Drei weitere Jahre in der TTBL und die Olympischen Spiele 2024 in Paris fest im Blick – Dauerbrenner Timo Boll hat noch lange nicht genug und nach wie vor großen Spaß und denkt gar nicht daran, seine Laufbahn als Tischtennisprofi zu beenden.
Der ehemalige Weltranglistenerste, der auch im Alter von 40 Jahren noch die aktuelle Nummer 8 der Weltrangliste ist, hat noch lange nicht genug und verlängert seinen im Sommer auslaufenden Vertrag sogar gleich um drei Jahre. Spätestens jetzt steht fest, dass damit auch Olympia 2024 das Ziel ist. Diesbezüglich äußert sich Timo Boll: „Es hört sich verrückt an, aber ich werde es versuchen!“
Seit 2007 schlägt er für Borussia Düsseldorf auf. Sein Debüt in der 1. Bundesliga gab der Odenwälder bereits 1996 in seiner hessischen Heimat für den TTV Gönnern, bei seinem Ziehvater Helmut Hampl, der mit ihm bereits im Alter von acht Jahren arbeitete und weite Teile seiner Karriere begleitete. Mit dem TTV Gönnern gewann Timo Boll 2005 und 2006 zweimal die Champions League, aber seine erste Deutsche Meisterschaft in der 1. Bundesliga gelang erst zehn Jahre nachdem er sich den Deutschen Meistertitel im Herren-Einzel 1998 holte und zwar mit seinem neuen Verein Borussia Düsseldorf im Jahr 2008. Seitdem holte Timo Boll mit dem deutschen Rekordmeister in 15 Jahren insgesamt 27 Titel, im Detail 11 Deutsche Meistertitel, 10 Deutsche Pokalsiege, 1 ETTU-Cup Sieg und 5 Champions League Siege.
447 Siege im Einzel und Doppel bei nur 66 Niederlagen bedeuten eine beeindruckende Siegquote von 87 Prozent.
Vorbild, Legende und Botschafter des Sports
Dementsprechend hoch ist die Wertschätzung von Borussia-Manager Andreas Preuß und betont dabei auch seine Vorbildfunktion: „Timo ist ein einzigartiger Sportler, eine überragende Persönlichkeit und ein großartiger Botschafter unseres Sports, sein Name steht für Tischtennis in Deutschland. Mit seinem außergewöhnlichen Talent, seinem stets fairen Auftreten und seiner faszinierenden Ausstrahlung ist er Vorbild für tausende Tischtennisspieler. Seine Leistungen in dieser Saison zeigen, dass er weiterhin zu den besten Tischtennisspielern der Welt gehört. Drei weitere Jahre sind eigentlich ‚lebenslänglich‘. Wir sind stolz, dass Timo ein Borusse ist.“
Der Verwaltungsratsvorsitzende von Borussia Düsseldorf, Hans Wilhelm Gäb äußerte sich ähnlich: „Timo ist eine Legende des deutschen Sports und hat zusammen mit großen Namen wie Eberhard Schöler und Jörg Roßkopf auch die Geschichte von Borussia Düsseldorf geprägt. In seinen 15 Jahren bei Europas erfolgreichstem Tischtennisverein war er immer ein Vorbild an Leistungsbereitschaft und anständigem Verhalten in Sieg und Niederlage. Wir sind stolz, dass er uns die Treue hält.“
Auch international noch voll konkurrenzfähig
Dass der 1981 geborene Timo Boll auch international immer noch voll konkurrenzfähig ist, zeigte er mit seinem achten Europameistertitel im Herren-Einzel 2021, sowie dem Gewinn von Olympia-Silber mit der Deutschen Nationalmannschaft in Tokio und seiner Bronzemedaille im Herren-Einzel bei der WM 2021 in Houston, bei der ohne seine schmerzhafte Bauchmuskelverletzung sogar Silber drin gewesen wäre.
Trotzdem nimmt es der bescheidene Hesse nicht für selbstverständlich, dass der Verein weiter langfristig auf ihn setzt, er sagte dazu: „Ich freue mich, dass der Verein weiterhin das Vertrauen in mich hat. Ich habe weiterhin unheimlich viel Spaß in der Bundesliga und für Borussia zu spielen.“
Für Borussia Düsseldorf wird Timo Boll damit noch bis 30. Juni 2025 auf Punktejagd gehen. Sollen wir sagen „mindestens“? Vermutlich würde er die jugendliche Konkurrenz auch im Alter von 50 Jahren teilweise noch ärgern, aber nachdem selbst ein Timo Boll wohl auf Olympia 2028 in Los Angeles nicht mehr spekulieren dürfte, könnte er Mitte dieses Jahrzehnts dann doch irgendwann mal in die wohlverdiente Tischtennisrente gehen. Wobei das gemischte Doppel ja seit einiger Zeit olympisch wurde…..
Text: TT-NEWS Redaktion
Foto: Borussia Düsseldorf
