Danny Heister nach der Partie fest. „Wir haben die knappen Sätze gewonnen, und in den entscheidenden Momenten haben die Jungs taktisch richtige Entscheidungen getroffen. Wenn man 3:0 gegen Neu-Ulm gewinnt, muss man natürlich zufrieden sein.“ Anton Källberg meinte: „3:0 ist natürlich ein sehr gutes Ergebnis. Wir haben heute alle von Anfang bis Ende sehr stark gespielt.“

Einem Erfolg am nächsten kam aufseiten Neu-Ulms noch Vladimir Sidorenko im dritten Einzel. Der 19-Jährige erkämpfte sich zwischenzeitlich ein 1:1 gegen Dang Qiu und wehrte wenig später auch die ersten drei Matchbälle des Düsseldorfers ab. Am Ende aber ging der Sieg mit 3:1 (11:6, 8:11, 11:7, 11:9) an Qiu, der seine Einzelbilanz damit auf 11:1 verbesserte. Zuvor hatte Timo Boll das Auftakteinzel mit 3:1 (11:9, 11:6, 8:11, 11:6) gegen Lev Katsman und damit auch den zweiten Einsatz nach seiner Verletzungspause gewonnen, während Källberg ein 3:0 (12:10, 11:6, 12:10) gegen Ioannis Sgouropoulos einfuhr. „Es war kein schlechtes Spiel von uns, aber Düsseldorf war einfach stärker“, sagte Katsman, dessen Neu-Ulmer die dritte Niederlage in Folge kassierten und auf Platz sieben stehen. „Wir haben alles gegeben und uns nichts vorzuwerfen.“

Werder beendet Mini-Siegesserie von Grenzau

Einen wichtigen Sieg im Abstiegskampf hat der SV Werder Bremen gefeiert. Mit 3:0 beendeten die Hanseaten die Mini-Siegesserie des TTC Zugbrücke Grenzau nach zuvor zwei Erfolgen und revanchierten sich zugleich für die 2:3-Niederlage im Hinspiel. Mit 12:20 Punkten verteidigten die Bremer den neunten Tabellenrang und stehen nun vier Punkte vor dem TTC (8:24), der weiterhin auf Rang zehn liegt. „Wir haben einen tollen Teamspirit gezeigt“, stellte Bremens Marcelo Aguirre nach der Partie fest und ergänzte mit Blick auf die kommenden Spiele gegen Fulda (9. Februar) und Grünwettersbach (13. Februar): „Wir wissen, dass diese Woche sehr wichtig ist, um Punkte zu holen. Wir werden alles geben, um das Bestmögliche herauszuholen.“

Zuvor hatte Aguirre eine Schlüsselrolle eingenommen. Gegen Patrick Baum lag der Paraguayer bereits mit 0:2 Sätzen hinten, riss das Match dann aber an sich. Eine 6:1-Führung im Entscheidungssatz mündete in vier Matchbällen und schließlich dem 3:2 (3:11, 15:17, 11:8, 11:6, 11:6)-Break. Zuvor hatte Mattias Falck das Auftakteinzel mit 3:0 (11:5, 13:11, 11:9) gegen Cristian Pletea ebenfalls zugunsten Werders entschieden. Und mit der 2:0-Führung im Rücken ging schließlich auch das dritte Einzel an die Gastgeber. Kirill Gerassimenko entschied drei umkämpfte Sätze gegen Feng Yi-Hsin zum 3:0 (12:10, 11:9, 11:8) für sich und brachte dem Winter-Neuzugang des TTC damit die erste Niederlage in der TTBL bei. „Wir haben gar nicht so schlecht gespielt, aber in den entscheidenden Momenten gingen die Punkte an Werder“, sagte Pletea im Anschluss. „Ich hoffe, dass wir in den nächsten Spielen wieder erfolgreicher sind und weitere Siege holen.“

Zeljko führt Bad Königshofen zu Sieg in Bad Homburg

Neben Bremen durfte auch der TSV Bad Königshofen im Abstiegskampf aufatmen. Mit dem 3:1 gegen den TTC OE Bad Homburg sicherten die Unterfranken den achten Tabellenplatz und liegen mit 14:18 Punkten nun sechs Zähler vor der Abstiegszone. „Wir haben sicherlich davon profitiert, dass Bad Homburg ersatzgeschwächt war“, sagte Bastian Steger, der noch nicht wieder mitwirken konnte, aber als Unterstützung mitgereist war. „Trotzdem hat es unsere Mannschaft heute stark gemacht.“ Für Bad Homburg dagegen war es die vierte Niederlage in Serie. Erst am Freitag waren die Hessen im Nachholspiel in Bergneustadt mit 0:3 unterlegen. Das Hinspiel in Bad Königshofen hatte der TTC im Dezember mit 3:2 gewonnen. Mit 4:26 Punkten bleibt Bad Homburg auf Platz zwölf und vier Zähler hinter dem rettenden Ufer.

