Sa., 11. Januar 2025
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Ovtcharov verpasst Einzug ins Halbfinale trotz guter Leistung

Drei Tage vor Beginn der German Open in Bremen ist den DTTB-Assen in Stockholm der ganz große Wurf nicht geglückt. Nach Patrick Franziska, der gegen Lin Gaoyuan am Freitag den Kürzeren gezogen hatte, musste nun auch Dimitrij Ovtcharov dem Weltranglisten-Vierten (Foto) gratulieren, agierte aber auf Augenhöhe.


„Dima“ in hochklassigem Viertelfinal-Match knapp geschlagen

Es war ein wirklich hochklassiges Viertelfinale bei den Swedish Open in Stockholm, das der zur aktuellen Weltelite zählende und nach einem kleinen Zwischentief vor einigen Wochen wieder in Topform agierende Lin Gaoyuan gegen den früheren Weltranglisten-Ersten „Dima“ Ovtcharov mit 4:11, 11:7, 11:7, 8:11, 11:7, 11:13 und 11:4 gewann. Liang Jingkun, der überraschend den topgesetzten Xu Xi ausschaltete, trifft am Sonntagvormittag im Halbfinale auf Wang Chuqin und eben jener Lin Gaoyuan auf Fan Zhendong, gegen den Simon Gauzy am Samstag zwar gut mitspielte, jedoch keinen Satz gewinnen konnte.

Nach Erfolgen über den Japaner Yukiya Uda und den Hongkong-Chinesen Wong Chun Ting endete Ovtcharos Skaninavien-Trip zwar ein wenig früher als erhofft, denn gegen den WM-Dritten hatte sich der Weltranglisten-Zwölfte eigentlich eine Revanche für die vermeidbare Niederlage mit neun vergebenen Matchbällen bei den China Open vorgenommen. Doch am Ende war der Deutsche nach einem bärenstarken Auftritt trotz der Niederlage mit seiner Leistung absolut zufrieden.

Ovtcharovs Analyse und Ausblick

„Natürlich hätte ich lieber gewonnen. Aber es war ein absolut ausgeglichenes Match auf einem sehr hohen Niveau. Ich fand Lin heute noch stärker als vor wenigen Wochen bei den China Open, vielleicht spielt er im Moment in seiner besten Form überhaupt.“ Der DTTB-Star, der nun bei den German Open richtig angreifen will, präzisierte seine Bewertung: „Ich war stark im Aufschlag und Rückschlagbereich, war schnell und gut im offenen Spiel, habe praktisch keine Schwächen gezeigt – er aber genauso wenig! Vielleicht war bei ihm die Verbindung nach Aufschlag-Rückschlag zum ersten Ball einen Tick schneller als bei mir. Das Spiel hat mir jedenfalls gezeigt, was noch möglich ist. Und es hat mich bestätigt, dass mein Training in die richtige Richtung geht und ich wieder mit den Allerbesten der Welt mithalten kann.“ 

China in Stockholm vor dem totalen Triumph

Chinas Asse sind auch in Stockholm auf dem besten Weg, alle Titel abzuräumen. Mixed-Gold ging bereits an die Weltmeister Xu Xin und Liu Shiwen. Das Reich der Mitte stellte bei den Herren sechs von acht Viertelfinalisten und ist im Einzel-Halbfinale ebenso wie im Herren-Doppel-Endspiel unter sich. Lediglich bei den Damen darf auch Japan noch auf einen Titel hoffen. Immerhin ist noch eine Nicht-Chinesin in der „Verlosung“. Die Japanerin Mima Ito konnte am Samstag ziemlich überraschend die Top-Chinesin Wang Manyu in Schach halten – bei ihrem 4:1-Erfolg dominierte sie in der zweiten Hälfte des ansehnlichen Matchs sogar klar. Ito duelliert sich im Halbfinale mit Sun Yingsha, die Tischtennis-Ikone Ding Ning im „Duell der Generationen“ beim 4:0 keine Chance ließ. Chen Meng – 4:2-Siegerin über Liu Shiwen – bestreitet das andere Semifinale gegen ihre Landsfrau Liu Fei. Im Doppel-Finale fordern die Japanerinnen Kasumi Ishikawa und Miu Hirano in der Außenseiterrolle die Weltranglisten-Erste Chen Meng und Olympiasiegerin Ding Ning heraus. Im Herren-Doppel sind dagegen die Chinesen unter sich. Fan Zhendong/Xu Xin treffen im Endspiel auf Liang Jingkun/Lin Gaoyuan.

DTTB fokussiert auf Bremen

Ab Dienstag stehen in der World Tour die weltmeisterlich besetzten German Open (8.-13.10.) auf dem Programm. Das Platinum Event in der Bremer ÖVB-Arena ist mit 270.000 Dollar dotiert. 45 Herren und 43 Damen der Top 50 der Oktober-Weltrangliste sind in der ÖVB-Arena am Start. Japan stellt mit 15 Herren und 16 Damen die größte Delegation, gefolgt von Deutschland (14 Herren, elf Damen) und China (13 Herren und zehn Damen).

DTTB-Asse wie Benedikt Duda, Ruwen Filus, Ricardo Walther, Dang Qiu und Bastian Steger sowie bei den Damen Nina Mittelham, Shan Xiaona, Sabine Winter, Wan Yuan und Chantal Mantz sowie zahlreiche topmotivierte Nachwuchsakteure gehen bereits in den Vorrunden am Dienstag und Mittwoch an die Tische. Direkt im Hauptturnier stehen mit Timo Boll, Dimitrij Ovtcharov, Patrick Franziska, Petrissa Solja und Han Ying fünf deutsche Nationalspieler.

 

Ansetzungen und Ergebnisse der Swedish Open auf der Turnierseite der ITTF

Livestream

 

Text & Fotos (2): Dr. Stephan Roscher

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