Der 1. FC Saarbrücken TT hat den zweiten Matchball genutzt und steht zum fünften Mal in Folge im Liebherr TTBL-Finale. Am Sonntag entschied der amtierende Vizemeister das dritte und entscheidende Match gegen die TTF Liebherr Ochsenhausen in den Halbfinal-Play-offs der Tischtennis Bundesliga (TTBL) mit 3:1 für sich.
Mit geballter Faust jubelte Patrick Franziska am Sonntagnachmittag in Richtung der Saarbrücker Fans – und durfte sich für eine phänomenale Serie feiern lassen. Sechsmal war der deutsche Nationalspieler im Laufe der Play-offs an den Tisch getreten und verließ diesen jeweils als Sieger. Für den 1. FC Saarbrücken TT wurde er damit zum Erfolgsgaranten: Durch den 3:1-Erfolg im dritten Duell mit den TTF Liebherr Ochsenhausen steht der FCS im Liebherr TTBL-Finale, in dem es am 9. Juli gegen Borussia Düsseldorf geht. Der Rekordmeister hatte sich im Halbfinale zweimal mit 3:0 gegen den Post SV Mühlhausen behauptet.
„Im Finale hat Düsseldorf jetzt etwas mehr Druck“, sagte Franziska nach dem Match. „Sie wollen unbedingt den Titel – und das ausgerechnet gegen uns, nach ihrer bitteren Niederlage im Finale der Champions League.“ In der TTCLM war es Anfang April zwischen Saarbrücken und Düsseldorf bis in das Golden Match gegangen, in dem sich schließlich der FCS behauptete und zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte die Champions League gewann. In der TTBL war es bereits in den vergangenen beiden Jahren zu dieser Finalpaarung gekommen, jeweils mit dem besseren Ende für die Borussia. Für Saarbrücken ist es der bereits fünfte Einzug in das Liebherr TTBL-Finale in Folge.
Patrick Franziska legt gegen Simon Gauzy vor
Am Sonntag sorgte Franziska bereits im Auftakteinzel dafür, dass der Matchplan Ochsenhausens platzte. Die Gäste nämlich hatten Simon Gauzy auf Position zwei aufgeboten und auf das Break gehofft – allerdings vergebens. Franziska gewann 3:1 (11:6, 11:7, 5:11, 11:8) und führte Saarbrücken damit auf die Siegerstraße. „Wir haben versucht, den Gegner mit unserer Aufstellung zu überraschen“, erklärte TTF-Präsident Kristijan Pejinovic. „Simon sollte an Position zwei alles in sein Einzel hineinlegen und dann eventuell noch einmal im Schlussdoppel auftrumpfen. Es hat nicht sollen sein.“
Nach Franziskas Auftaktsieg legte Darko Jorgic für den FCS nach, gegen Alvaro Robles gewann er 3:1 (11:6, 11:3, 8:11, 11:5). Zwar verkürzte Samuel Kulczycki anschließend noch einmal für die Gäste und sorgte durch das 3:1 (13:11, 11:9, 11:13, 11:6) gegen Cedric Nuytinck für einen kleinen Ochsenhausener Hoffnungsschimmer. Dann jedoch war wieder Franziska an der Reihe und machte mit seinem sechsten Einzelsieg binnen anderthalb Wochen den Saarbrücker Finaleinzug klar: Gegen Robles gewann der 30-Jährige mit 3:1 (11:6, 12:14, 11:6, 11:7). „Patrick hat einen sehr starken Job gemacht“, stellte Kulczycki fest. „Wir haben unser Bestes gegeben, aber leider hat es nicht gereicht. Saarbrücken hat unglaublich stark gespielt.“
Die Play-offs in der Übersicht
Spiel 3
1. FC Saarbrücken TT – TTF Liebherr Ochsenhausen 3:1
Patrick Franziska – Simon Gauzy 3:1 (11:6, 11:7, 5:11, 11:8)
Darko Jorgic – Alvaro Robles 3:1 (11:6, 11:3, 8:11, 11:5)
Cedric Nuytinck – Samuel Kulczycki 1:3 (11:13, 9:11, 13:11, 6:11)
Patrick Franziska – Alvaro Robles 3:1 (11:6, 12:14, 11:6, 11:7)
Spiel 2
TTF Liebherr Ochsenhausen – 1. FC Saarbrücken TT 3:2
Simon Gauzy – Darko Jorgic 3:0 (11:4, 11:9, 11:7)
Alvaro Robles – Patrick Franziska 2:3 (11:9, 9:11, 10:12, 11:8, 7:11)
Samuel Kulczycki – Tomas Polansky 3:0 (11:6, 11:3, 11:1)
Simon Gauzy – Patrick Franziska 2:3 (9:11, 11:7, 6:11, 11:9, 6:11)
Can Akkuzu/Alvaro Robles – Cedric Nuytinck/Darko Jorgic 3:2 (5:11, 7:11, 11:7, 11:4, 11:9)
Borussia Düsseldorf – Post SV Mühlhausen 3:0
Anton Källberg – Ovidiu Ionescu 3:1 (9:11, 14:12, 11:7, 15:13)
Dang Qiu – Daniel Habesohn 3:0 (11:3, 11:2, 12:10)
Kay Stumper – Irvin Bertrand 3:0 (12:10, 15:13, 11:4)
Spiel 1
1. FC Saarbrücken TT – TTF Liebherr Ochsenhausen 3:1
Patrick Franziska – Samuel Kulczycki 3:0 (11:7, 11:9, 11:7)
Darko Jorgic – Simon Gauzy 3:1 (11:3, 6:11, 11:7, 11:8)
Cedric Nuytinck – Alvaro Robles 0:3 (9:11, 4:11, 5:11)
Patrick Franziska – Simon Gauzy 3:2 (11:5, 3:11, 9:11, 11:6, 11:4)
Post SV Mühlhausen – Borussia Düsseldorf 0:3
Irvin Bertrand – Anton Källberg 0:3 (11:13, 7:11, 3:11)
Daniel Habesohn – Dang Qiu 1:3 (11:5, 10:12, 11:13, 9:11)
Ovidiu Ionescu – Kay Stumper 1:3 (11:9, 9:11, 12:14, 3:11)
Foto: BeLa Sportfoto