Zum Matchwinner für Bad Königshofen wurde Filip Zeljko: In Abwesenheit von Bastian Steger kam der 25-Jährige auf Position eins zum Einsatz und gewann seine beiden Einzel. Zunächst holte Zeljko ein 3:0 (11:7, 11:3, 11:3) gegen Benno Oehme, und mit dem Selbstvertrauen dieses Sieges ausgestattet, fuhr er rund eine Stunde später im Spitzeneinzel gleich den nächsten deutlichen Erfolg ein. Mit Zeljkos 3:0 (11:9, 11:3, 11:9) gegen Rares Sipos war der Auswärtssieg Bad Königshofens perfekt. Zwischen den beiden Auftritten des Kroaten holte Kilian Ort ein 3:0 (11:3, 11:5, 11:4) gegen den 16 Jahre alten Tayler Fox, der aufgrund des Fehlens von Yuta Tanaka, Lubomir Jancarik und Cedric Meissner zu seinem TTBL-Debüt kam. „Ich war am Anfang sehr nervös, das hat sich dann aber schnell gegeben, sodass ich es auch genießen konnte. Ich habe heute einfach versucht, mein Bestes zu geben“, sagte Fox anschließend. „Auch wenn jetzt schwere Aufgaben warten, wir werden weiter alles geben – und vielleicht gibt es ja eine Überraschung.“ Den einzigen Punkt Bad Homburgs fuhr Sipos ein, der im Auftakteinzel einen 0:2-Satzrückstand gegen Maksim Grebnev noch in ein 3:2 (4:11, 5:11, 11:9, 11:8, 11:9) verwandelte.

20. Spieltag startet am Mittwoch

Bereits am Samstagabend hatten sich die TTF Liebherr Ochsenhausen mit 3:1 gegen den ASV Grünwettersbach durchgesetzt. Die Partie zwischen dem TTC Schwalbe Bergneustadt und dem Post SV Mühlhausen dagegen musste Corona-bedingt verschoben werden und wird zeitnah neu angesetzt.

Weiter geht es in der Tischtennis Bundesliga mit dem vorgezogenen 20. Spieltag: Am Mittwoch, 9. Februar, empfängt der SV Werder Bremen den TTC Rhönsprudel Fulda-Maberzell; die weiteren fünf Partien finden am folgenden Freitag, 11. Februar, statt. Alle Partien werden im Livestream auf Sportdeutschland.TV übertragen.

Der 16. Spieltag in der Übersicht

TTF Liebherr Ochsenhausen – ASV Grünwettersbach 3:1
Simon Gauzy – Deni Kozul 3:0 (11:0, 11:0, 11:0)
Can Akkuzu – Wang Xi 2:3 (7:11, 12:10, 7:11, 11:8, 5:11)
Samuel Kulczycki – Tobias Rasmussen 3:2 (15:13, 12:14, 7:11, 11:8, 11:6)
Simon Gauzy – Wang Xi 3:1 (11:9, 12:10, 8:11, 11:5)

SV Werder Bremen – TTC Zugbrücke Grenzau 3:0
Mattias Falck – Cristian Pletea 3:0 (11:5, 13:11, 11:9)
Marcelo Aguirre – Patrick Baum 3:2 (3:11, 15:17, 11:8, 11:6, 11:6)
Kirill Gerassimenko – Feng Yi-Hsin 3:0 (12:10, 11:9, 11:8)

TTC Neu-Ulm – Borussia Düsseldorf 0:3
Lev Katsman – Timo Boll 1:3 (9:11, 6:11, 11:8, 6:11)
Ioannis Sgouropoulos – Anton Källberg 0:3 (10:12, 6:11, 10:12)
Vladimir Sidorenko – Dang Qiu 1:3 (6:11, 11:8, 7:11, 9:11)

TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell – 1. FC Saarbrücken TT 2:3
Alexandre Cassin – Darko Jorgic 3:0 (11:9, 11:8, 11:8)
Quadri Aruna – Patrick Franziska 2:3 (11:6, 5:11, 11:8, 6:11, 10:12)
Ruwen Filus – Tomas Polansky 3:0 (12:10, 11:5, 11:3)
Alexandre Cassin – Patrick Franziska 2:3 (11:6, 9:11, 11:7, 7:11, 9:11)
Quadri Aruna/Ruwen Filus – Darko Jorgic/Tomas Polansky 0:3 (7:11, 10:12, 9:11)

TTC OE Bad Homburg – TSV Bad Königshofen 1:3
Rares Sipos – Maksim Grebnev 3:2 (4:11, 5:11, 11:9, 11:8, 11:9)
Benno Oehme – Filip Zeljko 0:3 (7:11, 3:11, 3:11)
Tayler Fox – Kilian Ort 0:3 (3:11, 5:11, 4:11)
Rares Sipos – Filip Zeljko 0:3 (9:11, 3:11, 9:11)

Terminierung ausstehend
TTC Schwalbe Bergneustadt – Post SV Mühlhausen

Text: Patrick Wichmann
Foto: BeLa Sportfoto

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