Olympische Medaillen-Gewinner, Ex-Weltmeister und mehr: Die Elite des europäischen Tischtennis-Sports geht auch 2024/25 in der Tischtennis Bundesliga (TTBL) an den Start. Kurz vor dem Saisonstart stellen wir eine kleine Auswahl einiger Topstars vor, die die Fans in den kommenden Monaten live erleben können.
Timo Boll
Es wird eine ganz besondere Saison nicht nur für Timo Boll, sondern für die gesamte Tischtennis Bundesliga (TTBL). Nach dem Ende seiner internationalen Karriere geht der Tischtennis-Superstar nun auf Abschiedstournee in der TTBL, nach fast 30 Jahren unermüdlichen Einsatzes. In seiner letzten Saison möchte Boll mit Borussia Düsseldorf noch einmal angreifen. Nach dem Double aus Meisterschaft und Pokal in der vergangenen Saison sind erneut Titel in allen drei Wettbewerben das Ziel des Rekordmeisters. „Ich freue mich schon sehr auf die nächste Saison – noch einmal überall in die Hallen zu fahren, überall Adieu zu sagen“, hatte Boll bereits beim Liebherr TTBL-Finale gesagt. Nun läuft der Countdown für alle Fans, den 43-Jährigen noch einmal live in der Halle zu sehen.
Hugo Calderano
Eine unbefriedigende Saison liegt hinter den TTF Liebherr Ochsenhausen: Mit der Rückkehr von Hugo Calderano hatten die Schwaben mindestens die Play-offs ins Visier genommen, am Ende der Hauptrunde gab’s allerdings nur Platz sechs. Der Brasilianer spielte dabei eine 9:3-Einzelbilanz. In der neuen Runde soll es nun wieder unter die Top vier gehen, und den nötigen Schwung holten sich die TTF-Topspieler jüngst bei den Olympischen Spielen. Calderano verpasste im Einzelwettbewerb als Vierter nach einer Niederlage gegen Felix Lebrun nur knapp eine Medaille; Simon Gauzy holte mit Frankreich Bronze im Teamwettbewerb.
Benedikt Duda
Nur schwer vorstellbar ist der TTC Schwalbe Bergneustadt ohne Benedikt Duda. Seit seiner Jugend spielt der 30-Jährige für den Klub aus dem Oberbergischen Kreis, bereits seit 2014 in der TTBL. Seitdem hat sich Duda zu einem der besten Spieler in Deutschland entwickelt: Er gewann zweimal die Deutsche Einzelmeisterschaft (2021, 2024), feierte mit dem Nationalteam unter anderem die Team-Europameisterschaft 2021 und die Team-Vizeweltmeisterschaft 2022 – und ist natürlich auch für Bergneustadt der Punktegarant. In der vergangenen Saison hatte der TTC trotz Personalsorgen einen beachtlichen siebten Platz geholt. In diese Richtung soll es nun auch in der neuen Runde gehen.
Mattias Falck
Seit inzwischen fünf Jahren spielt Mattias Falck beim SV Werder Bremen und ist seitdem unangefochtener Spitzenspieler der Norddeutschen. Zweimal führte Falck die Bremer in die Play-offs (2019, 2024), im vergangenen Frühjahr unterlagen sie dort gegen den 1. FC Saarbrücken TT. Und auch international verbuchte der Schwede beachtliche Erfolge. Falck holte unter anderem WM-Silber im Einzel (2019), wurde Doppel-Weltmeister (2021) sowie Europameister im Doppel (2022) und im Team (2023). Auch in der neuen Saison gehört Werder zu den Anwärtern auf die Play-off-Plätze, neben Falck gehen Kirill Gerassimenko und Marcelo Aguirre sowie Neuzugang Andrei Putuntica für die Bremer an den Start.
Patrick Franziska
Sechsmal in Folge stand Patrick Franziska mit dem 1. FC Saarbrücken TT im Liebherr TTBL-Finale um die Deutsche Meisterschaft, und auch in der neuen Saison sind Titel das erklärte Ziel des amtierenden Vizemeisters. Seit 2016 spielt Franziska beim FCS, gemeinsam gab es seitdem Trophäen in der TTBL (2020), dem Deutschen Tischtennis-Pokal (2022) und zuletzt zweimal in der Champions League (2023, 2024). International hatte der Weltranglisten-Elfte zuletzt mit dem Einzug ins Finale des Grand Smash in Dschidda für Furore gesorgt, unter anderem mit einem Sieg gegen Fan Zhendong. In der neuen Saison tritt Franziska weiterhin mit Darko Jorgic sowie weiteren Topspielern im breit aufgestellten Kader für Saarbrücken an – und in der Champions League ist sogar der zweimalige olympische Silbermedaillen-Gewinner (Einzel, Team) Truls Möregardh mit dabei.
Kristian Karlsson
Kristian Karlsson ist zurück! 2022 hatte der Schwede Borussia Düsseldorf und die TTBL nach sechs Jahren verlassen. 2024/25 schlägt Karlsson nun wieder in Deutschland auf – und zwar durchaus überraschend für Aufsteiger TTC OE Bad Homburg. „Ich mag ambitionierte Vereine mit Visionen und die damit verbundene Herausforderung“, hatte der Doppel-Weltmeister von 2021 bei Bekanntgabe seines Wechsels im Februar gesagt. Mit den Hessen hat sich Karlsson den Klassenerhalt in der TTBL vorgenommen. Rückenwind bei dieser Mission dürfte der jüngste Erfolg bei Olympia geben: Karlsson und Schweden wurden erst im Finale gestoppt, über Silbermedaillen durften sich neben dem Bad-Homburg-Zugang auch Anton Källberg (Borussia Düsseldorf) und Möregardh freuen.
Dimitrij Ovtcharov
Die Verpflichtung von Dimitrij Ovtcharov durch den TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell gehört zu den großen Sensationen der abgelaufenen Transferphase. Nach den Plätzen elf und zehn in den vergangenen beiden Runden möchten die Osthessen nun wieder höhere Tabellenregionen erreichen – möglichst sogar die Play-offs. Ebenfalls neu geholt wurde dafür Kao Cheng-Jui, weiterhin mit dabei ist Chuang Chih-Yuan. Unbestrittene Attraktion beim TTC wird aber Ovtcharov sein: Zwar blieb der 35-Jährige jüngst in Paris ohne Medaille, ist aber mit zweimal Einzel-Bronze (2012, 2021) sowie je zweimal Team-Silber (2008, 2021) und -Bronze (2012, 2016) schon jetzt der erfolgreichste deutsche Tischtennis-Olympionike aller Zeiten.
Jin Ueda
Große Hoffnungen hatte der TSV Bad Königshofen in die Verpflichtung von Jin Ueda gesetzt, und diese erfüllten sich prompt. Zwar konnte der Japaner nach einem Transferfehler erst im vergangenen Winter eingesetzt werden, hatte mit einer 7:6-Bilanz in der Rückrunde aber umgehend entscheidenden Anteil am erstmaligen Einzug in die Play-offs. Neben seinen sportlichen Leistungen überzeugte Ueda zudem als Mensch und nimmt damit bereits einen festen Platz im Herzen des Königshöfer Publikums ein. Mit dem Gespann Ueda und Bastian Steger dürfte der TSV auch 2024/25 wieder zu den heißen Anwärtern für einen Platz in den Top vier gehören.