Mit einer Wildcard an den WTT Champions teilnehmen zu können, war für die 4 deutschen Spielerinnen und Spieler sicher eine freudige Überraschung und für das Publikum ein Gewinn. Die Erfahrungen könnten allerdings kaum unterschiedlicher sein.
Sabine Winter hatte das nötige Losglück und bekam es mit einer Abwehrspielerin zu tun. Jeder weiß, Sabine „kann gegen Abwehr“ und sie zeigte sich vor den Zuschauern zur Eröffnung des Turniers spielfreudig und wenig nervös. Der Sieg gegen die in der WRL etwas höher notierte Linda Bergström war nie gefährdet.
Für Annett Kaufmann war das Turnier nach drei Sätzen gegen Bernadette Szocs beendet. Die Niederlage gegen die rumänische Top-Spielerin war nicht unerwartet, auch wenn Annett teilweise auf Augenhöhe spielen konnte. Für die 17-jährige lief das Turnier aber sicher unter „Erfahrungen sammeln auf höchstem Niveau“, und Annett kann einiges mitnehmen für die nächsten Aufgaben, unter anderem die Jugend-WM Ende November.
Erfahrungen hat Timo Boll in seiner Karriere so viele gesammelt wie Erfolge. Die Niederlage gegen den in der Weltrangliste 34 Plätze höher stehenden Südkoreaner Lee Sang-Su kam nicht ganz überraschend, zumal Boll – wieder einmal – aus einer Verletzungspause kam. Timo Boll nimmt die Ergebnisse mittlerweile, wie sie kommen und will spielen, so lange er Spaß hat – und die Fans sind für jeden Auftritt dankbar. Dennoch war die Enttäuschung nach dem Spiel vor heimischer Kulisse spürbar.
Erstaunlich gelassen nahm Ruwen Filus die Niederlage gegen Mattias Falck, bei der die beiden vor begeisterten Zuschauern über die volle Distanz gehen mussten. Filus sagte dazu: „Ich war mir durchaus bewusst, dass es heute schwierig wird, denn ich hatte bislang immer klar gegen Falck verloren. … Trotzdem hab ich insgesamt ein gutes Spiel gemacht. Er ist einfach ein unangenehmer Gegner für mich und er hat verdient gewonnen.“
Einmal Achtelfinale, dreimal ausgeschieden – dennoch haben die deutschen Spielerinnen und Spieler insgesamt ihre Teilnahme genossen. Und Sabine Winter darf gegen Südkoreas neuen Star Shin Jubin noch einmal die Atmosphäre genießen, von der sie sich immer wieder mal zu echten Top-Leistungen treiben lässt.