Fr, 22. November 2024
spot_img
StartNationalTTBLTTBL: Ochsenhausen kann doch noch gewinnen

TTBL: Ochsenhausen kann doch noch gewinnen

Es war an der Zeit, endlich wieder einen Sieg zu landen, nachdem der Start ins Jahr 2021 den TTF Liebherr Ochsenhausen in der TTBL nicht gerade perfekt gelungen war – und man landete einen Sieg. Nach zuletzt vier Bundesliga-Niederlagen in Folge gelang dem Pokalfinalisten aus Oberschwaben am Sonntag endlich wieder ein Erfolg – und das gegen einen Mitkonkurrenten im Kampf um die Play-offs. Hugo Calderano und Simon Gauzy zeigten sich beim 3:1 gegen den Post SV Mühlhausen in sehr guter Verfassung und sorgten für die Revanche für das 2:3 im Hinspiel vor vier Tagen. In der Dr. Hans-Liebherr-Halle ließen sie keinen Zweifel aufkommen, wer Herr im Hause war. Lediglich der 20-jährige Kanak Jha kann nach wie vor seine Möglichkeiten nicht ausschöpfen und verlor sein Match.

Hugo Calderano eröffnete den Reigen mit einem ungefährdeten 3:1 über den Tschechen Lubomir Jancarik. Simon Gauzy legte nach – und wie! Gegen Mühlhausens österreichischen Leitwolf Daniel Habesohn legte der 26-Jährige ein 3:1 hin, bei dem die einzelnen Satzergebnisse aufschlussreich waren: 11:6, 11:1, 5:11, 11:5. Und das gegen einen der solidesten Bundesligaspieler der letzten Jahre, gegen den Gauzy vor vier Tagen in Mühlhausen mit Ach und Krach im Entscheidungssatz gewonnen hatte – allerdings unter schwierigeren Spielbedingungen. Kanak Jha konnte den Sack für sein Team nicht zumachen und musste ein klares 0:3 gegen den Rumänen Ovidiu Ionescu hinnehmen. Diesen Job erledigte dann Hugo Calderano im Spitzeneinzel, der Habesohn ohne Satzverlust nach drei allerdings engen, umkämpften Durchgängen auf Distanz hielt.

Wie wichtig dieser Sieg war, zeigt ein Blick auf die Tabelle. Die TTF bleiben Dritter – punktgleich mit dem Zweiten Saarbrücken und dem Vierten Neu-Ulm (alle 18:10) und haben damit keine schlechte Position in der achtköpfigen Bewerbergruppe um die vier Play-off-Plätze. Zwei Punkte Abstand sind es nun wieder auf die Verfolger auf den Rängen fünf bis acht.

Am kommenden Samstag steht die nächste Bundesligapartie der TTF an. Dann ist in Ochsenhausen Schlusslicht TTC Zugbrücke Grenzau zu Gast, eine Partie, bei der man natürlich nichts anbrennen lassen darf.

„Wir hatten längere Zeit nicht gewonnen, daher war dieses Spiel sehr wichtig für uns“, sagte Hugo Calderano nach dem neunten Saisonsieg der TTF in der Liga. „Ich bin sehr froh, dass ich mein Niveau heute abrufen konnte.“ „Sehr zufrieden“ zeigte sich auch Simon Gauzy und fügte hinzu: „Wir haben heute stark gespielt. Der Sieg ist sehr wichtig für unser Selbstvertrauen.“

„Wir haben heute die richtige Reaktion gezeigt. Das war ein Vier-Punkte-Spiel und die Mannschaft hat das heute sehr gut gemacht, vor allem Hugo und Simon, die ihre Klasse gezeigt haben“, bilanzierte Kristijan Pejinovic. „Unsere Strategie ist aufgegangen, nach den vielen Spielen der letzten Tage heute mit unseren Spitzenkräften und mit voller Energie den wichtigen Sieg gegen einen Mitkonkurrenten einzufahren.“ Der TTF-Präsident sagte zudem: „Die Jungs sind keine Maschinen und können nicht ständig Leistungen auf ganz hohem Niveau abrufen. Ab und zu müssen sie auch mal ein paar Tage entspannen und frische Kräfte sammeln können, gerade bei diesem teilweise extremen Spielplan. Kanak befindet sich allerdings in einem Loch, nun müssen wir uns gemeinsam überlegen, wie wir ihn da heraus bringen.“

„‚Ovi‘ [Ovidiu Ionescu] hat uns zurück ins Spiel gebracht“, sagte Mühlhausens Trainer Erik Schreyer, dessen Team mit 14:12 Punkten auf Platz acht steht und bereits am Dienstag die Düsseldorfer Borussia zum Nachholspiel empfängt. „Im Spitzeneinzel ging dann jeder Satz mit zwei Punkten Unterschied weg. Ich hätte gerne noch das Doppel gesehen. Aber unter dem Strich war Ochsenhausen heute sehr konzentriert und hat verdient gewonnen.“

TTF Liebherr Ochsenhausen – Post SV Mühlhausen 3:1

Hugo Calderano – Lubomir Jancarik 3:1 (11:5, 9:11, 11:7, 11:7)

Simon Gauzy – Daniel Habesohn 3:1 (11:6, 11:1, 5:11, 11:5)

Kanak Jha – Ovidiu Ionescu 0:3 (5:11, 6:11, 8:11)

Hugo Calderano – Daniel Habesohn 3:0 (11:9, 12:10, 13:11)

Beitragsbild: Hugo Calderano ist in der laufenden TTBL-Saison noch ohne Niederlage (9:0).

Text & Foto: Dr. Stephan Roscher

Verwandte Artikel

Meist gelesene

Must Read