So, 22. September 2024
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Schmidberger und Wolf im Halbfinale – Rau nach Krimi ausgeschieden

Thomas Schmidberger und Juliane Wolf stehen bei den Paralympics in Paris im Halbfinale und haben jeweils ihre zweite Medaille sicher. Vier Deutsche schieden gegen die Weltranglistenersten ihrer Klasse aus: Thomas Brüchle gegen den chinesischen Superstar Panfeng Feng, Jana Spegel gegen die Südkoreanerin Su Yeon Seo, Thomas Rau knapp gegen den Dänen Peter Rosenmeier und Björn Schnake gegen den Briten William Bayley.

Nach Silber im Doppel wird Thomas Schmidberger auch mit einer Einzel-Medaille aus Paris nach Hause zurückkehren. Der 32-Jährige zog nach einem souveränen Drei-Satz-Erfolg (11:7, 11:4, 11:4) gegen Florian Merrien nach nur 14 Minuten ins Halbfinale am Donnerstag ein und hat damit Bronze in der Startklasse MS3 sicher. Platz drei wird bei den Paralympics nicht mehr ausgespielt. Insbesondere im dritten Satz erspielte sich der Deutsche in beeindruckender Art und Weise in nur drei Minuten sechs Matchbälle (10:4), von denen er bereits den ersten verwandelte.

„Ich kenne Florian gut. Gegen ihn ist es immer wichtig, gut reinzukommen. Das ist mir sehr gut gelungen. Ich habe dem Spiel von Beginn an den Stempel aufgedrückt und ihm von Anfang an den Zahn gezogen“, betonte Schmidberger, der in Rio und Tokio jeweils Einzel-Silber gewann – und auf dem besten Weg ist, erneut ins Endspiel einzuziehen. Gegner am Donnerstag im Halbfinale (11 Uhr) ist der WM-Dritte Yuttajak Glinbancheun aus Thailand. Schmidberger fühlt sich in guter Form: „Wenn ich so spiele wie heute, bin ich schwer zu schlagen.“

Auch Juliane Wolf sichert sich nach Silber im Doppel eine Einzel-Medaille. Sie steht nach dem 3:1 (8:11, 11:8, 11:6, 11:4) gegen Zsofia Arloy aus Ungarn im Halbfinale. Nach verlorenem ersten und Rückstand im zweiten Satz (4:7) konterte die 36-Jährige zur richtigen Zeit mit einer kleinen Punkteserie und entschied den Durchgang mit 11:8 für sich. Wolf hatte das Momentum nun auf ihrer Seite und ließ zwei souveräne Satzgewinne zum Sieg folgen.

Brüchle mit großem Kampf

Thomas Brüchle hingegen schied in der Runde der letzten acht derselben Klasse aus. Der 38-Jährige verlor trotz eines großen Kampfs gegen den neunmaligen Goldmedaillengewinner Feng Panfeng aus China mit 1:3 (10:12, 11:7, 9:11, 7:11). Vor allem in den ersten beiden Sätzen bot Brüchle dem Chinesen nicht nur Paroli, er lag in beiden Durchgängen auch in Führung, den zweiten gewann er sogar. Unter dem Strich aber setzte sich die besondere Klasse des Chinesen in den entscheidenden Momenten durch.

„Enttäuscht bin ich nicht, im Gegenteil. Er ist der Beste der Welt, das muss man anerkennen. Obwohl er eigentlich unschlagbar ist, war ich dran. Er hat aber immer nochmal eine Antwort im Spiel. Insofern bin ich super zufrieden“, sagte Brüchle.

Rau nutzt seinen Matchball nicht

Thomas Rau verließ ungläubig und unzufrieden die Halle in der Arena Süd. Lange hatte er den Dänen Peter Rosenmeier nicht mehr so nah an einer Niederlage. „Da wäre mehr drin gewesen“, sagte er nach seinem Fünf-Satz-Krimi in der Klasse MS6 und der knappen 2:3 (11:13, 4:11, 12:10, 11:7, 10:12) -Niederlage. Dass er sich nach zwei verlorenen Sätzen noch einmal zurück in die Partie und im fünften Satz sogar einen Matchball erkämpft hatte, konnte den 40-Jährigen nicht trösten. „Peter hat heute gewackelt. Die Niederlage ist bitter.“

Rau fand im dritten Durchgang besser in sein Spiel, führte zwischenzeitlich 7:5. Rosenmeier konterte und hatte beim 10:9 sogar einen Matchball – den wehrte Rau aber ab und gewann den Satz noch (12:10). Es entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe. Rau gewann auch den vierten Satz und hatte beim 10:9 im fünften sogar einen Matchball. Den aber konnte der dänische Weltranglistenerste mit einem mutigen Aufschlag erfolgreich abwehren und verwandelte beim 11:10 seinerseits den ersten Matchball zum Sieg.

„Ich ziehe den Hut vor Thomas, mit welcher Energieleistung er sich heute zurückgekämpft hat“, betonte Bundestrainer Volker Ziegler. Lob verteilte er auch an Björn Schnake (MS7), der sich trotz seiner 1:3 (5:11, 11:9, 6:11, 5:11) -Niederlage achtbar schlug und dem Briten verdientermaßen einen Satz abnahm.

Ganz ohne Chance war Jana Spegel gegen die Südkoreanerin Su Yeon Seo. Die 21-Jährige unterlag in der Klasse WS1-2 klar in nur 14 Minuten 0:3 (1:11, 7:11, 2:11). Gegen die Weltranglistenerste und dreifache Paralympics-Silbermedaillengewinnerin konnte Spegel nur im zweiten Durchgang auf einen Satzgewinn hoffen. Eine 7:5-Führung reichte ihr aber nicht.

Am Mittwoch spielen Sandra Mikolaschek und Stephanie Grebe ihre Einzel-Viertelfinals. Grebe trifft um 10.45 Uhr auf die ehemalige Weltranglisten-Zweite Maliak Alieva, Mikolaschek um 11:30 Uhr auf die Französin Flora Vautier.

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